Bauchspeck weniger schädlich als angenommen: Fettzellen stärken das Immunsystem

Forscher weisen nach, dass Fettzellen dem Körper gute Dienste leisten

Von Nicole Freialdenhoven
7. Januar 2015

In den letzten Jahren wurden Fettpölsterchen von Gesundheitsexperten in aller Welt aufs Heftigste bekämpft. Gilt Übergewicht doch als Auslöser zahlreicher moderner Zivilisationskrankheiten wie

Forscher der University of California haben den Bauchspeck nun zumindest teilweise rehabilitiert: Sie wiesen nach, dass Fettzellen im Unterhautfettgewebe die Immunabwehr des Körpers stärken.

Versuch an Mäusen

Sie beobachteten in ihren Experimenten Mäuse, die mit dem Krankheitskeim Staphylococcus aureus infiziert worden waren. Dabei stellten sie fest, dass innerhalb weniger Stunden die Zahl der Fettzellen - Adipozyten in der Fachsprach - an der Infektionsstelle zunahmen und einen Eiweißstoff produzierten, der den Eindringling direkt bekämpfte.

Bei Mäusen, die keine ausreichenden Fettzellen besaßen und keine ausreichende Menge des Proteins produzieren konnten, verbreitete sich der Erreger hingegen weiter und löse schwerere Infektionen aus.

Protein gegen Krankheitskeime

Die Forscher stellten in weiteren Tests fest, dass auch die Fettzellen im menschlichen Körper in der Lage sind, dieses Protein zur Abwehr von Krankheitskeimen zu produzieren.

Sie gehen nun davon aus, dass die Wissenschaft die bisherige Annahme revidieren müsse, dass alleine die weißen Blutkörperchen im Immunsystem für die Abwehr von Keimen zuständig sind: Auch Fettzellen leisten dem Körper gute Dienste.