Kuschelkissen - Merkmale, Einsatzmöglichkeiten und Tipps zum Selbermachen

Anders als herkömmliche Sofa- oder Kopfkissen dienen Kuschelkissen vor allem dazu, Geborgenheit, Wärme und auch Trost zu spenden. Viele Kinder können ohne ihr Kuschelkissen gar nicht schlafen - und so mancher Erwachsene möchte von dieser lieb gewonnenen Gewohnheit nicht lassen. Kuschelkissen lassen sich somit vielfältig nutzen. Mit ein wenig Geschick lassen sie sich auch selbst herstellen. Informieren Sie sich über die Vorzüge und Einsatzmöglichkeiten von Kuschelkissen und holen Sie sich Tipps zum Selbermachen.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Kuschelkissen - Generelle Merkmale und Vorzüge

Bei Kuschelkissen handelt es sich um kleinere Kissen, die vorwiegend auf dem Sofa oder Bett Platz finden. Wie der Name schon sagt, zeichnen sie sich durch eine besonders flauschige und weiche Oberfläche aus.

Was Kuschelkissen so kuschelig macht, ist zweierlei: der besondere Bezug und die spezielle Füllung. Beim Kuschelkissen geht es nicht darum, dass es möglichst widerstandsfähig oder leicht zu reinigen ist.

Oberstes Kriterium ist seine Flauschigkeit. Und so haben Bezüge aus Kunstfell oder Plüschmaterial gerade im Winter Hochkonjunktur. Diese Kuschelkissen könnten glatt als viereckiges Schmusetier durchgehen.

Auch Fleece ist ein anschmiegsames Material, welches oft für winterliche Kuschelkissen verwendet wird, ebenso Samt, Babycord oder Flanell.

Im Sommer kühlt Seide, ist aber dennoch unvergleichlich weich und anschmiegsam. Auch haben dünne Baumwollstoffe hier Hochkonjunktur.

Viele kennen das Phänomen: Ein altes Baumwolllaken oder ein altes Baumwollkissen wird mit den Jahren und den Waschgängen immer anschmiegsamer, bis es irgendwann zum Lieblingsstück wird. Auch wenn so ein Teil irgendwann verschlissen ist - aus dem Laken lässt sich immer noch ein Kissenbezug, aus dem alten Kissen ein Schnuffeltuch schneidern.

Die Kissenfüllung

Hat man zu den Stoffen der Kindheit eine besondere Beziehung, verhält es sich mit der Kissenfüllung meist anders herum: Diese wird mit der Zeit nicht kuscheliger, sondern ist irgendwann einfach nur noch erneuerungsbedürftig.

Gut, dass die Forschung auch vor dem idealen Füllmaterial nicht haltmacht. Statt Daunen dienen heutzutage oft hochmoderne Kunststofffasern als Befüllung.

Besonders kuschelig wird ein Kuschelkissen mit einer Füllung aus winzig kleinen Styroporkügelchen, die man auch als EPS-Mikrokügelchen bezeichnet. Diese sind federleicht und schmiegen sich auch der winzigsten Körperkontur an.

Zudem sind Kuschelkissen mit Mikroperlenfüllung

  • temperaturausgleichend
  • feuchtigkeitsabsorbierend und
  • atmungsaktiv,

weshalb sie auch als Still- und Babykissen empfohlen werden. Sie speichern in den Zwischenräumen der Kügelchen die Körperwärme und geben sie gleichmäßig wieder nach außen ab, was auf Babys einen beruhigenden Effekt hat. Den können sich natürlich auch Erwachsene zunutze machen.

Kuschelkissen mit Mikroperlen-Füllung

Was Kuschelkissen heutzutage so extra-kuschelig macht, ist nicht nur ihr weicher Bezug, der manchmal an das Lieblingsplüschtier der Kindheit erinnert, sondern vor allem ihre neuartige Füllung, denn neben den klassischen Daunen und herkömmlichen Schaumstoffen sind die Kuschelkissen der aktuellen Generation mit einem neuartigen Füllstoff gefüllt: Mikroperlen.

Merkmale und Vorzüge

Diese winzigen luftgefüllten EPS-Kügelchen passen sich den Körperkonturen viel genauer an als herkömmliche Füllmaterialien. Nicht zuletzt bieten die losen Kügelchen eine optimale Stütze für den Nacken entlasten ihn gleichzeitig. Die Füllmenge kann oftmals individuell angepasst werden, für den optimalen Effekt empfiehlt es sich jedoch, das Kissen zu nicht mehr als zwei Dritteln zu befüllen.

Insofern sind Kuschelkissen mit Mikroperlen-Befüllung nicht nur Wohlfühl-, sondern wahre Anti-Stress-Kissen und darüber hinaus absolut geräuscharm. Bei einer Perlengröße von nur 0,5 bis 1,5 Millimeter Durchmesser raschelt garantiert nichts am Ohr. Schließlich sind EPS-Mikrokügelchen keine kleinen Kunststoffkugeln, sondern das, was umgangssprachlich als Styroporkügelchen bezeichnet wird.

Einsatzmöglichkeiten

Kuschelkissen sind bei Groß und Klein beliebt. Sie können gemütliche Abende auf der Couch begleiten und ebenso als Trostspender fungieren. Kindern helfen sie beim Einschlafen, Älteren bei Liebeskummer und Co.

Sie finden meist in einer Ecke des Sofas Platz oder werde liebevoll ins Kinderbett gelegt. Auch als Dekoobjekt können sie punkten; besonders die mit Fell überzogenen Modelle sorgen für Gemütlichkeit, bestenfalls kombiniert mit einer Decke und einem schönen Windlicht.

Drappiert man sie auf dem Lieblingssessel, laden sie zu kuscheligen Lesestunden ein. Doch es gibt noch viele weitere Verwendungsmöglichkeiten.

So eignen sich beispielsweise Mikroperlen auch oft zur Befüllung von

An Stillkissen kann man sich auch so richtig ankuscheln in der gewünschten Position
An Stillkissen kann man sich auch so richtig ankuscheln in der gewünschten Position

Noch dazu ist die Mikroperlen-Füllung extrem leicht, was sie auch so besonders anschmiegsam macht. Mikroperlen sind atmungsaktiv, antiallergen und formbeständig - sie können ruhigen Gewissens in der Maschine gewaschen werden.

Was Mikroperlen so ideal als Befüllung von Kuschelkissen macht, ist aber ihre sandfeine Anschmiegsamkeit, die es ermöglicht, dass sie sich jedem Körper individuell anpassen. Zu Verspannungen und Nackenschmerzen kann es hier gar nicht erst kommen, denn Kuschelkissen mit Mikroperlen-Füllung ermöglichen es dem Körper, sehr lange in jener Position zu verharren, die als bequem empfunden wird. So kann man ungestört den spannenden Krimi im Fernsehen verfolgen oder das Buch zu Ende lesen, ohne ständig eine neue Liege- bzw. Sitzposition suchen zu müssen.

Nicht zuletzt speichern EPS-Mikrokügelchen in ihren Zwischenräumen die Körperwärme, womit sie einen hervorragenden Wärmeausgleich bieten. Doch nicht nur im Wärme-, sondern auch im Feuchtigkeitstransport liegt das Material ganz vorn, sodass Kuschelkissen mit Mikroperlen-Füllung nicht nur besonders weich und anschmiegsam, sondern auch besonders hygienisch sind.

Plüschtiere als Kuschelkissen

Besonders schön für Kinder sind auch Kuschelkissen in Plüschtierform. Bei manchen Varianten ist auch ein Plüschtier im Kissen integriert, das heißt, durch Umstülpen oder Schließen eines Klett- bzw. Reißverschlusses erhält man tagsüber ein Kuscheltier zum Liebhaben, das sich abends wieder in ein Kuschelkissen verwandelt.

Plüschtiere als Kuschelkissen
Plüschtiere als Kuschelkissen

Kuschelkissen selber stricken

Kissen gehören zu den beliebtesten Accessoires im Wohn- und Schlafzimmer, sie setzen farbliche Akzente und schaffen Gemütlichkeit. Von besonderem individuellen Wert sind selbstgemachte Kissen.

Diese sorgen vor allem dann für eine gemütliche Stimmung, wenn sie weich sind. Kuschelkissen lassen sich nicht nur selber nähen, sondern mit der richtigen Wolle auch selber stricken.

Es ist keine langjährige Strickerfahrung nötig, um sich sein eigenes Kissen zu stricken. Für einfache Kissen reichen Grundkenntnisse völlig aus.

Ist mehr Erfahrung vorhanden, kann allerdings auch mehr Kreativität ins Spiel kommen, das Kissen kann mehrfarbig gemustert oder mit Applikationen wie zum Beispiel Buchstaben, Fransen oder eingearbeiteten Motiven versehen werden.

Die Wolle

Weiche Wolle für ein kuscheliges Kissen
Weiche Wolle für ein kuscheliges Kissen

Für ein Kuschelkissen wird weiche Wolle benötigt. Hierfür eignen sich vor allem Garne aus Kunstfaser, wie zum Beispiel Polyacryl oder Polyamid. Diese gibt es in den unterschiedlichsten Farben und Stärken.

Soll das Kissen nicht einfarbig, aber dennoch leicht zu stricken sein, empfiehlt sich Kunstfasergarn mit Farbverläufen. Für einen besonderen Effekt sorgt Fransengarn. Das gestrickte Kissen wirkt durch die Fransen noch dichter und damit auch weicher.

Wer Naturwolle bevorzugt, kann zum Beispiel Merino- oder Angorawolle zum Stricken nehmen. Diese ist von Natur aus sehr dicht und wärmt hervorragend. Strickgarne aus Seide eignen sich dagegen vor allem für den Sommer, sind aber nicht so kuschelig weich wie die oben genannten Materialien.

Maschen aufziehen

Die eigentliche Arbeit beginnt mit dem Aufziehen der Maschen. Wie viele Maschen benötigt werden, hängt davon ab, welche Maße das Kissen haben soll. Vorder- und Rückseite des Kissens werden einzeln gestrickt.

Hier bietet es sich an, die erste Reihe in rechten Maschen, die zweite in linken Maschen usw. zu stricken. So ergibt sich am Ende der Arbeit ein strukturell einheitliches und gleichmäßiges Gesamtbild.

Weitere Schritte

Im nächsten Schritt müssen Vorder- und Rückseite so zusammengelegt werden, dass die Seiten mit den rechts gestrickten Maschen aufeinanderliegen. Beide Teile können nun an drei Seiten zusammengenäht werden.

Anschließend kann das Kissen auf rechts gedreht und die Füllung hineingesteckt werden. Die letzte Seite kann nun entweder auch vernäht oder aber mit einem Reißverschluss, mit Knöpfen oder Klettbändern versehen werden, um ein nachträgliches Öffnen zu ermöglichen.

Soll das Kissen richtig kuschelig werden, kann die Wolle beim Stricken doppelt genommen werden. Die Kissenhülle wird dadurch dicker, weicher, flauschiger und kuscheliger.

Möchte man das Kissen verschenken, eignen sich aufgestickte oder aufgenähte Buchstaben...

Kuschelkissen mit Namen - die Geschenkidee!

Kissen mit Namen sind sehr persönliche Geschenke zur Geburt, zur Taufe oder zu anderen Festtagen. Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten, dieses individuelle Geschenk zu gestalten.

Ein Kissen kann genäht, gehäkelt oder gestrickt werden. Der Name kann entweder direkt eingearbeitet oder mit Stofffarben oder Bügelstoffen aufgetragen werden.

Das Aufnähen von Buchstaben und Motiven

Material und Handarbeitswerkzeug für das Nähen von Kuschelkissen sind in Stoffmärkten und Handarbeitsgeschäften erhältlich. Damit das Kissen wirklich kuschelig wird, sollte man weichen, flauschigen Stoff, zum Beispiel Samt, wählen.

Für den Namen braucht man zudem Stoffreste, die sich farblich von dem Basisstoff abheben. Der Stoff sollte sich gut schneiden lassen, damit beim Aufnähen der Buchstaben keine ausgefransten Kanten entstehen.

Ideal ist es, den Namen mit einer Nähmaschine auf die Kissenhülle aufzunähen. Man erhält ein ordentliches und ansehnliches Ergebnis.

Zusätzlich kann das Namenskissen noch mit Motiven geschmückt werden. Sind die Buchstaben und Motive aufgenäht, können die zwei Seiten der Kissenhülle zusammengenäht werden. Damit die Naht später nicht zu sehen ist, sollte das Zusammennähen von links stattfinden.

Buchstaben stricken oder häkeln

Auch das Stricken oder Häkeln von Buchstaben ist nicht so schwer, wie oft angenommen. Man benötigt kuschelige Wolle in zwei oder drei verschiedenen Farben.

Die erste Farbe ist die Grundfarbe des Kissens, die zweite Farbe wird für die Buchstaben benötigt. Sollen die Buchstaben auf einem Balken sitzen, um sich noch stärker vom Kissen abzuheben, wird noch eine dritte Farbe für den Balken benötigt.

Beim Stricken bzw. Häkeln der Buchstaben orientiert man sich am besten an speziellen Strickmustervorlagen. Diesen kann man entnehmen, welche Masche in welcher Farbe genommen werden muss, um zu dem richtigen Ergebnis zu gelangen. Alternativ kann man sich seine Buchstaben oder auch Motive auf einem karierten Blatt Papier auch selber aufzeichen.

Mit verschiedenfarbigen Stiften malt man Kreuze in die kleinen Quadrate, die jeweils für eine Masche stehen. Mit dieser selbst angefertigten Anleitung kann das Kissen im Anschluss gestrickt werden.

Kinder, die ein Kissen zum Beispiel zum Muttertag verschenken möchten, können diese dekorativ und kreativ bemalen, bekleben oder bedrucken. Hierfür eignen sich spezielle Textilfarben, das Bekleben mit Servietten oder auch der beliebte Kartoffeldruck.

Kinder lieben viele Kissen zum kuscheln
Kinder lieben viele Kissen zum kuscheln