Das "Teufelshaar" - wo und warum es wächst

Haare üben seit Urzeiten eine ganz besondere Faszination auf den Menschen aus. Dazu zählen allerdings nicht die so genannten "Teufelshaare".

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Der Mythos Teufelshaar

Das menschliche Haar ist in seiner Struktur und seiner Farbe ebenso unterschiedlich wie die Charakterzüge des Menschen. Betrachtet man das menschliche Haar einmal ganz pragmatisch, so weiß man als moderner Mensch natürlich, dass die Farbe und Struktur der Haare eine von den Eltern vererbte Anlage ist.

Sind beide Elternteile blond, so wird das Kind also höchstwahrscheinlich auch blond sein. Und bei Eltern mit einer schwarzen Krause ist es auch keine Überraschung, wenn das Kind ebenfalls schwarzes, krauses Haar hat.

Doch gerade im Mittelalter, einer Zeit, da man allgemein sehr abergläubisch war, dichtete man der Haarpracht tatsächlich eine tiefere Bedeutung an. Insbesondere rotes Haar wurde mit Argwohn betrachtet. Und Frauen mit roten Haaren wurden schnell als Hexen abgestempelt.

Darüber hinaus sind auch in vielen Märchen der gute und der böse Part oft an der Haarfarbe der Protagonisten auszumachen. Die gute, reine, unschuldige Prinzessin hat dort meist ordentlich zusammengebundenes blondes Haar, während die bösen Stiefschwestern von Aschenputtel oft mit dunklen, zerzausten Haaren dargestellt werden.

Und eine echte Hexe hat natürlich immer rotes Haar. Und bei Darstellungen des Teufels kann man feststellen, dass er überall am Körper störrisches schwarzes Haar hat. Und wohl aus diesem Grund nennt man eben jene störrischen, schwarzen Haare, die vereinzelt am menschlichen Körper wachsen können, auch Teufelshaar.

Wo und warum wachsen Teufelshaare?

Teufelshaare können grundsätzlich überall am Körper wachsen. Manchmal handelt es sich um ein Haar, das in den Augenbrauen wächst, sich aber in Farbe und Struktur von den anderen Härchen unterscheidet.

Die Teufelshaare wachsen sehr oft aus Leberflecken oder Muttermalen
Die Teufelshaare wachsen sehr oft aus Leberflecken oder Muttermalen

Auch wächst es oftmals in eine völlig andere Richtung, als alle anderen Haare oder es steht kerzengerade nach oben und lässt sich mit keinem Mittel so richtig bändigen. In den meisten Fällen tauchen die so genannten Teufelshaare aber auf Leberflecken oder Muttermalen auf.

Die dort wachsenden Haare werden meist viel länger als alle andere Haare an der jeweiligen Körperstelle. Und dadurch, dass ein Teufelshaar auch dicker ist als normale Haare und weil es meist schwarz ist, fällt es natürlich extrem auf.

Da Teufelshaare immer nur ganz vereinzelt auftreten, lohnt es sich nicht, hier den Rasierer anzusetzen. Besser ist es, wenn man das Haar mit einer Pinzette entfernt. Allerdings wächst das Haar an der gleichen Stelle immer wieder nach. Und das in der gleichen Stärke und Farbe.

Der Grund für das Wachstum solcher seltsamen Haare ist ein Defekt im Erbgut. Dabei "verirrt" sich eine Haarzelle an eine Stelle, an welcher normalweise kein Haar bzw. keins in dieser Färbung und Stärke, wachsen würde. Wo so ein Haar wächst, ist leider nicht vorherzusehen.

Allerdings wachsen Teufelshaare besonders oft auf Muttermalen, da es sich bei diesen auch um eine Veränderung in der Haut handelt, die meist schon bei der Geburt vorhanden ist. An veränderten Hautstellen ist es wahrscheinlicher, dass sich dort ebenso eine "falsche" Haarzelle ansiedeln kann.

Teufelshaare in Leberflecken sollte man möglichst nicht auszupfen. Die dortigen Zellen tragen ein erhöhtes Risiko, sich krankhaft zu verändern. Zupft man ein dort wachsendes Haar aus, erhöht man die Gefahr, dass es zu Irritationen und Reizungen an der Stelle kommt, was wiederum das Risiko einer Entartung ein wenig erhöht.