Lewy-Körperchen-Demenz oder Alzheimer? Neue Tests erleichtern Diagnose

Von Nicole Freialdenhoven
8. Januar 2014

Demenz kann viele Gesichter haben. Treten die ersten kognitiven Störungen auf, fällt es den Ärzten oft schwer die konkrete Form der Demenzerkrankung zu bestimmen.

Psychiater der Mayo Clinic im amerikanischen Bundesstaat Florida haben sich nun eingehender mit der Frage beschäftigt, wie sich eine Alzheimer-Erkrankung bereits frühzeitig von der Lewy-Körperchen-Demenz unterscheiden lässt.

Bei letzterer bleibt die Gedächtnisleistung noch lange erhalten, während räumlich-bildliche Funktionen ebenso früh nachlassen wie die konzentrierte Aufmerksamkeit. Bei Alzheimer ist es dagegen umgekehrt: Hier zeigt das Gehirn früh Gedächtnisstörungen, während andere Funktionen erhalten bleiben.

Neue MCI-Studie

Für ihre Studie beobachteten die Psychiater ingesamt 337 Patienten mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen (MCI - Mild Cognitive Impairment) über einen Zeitraum von 12 Jahren. Zu Beginn der Studie mussten die Teilnehmer mehrere Tests absolvieren.

Je nach Ergebnis wurden die Probanden entweder in eine Gruppe mit amnestischer MCI oder in eine Gruppe mit nicht-amnestischer MCI eingeteilt. Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, das von der kleineren Gruppe (49 Patienten) drei Viertel eine Lewy-Körperchen-Demenz entwickelten, während nur drei von ihnen Alzheimer entwickelten.

Fazit der Wissenschaftler

Die Wissenschaftler schließen daraus, dass sich durch die Testreihe recht früh feststellen lässt, ob ein Patient an einer nicht-amnestischen MCI leidet und somit vermutlich eine Lewy-Körperchen-Demenz entwickeln wird. Diese Gruppe zeigte auch weitere motorische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten. Alzheimer-Patienten wiesen dagegen zu 90% nur Gedächtnisstörungen auf - eine weitere hilfreiche Beobachtung zur besseren Diagnose der Demenzform.