Wirkstoff gegen Genitalherpes verhindert die Freisetzung der Viren

Von Cornelia Scherpe
21. Januar 2014

Herpes genitalis gehört zu den Herpes-Infektionen und wird durch Sex übertragen. Wie auch bei Lippenherpes gibt es das Problem, dass die Viren bisher nicht besiegt werden können und daher für den Rest des Lebens im Körper verbleiben.

Die typischen Symptome können daher immer wieder ausbrechen. Meist geschieht dies, wenn das Immunsystem gerade durch Stress oder andere Krankheitserreger geschwächt ist. Die bisherigen Wirkstoffe gegen Genitalherpes bekämpfen zwar die Symptome, doch sie haben eine entscheidende Schwäche: Sie können das sogenannte "viral shedding" nicht verhindern.

Damit ist die Freisetzung der Viren gemeint. Die Herpesviren können also durch Kontakt weitergegeben werden, sodass sich der Partner infizieren kann. Diese Freisetzung kann auch dann geschehen, wenn der Betroffene gerade gar keine Symptome hat und genau das führt zur leichten Übertragung.

Der neue Wirkstoff - Erfolge aber bisher noch kein Verkauf

Mit dem Wirkstoff "Pritelivir" gibt es erstmals ein Mittel, das das "viral shedding" verhindern soll. Leider ist dieser bisher nicht auf dem Markt erhältlich, obwohl er sich in Studien bereits beweisen konnte: Zum einen werden die Symptome des Patienten gemildert und zum anderen kann das Freisetzen der Viren fast vollständig unterdrückt werden, indem der Wirkstoff in die Viren-DNS eingreift.

Nach erfolgreichen Laborversuchen wurde Pritelivir auch an 125 Patienten in den USA getestet, die mindestens seit einem Jahr Genitalherpes hatten und zu Studienbeginn frei von Symptomen waren.

Man bildete zudem eine zweite Gruppen aus 30 Patienten, die den neuen Wirkstoff nicht erhielten. So hatte man eine Placebogruppe. Durch einen täglichen Genitalabstrich wurde dann über einen Monat lang die Virenlast bestimmt.

Wer täglich 75 mg Pritelivir erhalten hatte, dessen Viruslast war um 75 Prozent zurückgegangen. Von 28 Tagen, an denen ein Abstrich gemacht wurde, waren nur an 2,1 Tagen wirklich Viren nachweisbar gewesen. Dennoch kommt das Mittel zunächst nicht auf den Markt, da in einer Tierstudie die Bluttests nicht klar zu deuten gewesen waren.