Auch ohne Kalk kann eine Verengung der Herzgefäße vorliegen

Von Cornelia Scherpe
29. März 2012

Der Begriff "Koronarien" kommt aus der Medizin und umfasst alle Gefäße, die unseren Herzmuskel umgeben. Liegt eine sogenannte Koronarverengung (KHK) vor, hat irgendein Auslöser dazu geführt, dass diese Blutgefäße verengt sind und nicht mehr genügend Blut ungehindert durch sie hindurch fließen kann.

Bisher sind nicht nur Laien sondern auch Mediziner von der simplen Gleichung ausgegangen: zu viel Kalk bedeutet das Bestehen einer Koronarverengung. Im Umkehrschluss heißt das: kein Kalk gleich keine Koronarverengung. So einfach kann man es sich aber offenbar auch nicht machen, wie nun Forscher belegen. Auch wenn keine Arterienverkalkung vorliegt, können die Gefäße rund um den Herzmuskel gefährdet sein, dies geht aus der Studie mit 10.037 Probanden hervor. Bei allen war vor der Untersuchung kein Problem mit dem Herzen bekannt. Nun wurde mittels CT-Angiografie das Herz auf Kalk hin untersucht. Dabei hatten 50 Prozent der Studienteilnehmer einen Kalk-Wert von Null. Doch nur bei 84 Prozent dieser Menschen lag auch wirklich keine Koronarverengung vor. 13 Prozent hatten einen teilweisen Verschluss der Herzgefäße und 3,5 Prozent sogar eine obstruktive KHK, also einen vollständigen Verschluss.

Das bedeutet, ein CT beim Kardiologen kann zwar feststellen, ob Kalk vorhanden ist oder nicht, doch in Zukunft darf der Arzt allein aus diesem Wissen noch keinen eindeutigen Rückschluss auf eine Koronarverengung ziehen.