Blutschwämmchen beseitigen: der Wirkstoff Propranolol funktioniert

Direkte Injektion von Triamcinolon in das betroffene Hautareal wirken bei Hämangiom weniger gut

Von Cornelia Scherpe
9. März 2016

Bei Propranolol handelt es sich um eine Arznei, die eigentlich als Betablocker im Einsatz ist. Allerdings haben Untersuchungen gezeigt, dass man den Wirkstoff auch gegen die sogenannten Blutschwämmchen nutzen kann.

Blutschwämmchen, auch Hämangiom genannt, sind gutartige Veränderungen der Haut. Sie entstehen durch eine Wucherung der hautnahen Blutgefäße und treten bei Babys häufig auf.

In der Mehrheit der Fälle bilden sie sich bis zum Kleinkindalter zurück. Bleiben Blutschwämmchen bestehen, kann eine Behandlung mit Propranolol helfen.

Die Studie

Für die Studie wertete man 1.265 Patientendaten aus. Die Kinder waren zwei Wochen bis maximal neun Jahre alt.

  • Wurde der Wirkstoff oral verabreicht, gingen die Hautveränderungen in 95 Prozent der Fälle zurück.
  • Damit war Propranolol deutlich wirksamer als das Mittel Timolol: war es eingesetzt wurden, gingen die Blutschwämmchen nur in 62 Prozent der Fälle zurück.

Der Studie fehlten allerdings Daten, wie genau Propranolol auf die Veränderungen wirkt, wenn man das Medikament direkt in das betroffene Hautareal spritzt. Diese Form der Verabreichung wurde nur mit dem Wirkstoff Triamcinolon getestet

Hier fiel das Ergebnis mit 58 Prozent Ansprechrate allerdings weniger befriedigend aus. Das orale Einnehmen von Propranolol ist bei 95 Prozent Erfolg der klare Favorit.

Individuelle Lage berücksichtigen

Mehr Studien zu den einzelnen Wirkstoffen und beiden Verabreichungsformen seien aber laut der Forscher angebracht.

  • Ärzte weisen außerdem darauf hin, dass vor der Therapie unbedingt die individuelle Verfassung des Kindes berücksichtigt werden muss.
  • Auch die Größe und genaue Lage der Blutschwämmchen ist wichtig für eine sinnvolle Entscheidung.