Studie: Diabetes bei deutschen Kindern immer häufiger; Behandlung ist mangelhaft

Von Laura Busch
23. Juni 2010

Experten beobachten einen sprunghaften Anstieg von Diabetes-Erkrankungen in Deutschland besonders bei Kleinkindern. Einer Studie, die unlängst im bekannten Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht wurde, zufolge, könnte sich die Anzahl von Kindern und Jugendlichen mit der Zuckerkrankheit bis zum Jahr 2020 verdoppeln.

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist die mangelnde Betreuung, die Betroffenen in Deutschland zuteil wird. Die Diätberatung sei jedoch für Diabetiker von immenser Wichtigkeit, so Sven-David Müller, der als Medizinjournalist sowie Diabetesberater arbeitet. Besonders gefährdet sind Kinder aus Hartz 4-Familien. "Psychosoziale Faktoren entscheiden über Therapieverhalten und Blutzuckereinstellung", betont Professor Dr. med. Thomas Danne. Derzeit erhalten nur etwa 59 Prozent der deutschen Kinder und Jugendlichen mit Diabetes eine ausreichende Aufklärung und Betreuung durch einen staatlich geprüften Diätassistenten. Die Folgen sind nicht absehbar. Diabetes kann falsch oder gar nicht behandelt zu Organschäden, Schlaganfällen, Blindheit oder Amputationen führen.