Elektroschockpistolen schaden dem Herzen nicht

Von Cornelia Scherpe
3. Juli 2012

Viele kennen sie aus dem Fernsehen: Elektroschockpistolen. Diese kleinen Waffen, die Elektrostöße abgeben und durch ihre Form einer Pistole ähneln, kann man jedoch auch in der richtigen Welt erwerben. Häufig dürfen Polizisten mit diesem Gerät ausgestattet sein. Mediziner waren bisher skeptisch, ob diese Werkzeuge der Selbstverteidigung nicht gefährlicher sind, als ihr Ruf. Eigentlich sollen sie den Angreifer nur leicht betäuben und so schlimmere Folgen wie Gewalt, Raub und Vergewaltigung verhindern. Doch leidet nicht das Herz unter den Elektroschocks?

Dieser Frage sind Forscher gezielt nachgegangen und können aktuell eine Entwarnung aussprechen: einen direkten Schaden für den Herzmuskel kann man ausschließen. Untersucht wurden 1.200 Fälle, in denen ein Polizist mit der Waffe eine Zielperson unschädlich gemacht hatte. Dabei waren spezielle Schocker zum Einsatz gekommen, die zwei Drähte abschießen, diese mit Widerhaken bei der Person verankern und dann gezielt Strom abgeben.

In nur 22 Fällen war der Polizist gezwungen, direkt auf den Brustkorb der Zielperson zu schießen, was einen Stromschlag in Herznähe zur Folge hatte. Doch bei keiner einzigen Person war ein Schaden am Herz nachweisbar, weder bei diesen Menschen, noch bei jenen, die an anderen Körperstellen getroffen worden waren. Es gab weder Infarkte, noch Herzrhythmusstörungen oder vergleichbares.

Der Schocker bewirkte nur das, was er bewirken sollte: eine vorübergehende Lähmung. Leichte Muskelkrämpfe traten oft auf, dauerten aber nur wenige Momente an und verschwanden ohne Nachwirkungen.