Patienten mit Aids werden immer älter

Experten fordern Umdenken von Gesellschaft in Bezug auf alternde Patienten mit Aids in Altersheimen

Von Viola Reinhardt
13. Oktober 2009

Patienten, die eine Aids-Erkrankung haben, zeigen inzwischen eine ähnlich hohe Lebenserwartung wie zum Beispiel Diabetes-Kranke auf. Begründet ist die in den Medikamenten, die zur Behandlung der nach wie vor unheilbaren HIV-Infektion eingesetzt werden.

Doch auch wenn die Lebenserwartung der Aids-Patienten gestiegen ist, bleiben Nebenwirkungen durch die Arzneimittel nicht aus. So unterliegen die Betroffenen einem höheren Risiko Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose oder auch Nieren- und Leberkrankheiten zu bekommen.

Symposium mit dem Motto "Leben mit HIV"

Im Rahmen des zweiten Symposiums zu Aids und HIV mit dem Motto "Leben mit HIV" gaben jedoch die Experten zu Bedenken, dass hier in Zukunft die Gesellschaft gefordert ist. Die meisten älteren Betroffenen sind Homosexuelle ohne Familienrückhalt, was bedeutet, dass sie im Alter mitunter in ein Altersheim müssen. Diese jedoch sind zumeist nicht auf die besonderen Bedürfnisse der Erkrankten eingerichtet, was unter anderem durch die Bedenken des Pflegepersonals oder der Mediziner hinsichtlich dem Umgang mit den Infizierten und Erkrankten nicht gerade leichter wird.

Ende 2008 waren in Deutschland 83.000 Menschen mit dem HIV-Virus infiziert und 35.200 Mensch als erkrankt registriert.