Ohne Fleischkonsum durch die Schwangerschaft schadet dem Baby nicht

Viele werdende Mütter hinterfragen den Einfluss ihrer vegetarischen oder veganen Ernährung auf das Ungeborene

Von Cornelia Scherpe
30. Januar 2015

Viele Menschen haben sich für ein vegetarisches Leben entschieden und verzichten auf Fleisch. Hierzulande sind dies Schätzungen zufolge bereits sechs bis neun Prozent. Hinzu kommt rund ein Prozent der Deutschen, die auf alle tierische Produkte verzichten und vegan leben.

Die Entscheidung für oder gegen Fleischkonsum ist jedem selbst überlassen, doch was ist eigentlich in der Schwangerschaft? Viele werdende Mütter fragen sich zurecht, ob sie ihr vegetarisches oder veganes Leben auch in diesen neun Monaten weiterführen sollten.

Schadet der Fleisch-Verzicht dem Ungeborenen?

Genau dieser Frage ist eine aktuelle Studie nachgegangen, um Frauen eine klare Antwort zu geben. Dabei werteten die Forscher 22 ältere Studien neu aus und präsentieren nun ihre Ergebnisse. Demnach müssen sich schwangere Veganerinnen und Vegetarierinnen keine Sorgen um ihr Ungeborenes machen. Der Verzicht auf Fleisch schadet dem Kind nicht.

14 der Studien stammten aus Europa, vier aus Indien und die übrigen vier aus Nordamerika. Im Schnitt traten dabei bei Schwangeren mit und denen ohne Fleischkonsum gleich oft Probleme wie Fehlbildungen auf. Einzige Auffälligkeit war, dass die Kinder der fleischlos lebenden Frauen ein etwas geringeres Geburtsgewicht hatten.

Geburtsgewicht und Blutwerte

Es lag je Studie zwischen 20 Gramm und 200 Gramm unter dem Gewicht der Kinder von fleischessenden Müttern. Der Unterschied ist allerdings nicht groß, daher müssen Eltern sich hier keine Sorgen machen. Zwar waren auch wie erwartet die Werte für Eisen und Vitamin B12 bei Vegetarierinnen und Veganerinnen niedriger, dafür allerdings hatten sie mehr Magnesium und mehr Folat im Blut.

Die Forscher betonen jedoch, dass man in den Studien nicht den exakten Lebensstil der Frauen abgebildet hatte. Daher kann es durchaus zu Verzerrungen kommen. Alle Schwangeren sollten deswegen - unabhängig von der gewählten Ernährungsweise - regelmäßig beim Frauenarzt die Gesundheit des Ungeborenen überprüfen und bei Mängeln zu empfohlenen Nahrungsergänzungsmitteln greifen.