US-Studie: Starkes Übergewicht verursacht keine Depressionen

Ärztin führte Studie mit "freilaufenden" Übergewichtigen durch und kam zu neuem Ergebnis

Von Frank Hertel
4. Mai 2011

Elizabeth Goodman hat eine Studie im aktuellen "Journal of Adolescent Health" veröffentlicht, die ein anderes Ergebnis zu Tage brachte als vergleichbare Studien zum selben Thema. Goodman arbeitet als Ärztin am Center for Child and Adolescent Health Policy im Mass General Hospital for Children. Sie hat 51 Jugendliche mit einem Body Mass Index (BMI) ab 40, also sehr übergewichtige junge Leute, über einen Zeitraum von drei Jahren auf Depressionen untersucht.

Neues Ergebnis durch die Befragung "normaler" Übergewichtiger

Gemessen wurden die Depressionen mit der Center-for-Epidemiological-Studies-Depression-(CES-D)-Scale. Eine Kontrollgruppe von ebenfalls 51 normalgewichtigen Jugendlichen wurde der selben Depressionsmessung über drei Jahre unterzogen. Es zeigte sich, dass starkes Übergewicht kein erhöhtes Depressionsrisiko verursacht.

In anderen Studien konnte man diesen Zusammenhang zwar nachweisen, aber Goodman hatte stark übergewichtige Jugendliche untersucht, die sich nicht freiwillig im Krankenhaus zur Gewichtsabnahme eingewiesen hatten, sondern sozusagen glücklich in der freien Wildbahn lebten.

In den anderen Studien wurden dagegen Menschen untersucht, die psychisch ohnehin schon unter ihrem Gewicht litten, sagt die Wissenschaftlerin. Dennoch gesteht sie zu, dass die Teilnehmerzahl bei ihrer Studie zu gering war und weitere Studien nötig seien.