Süchtige und gefährdete jugendliche Dauersurfer im Internet

Befragungen zum Thema Internetsucht zeigen, dass viele Jugendliche gefährdet sind

Von Viola Reinhardt
23. September 2009

In Deutschland haben sich schon zahlreiche Jugendliche im tiefen Netz des Internets verfangen. Rund 70% der jungen Leute glauben, dass das Internet und somit das Surfen darin, süchtig machen kann und 15% denken, dass sie es bereits selbst sind. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage durch das Institut Iconkids&Youth in München.

"Verloren im Netz" - Studie zur Internetsucht

Für die Untersuchung "Verloren im Netz" wurden 929 Jungs und Mädchen im Alter zwischen zehn und neunzehn Jahren befragt. Als weitere Ergebnisse kam bei den persönlichen Interviews heraus, dass 37% nervös werden, wenn sie nicht ihre Online-Kontakte und E-Mails checken können. 31% der Jugendlichen sind der Meinung, zu viel Zeit im Internet zu verbringen, und 28% der Mädchen und Jungen vernachlässigen deshalb ihre "realen" Freunde. Jungen sind im Bezug auf eine Internetsucht etwas mehr gefährdet, da hier auch actionlastige Seiten ein Anziehungspunkt sind.

Einschätzung der Internetsucht

Eine ähnliche und aktuelle Studie der Humboldt-Universität Berlin konnte zudem aufzeigen, dass bei jedem vierten von hundert Jugendlichen eine Gefährdung bezüglich einer Internetsucht vorhanden ist, diese reale Sucht allerdings nur 1,4% der jungen Menschen tatsächlich betrifft. Für eine Einschätzung der Internetsucht: Wer mehr als 35 Stunden in der Woche am PC hängt, gilt als abhängig und bis zu 28 Stunden wöchentlich als gefährdet.