Dunkle Gedanken gehen auf's Herz: Gefahr für einen Herzinfarkt steigt

Von Cornelia Scherpe
25. Oktober 2013

Jeder Mensch hat bereits Dinge erlebt, die ihn traurig gemacht haben und düstere Gedanken von Zeit zu Zeit gehören einfach zum Menschsein dazu. Doch wessen Psyche ständig in einem dunklen Loch versinkt, der wird schnell ernsthaft krank.

Depressionen zählen zu den häufigsten seelischen Leiden und müssen therapiert werden. Wie dringend diesen Menschen geholfen werden muss, da sonst auch der Körper krank wird, zeigt eine neue Studie. In dieser konnte nachgewiesen werden, dass durch ständiges Trübsal blasen die Herzgesundheit in Mitleidenschaft gezogen wird.

Vorgehen der Studie

In Dänemark schrieben Forscher alle Mitbürger an, die laut des Gesundheitsregisters im Jahr 2009 einen Herzinfarkt gehabt hatten. Man schickte ihnen diverse Fragebögen, um ihren Gesundheitszustand bewerten zu können. Am Ende lagen die Daten von 880 Menschen vor.

Die Fragen waren so aufgebaut, dass man nicht nur Fakten zur körperlichen Fitness, sondern vor allen Dingen auch zur seelischen Verfassung bekam. Mittels der "Mental Component Summary" (kurz MCS) konnte man anhand der Antworten festhalten, ob der Betreffende eine Depression hat. Dafür muss er weniger als 50 Punkte erreichen. Die befragten Herzinfarkt-Patienten kamen im Schnitt auf 45 Punkte und waren damit klar gefährdet.

Erhöhtes Risiko durch trübe Gedanken

Man erstellte vier Untergruppen und ordnete die Teilnehmer entsprechend ihrer Punkte dort ein. Die Zeit zeigte nun, wer von den Probanden nach durchschnittlich 2,6 Jahren erneut einen Herzinfarkt bekommen hatte. Bei jenen, die am schlechtesten im MCS abgeschnitten hatten, waren das ganze 48 Prozent. Wer dagegen in der Gruppe mit den meisten MCS-Punkten und damit am wenigsten gefährdet war, dessen Risiko lag nur bei 15 Prozent. Unterm Strich halten die Forscher fest, dass die Gefahr für einen weiteren Infarkt durch trübe Gedanken um das 3,5-Fache steigt.