Dyshidrotisches Ekzem - Ursachen, Symptome und Behandlung der Dyshidrosis

Das Dyshidrotische Ekzem ist eine Hauterkrankung, die an den Handinnenflächen, Fingern und Fußsohlen in Form von Hautblasen auftritt. Die Bläschen rufen starken Juckreiz und Schmerzen hervor. Wodurch das Ekzem hervorgerufen wird, ist unklar, es gibt aber einige Risikofaktoren, die die Entstehung begünstigen. Informieren Sie sich hier über die Ursachen, die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten beim dyshidrotischen Ekzem.

Von Jens Hirseland

Dyshidrotisches Ekzem: eine Definition

Beim dyshidrotischen Ekzem handelt es sich um eine Erkrankung der Haut. Dabei bilden sich vor allem an Händen und Füßen kleine Bläschen, die fast immer jucken.

Besonders betroffen davon sind die Handflächen, die Innenseiten der Finger sowie die Fußsohlen. Bezeichnet wird das dyshidrotische Ekzem auch als Dyshidrosis oder Dyshidrose.

Häufigkeit eines dyshidrotischen Ekzems

Das dyshidrotischen Ekzem tritt relativ häufig auf und lässt sich nur schwer von konventionellen Handekzemen unterscheiden. Es wird vermutet, dass bei 5 bis 20 Prozent aller Patienten, die unter einem Handekzem leiden, tatsächlich ein dyshidrotisches Ekzem vorliegt.

Besonders häufig zeigt sich die Hauterkrankung in warmen Klimaregionen. Dabei ist es vor allem in den Frühlings- und Sommermonaten zu verzeichnen.

Es kommt in sämtlichen Altersstufen vor. Unterschiede zwischen den Geschlechtern bestehen nicht.

Ursachen

Aus welchen Gründen ein dyshidrotisches Ekzem verursacht wird, konnte bislang nicht festgestellt werden. Mediziner vertreten die Ansicht, dass mehrere Faktoren ausschlaggebend für das Entstehen der Krankheit sind.

So gilt es als wahrscheinlich, dass der Organismus auf innere und äußere Einflüsse reagiert. Nicht selten zeigt sich die Dyshidrosis zusammen mit anderen Erkrankungen der Haut wie

  • Kontaktekzem
  • Kinderekzem
  • Allergien auf Metalle
  • bakterielle Infektionen
  • Pilzbefall

oder auch emotionalen Stress und Umwelteinflüsse. Als bedeutender Auslöser wird zudem die Nickelallergie angesehen.

In früheren Zeiten galt das dyshidrotische Ekzem fälschlicherweise als Störung der Schweißdrüsen. Auf diese Fehleinschätzung ist auch die Bezeichnung Dyshidrosis zurückzuführen, die "schlechter Schweiß" bedeutet. Heute ist jedoch bekannt, dass die Schweißdrüsen nicht für die Erkrankung verantwortlich sind.

Symptome beim dyshidrotischen Ekzem

Zu den typischen Anzeichen des dyshidrotischen Ekzems gehört das schubweise Auftreten von aufblühenden Bläschen an Händen oder Füßen. Die Blasen können auch großflächig ausfallen und rufen unangenehmen Juckreiz oder brennende Schmerzen hervor. Die Ausbrüche sind in den meisten Fällen vorübergehender Natur und können zwischen einmal im Jahr bis einmal im Monat auftreten.

Bei den meisten Patienten zeigen sich die Bläschen nur an den Händen. Bei 10 bis 20 Prozent aller Betroffenen ist aber auch ein Auftreten an den Füßen bzw. Fußsohlen und Zehenseiten möglich.

Der Ausschlag breitet sich bis in die tieferen Hautschichten aus und die Haut nimmt eine rötliche Färbung an. Nicht selten dringt der Ausschlag weiter vor und die einzelnen Flächen gehen ineinander über.

Später kommt es zur Rückbildung der Bläschen, die dabei normalerweise nicht aufplatzen. Im Anschluss an den Ausschlag erfolgt das Abschuppen der Haut.

Komplikationen

Dauert die Dyshidrosis längere Zeit an, besteht das Risiko, dass sich die Fingernägel verändern und eine raue Oberfläche aufweisen. Außerdem verfärben und verdicken sich die Nägel. Gelegentlich löst sich die Haut von den Fingern ab.

Mitunter droht eine bakterielle Entzündung der Blasen, was sich durch eine eitrige Infektion bemerkbar macht, die mit Pustelbildung einhergeht. Die Lebensqualität der betroffenen Personen wird dadurch deutlich beeinträchtigt. So kann der Patient aufgrund seiner Beschwerden verschiedene gewohnte Aktivitäten nicht mehr ausüben.

Diagnose eines dyshidrotischen Ekzems

Fällt der Juckreiz ungewöhnlich stark aus, ist es ratsam, sich an einen Allgemeinmediziner zu wenden. Setzt die Bildung der typischen Bläschen ein, ist ebenfalls eine medizinische Abklärung sinnvoll.

Vor allem bei Blutungen und Infektionen muss eine ärztliche Behandlung stattfinden. Mitunter schickt der Hausarzt den Patienten weiter zu einem Allergologen oder Dermatologen (Hautarzt).

Bei einem dyshidrotischem Ekzem erfolgt die Diagnosestellung anhand der Symptome. In der Regel finden außerdem eine Atopiediagnostik sowie ein Epikutantest statt, um das Bestehen einer Kontaktallergie auszuschließen. Im Rahmen eines Pflaster- oder Läppchentests lassen sich außerdem die am häufigsten vorkommenden Allergene ausschließen.

Behandlung des dyshidrotischen Ekzems

Leidet der Patient nur unter milden Symptomen eines dyshidrotischen Ekzems, bildet sich der Ausschlag im Normalfall nach zwei bis drei Wochen von selbst wieder zurück. Die Behandlung besteht aus der Gabe einer Creme oder Salbe, die Kortison enthält.

Zu Behandlungsbeginn erhält der Patient in der Regel ein verhältnismäßig starkes Kortisonpräparat. Während der Therapiedauer von ca. 14 Tagen trägt der Patient das Präparat zwei oder drei Mal täglich auf die betroffenen Hautstellen auf. Später greift er dann auf ein milderes Mittel zurück.

In der Regel zeigen Salben eine effizientere Wirkung als Cremes. Ein Nachteil der Salben ist allerdings, dass sie leichter kleben. Leidet der Betroffene unter intensivem Juckreiz, kommt die Gabe von Crotamiton in Betracht.

Behandlung von großen Blasen

Liegen größere Blasen auf der Haut vor, gilt das Auflegen von Wickeln oder Kompressen mit einer Aluminiumlösung als sinnvoll.

Sind die großen Blasen mit reichlich Flüssigkeit gefüllt, besteht die Option, sie durch den Arzt zu entleeren ohne dabei die Haut in Mitleidenschaft zu ziehen. Damit es deswegen nicht zu einer Infektion kommt, wird die Gabe von Antibiotika empfohlen.

Handelt es sich um ein schwer ausgeprägtes dyshidrotisches Ekzem, kann der Patient auch Kortisontabletten erhalten, deren Dosis im Laufe der Behandlung reduziert wird. In Ausnahmefällen werden auch andere Medikamente, die der Verschreibungspflicht unterliegen, verordnet.

Weitere Therapieoptionen

Als hilfreich gelten auch zusätzliche Behandlungsmaßnahmen wie eine Lichttherapie zur Linderung der Symptome oder ein Biofeedback zur Reduktion von Stress.

Prognose beim dyshidrotischen Ekzem

In den meisten Fällen zeigt sich das dyshidrotische Ekzem nur vorübergehend und löst lediglich leichte Beschwerden aus. Mitunter kann die Krankheit jedoch immer wieder auftreten oder zu einem chronischen Verlauf führen. In der Regel nehmen die Phasen der Hautausschläge im Laufe der Zeit aber ab.

Vorbeugung eines dyshidrotischen Ekzems

Um Beschwerden durch ein dyshidrotisches Ekzem zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Stoffe, von denen Allergien ausgelöst werden, konsequent zu meiden. Auch Stress sollte so weit wie möglich zurückgefahren werden. Hilfreich kann zudem die regelmäßige Anwendung einer Feuchtigkeitscreme sein.

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