Batist, Edel-Satin und Co.: Verschiedene Webarten für Steppwarenbezüge

Der Schlaf erfüllt eine wichtige Funktion; Körper, Geist und Seele regenerieren und erholen sich. Nicht ausreichender oder schlechter Schlaf kann den Menschen krank machen. Umso wichtiger ist ein hoher Schlafkomfort, zu dem auch hochwertige Steppwarenbezüge beitragen. Es gibt diesbezüglich diverse Webarten, darunter Batist, Edel-Satin, Medicott-Frottier und Perkal. Informieren Sie sich über die Eigenschaften und Verwendung unterschiedlicher Webarten für Steppwarenbezüge.

Von Claudia Rappold

Die große Vielfalt der Bettbezüge

Das ganze Lebensgefühl wird durch schlechten Schlaf beeinträchtigt. Etwa ein Drittel unserer Lebenszeit verbringen wir im Bett.

Deshalb sollte man den Bettwaren auch ausreichende Beachtung schenken. Sie bestimmen unsere Schlafqualität entscheidend mit. Erst das richtige Wohlbefinden sorgt für einen gesunden und erholsamen Schlaf.

Das Angebot an Bettwaren ist groß, und deshalb auch ein bisschen unübersichtlich. Bezüge werden so vielfältig angeboten, wie es auch unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Schlafbedürfnissen gibt.

Steppwarenbezüge können aus Naturfasern, aus Synthetikfasern oder aus Mischgewebe bestehen. So verschieden wie die Fasern, sind auch ihre Eigenschaften.

  • Atmungsaktiv
  • temperaturausgleichend
  • wärmend oder
  • kühlend

sind nur einige mögliche Funktionen.

Optimierende Eigenschaften

Das optimale Schlafklima hängt natürlich von vielen verschiedenen Faktoren ab, aber die Bettwaren spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie sollen luftig locker sein und gegen Schwitzen und einen Wärmestau helfen. Menschen, die leicht frieren, bevorzugen wärmende Eigenschaften.

Steppwarenbezüge können praktisch und funktional sein oder komfortabel und luxuriös. Die Gewebe der Bezüge können aus unterschiedlichen Materialien oder Webarten bestehen.

Dementsprechend unterscheiden sich die Eigenschaften. Die Textilien weisen beim Gewebe Unterschiede auf, und diese bestimmen die Funktion.

Voraussetzungen

Bettwaren müssen für einen gesunden und erholsamen Schlaf besondere Voraussetzungen erfüllen. So sollten Bettdecken gut isolieren, damit eine Körpertemperatur von etwa 36-37°C gehalten werden kann.

Dafür muss die Decke auch eine ausreichende Größe besitzen. Luftdurchlässige Bezüge garantieren, dass die Decke "atmen" kann und ein guter Temperaturausgleich stattfindet.

Eine Bettdecke, die alle Bedürfnisse erfüllt, gibt es nicht. Denn der Mensch ist ein Individuum und auch die Schlafbedürfnisse sind individuell verschieden. Für einen gesunden Schlaf, sollten vorzugsweise Naturfasern Verwendung finden und das Material für den Bettdeckenbezug sollte aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.

Bettdeckenwechsel passend zur Jahreszeit

Mit den Jahreszeiten kann auch die Bettdecke wechseln, denn sie sollte den Außentemperaturen angepasst werden. In der warmen Jahreszeit braucht man eine leichte und eher kühlende Decke, im Winter hingegen eine dickere und wärmende. Aber auch das Wärmebedürfnis unterscheidet sich von Mensch zu Mensch.

Die Decke sollte man der Jahreszeit anpassen
Die Decke sollte man der Jahreszeit anpassen

Im Folgenden geben wir einen Überblick über unterschiedliche Webarten für Steppwarenbezüge.

Batist

Batist ist ein edler, geschmeidiger aber trotzdem robuster Stoff. Durch seine temperaturausgleichende Wirkung ist er für Bettdeckenbezüge besonders geeignet.

Herkunft

Die Herkunft des Namens ist umstritten, bzw. widersprüchlich. Zum einen wird vermutet, dass sich der Name von dem französischen Handweber Baptiste ableitet. Zum anderen nimmt man an, dass Batist von dem indischen Wort "Baftas" abstammt, was weißer Kattun (eine Stoffart) bedeutet.

Batist kann aus

gewebt werden. Dabei handelt es sich um einen feinfädrigen Stoff.

Webart

Die Vorder- und Rückseite des Gewebes sehen gleich aus, denn er wird in Leinwand-Bindung gewebt. Dadurch kommt es zu dem charakteristischen Rascheln, wenn der Stoff geknautscht wird. Nach mehrmaligem Gebrauch verliert sich das aber wieder.

Die Fäden, die zum Weben verwendet werden, sind noch feiner als bei Perkal. So entsteht ein besonders leichter Stoff.

Trotzdem ist der Stoff sehr dicht gewebt und dadurch robust. Deshalb eignet er sich besonders gut für Bettdeckenbezüge.

Varianten

Batist kann gebleicht sein, oder er ist mehrfarbig oder uni bedruckt.

  • Leinenbatist wird aus Leinen- oder Viskosefasern gewebt.
  • Makobatist hingegen besteht aus ägyptischer Baumwolle.
  • Der so genannte Seidenbatist wurde früher aus Seide gewebt, besteht aber heute vorwiegend aus Baumwolle.
  • Der Schweizer Batist wird aus Mischgarnen natürlicher und synthetischer Fasern gefertigt.

Biber/Flanell

Biber-Bettbezüge zeichnen sich durch die sehr dichte Webart und die daraus resultierende Flauschigkeit aus. Besonders für die kühlere Jahreszeit ist diese Variante geeignet.

Die Stoffe sind

  • atmungsaktiv
  • wärmend und
  • temperaturausgleichend.

Meistens handelt es sich um Baumwolle, die für ein angenehmes Schlafklima sorgt. Biber-Bettwäsche kann an einer oder auch an beiden Seiten aufgeraut sein.

Edel-Satin

Schon der Name weist auf die Eigenschaften des Stoffes hin. Edel und trotzdem robust weist er sowohl kühlende als auch wärmende Eigenschaften auf.

Edel-Satin ist ein ganz besonderer Stoff und eignet sich vorzüglich für Bettdeckenbezüge. Satin ist ein Baumoll-Gewebe, welches immer in Atlasbindung gewebt wird.

Webart

Bei dieser speziellen Webart, wird der Schuss unter einem Kettfaden hindurch geführt und dann über mehrere Kettfäden hinweg. Dadurch besitzt er einen herrlich fließenden Fall und ist besonders weich im Griff.

Die beiden Seiten des Stoffes sehen unterschiedlich aus. Die eine Seite kann matt, die andere glänzend sein.

Satin zeichnet sich hauptsächlich durch seinen seidigen Glanz aus. Er ist so weich und geschmeidig, dass er geräuschlos knautscht. Deshalb eignen sich Bettdecken aus Satin besonders gut für geräuschempfindliche Menschen.

Varianten

Allerdings sind die Qualitätsunterschiede bei Satin sehr groß. Alle Gewebearten, die in Atlasbindung hergestellt werden, dürfen sich Satin nennen. Für Bettdeckenbezüge braucht man allerdings einen hochwertigen Bezugsstoff.

Edel-Satin ist feinfädrig und trotzdem sehr dicht. Satin kann aus ganz beliebigen Fasern gewebt werden, wie Viskose, Polyester oder Seide.

Für Bettdeckenbezüge findet jedoch meistens Baumwolle Verwendung. Am beliebtesten ist Mako-Satin, der aus ägyptischer Baumwolle gewebt wird.

Jersey

Bettbezüge aus Jersey sind besonders weich und schmeicheln somit der Haut. Handelt es sich um hochwertige Ware, so erhält man ein saugfähiges und leichtes Material.

Dieses kann aus Baumwolle, aber auch aus Polyester oder Seide bestehen. Bei den Strickarten kann man zwischen Single-Jersey, einseitig gestrickt und Interlock-Jerse, doppelt gestrickt, unterscheiden.

Weicher und wärmer ist die zweite Variante. Sie leiert zudem nicht aus und ist deutlich langlebiger.

Jersey-Bezüge sind sehr weich und angenehm
Jersey-Bezüge sind sehr weich und angenehm

Leinen/Flachs und Linon

Die Leinenfasern sind für ihre hohe Feuchtigkeitsaufnahme bekannt. Es handet sich um ein sehr langlebiges Material, das mit seinen kühlenden Eigenschaften besonders gerne im Sommer Verwendung findet.

Als Nachteil wird oft die Tendenz zum Knittern gesehen. Die Oberflächenstruktur ist unregelmäßig und fest.

Auch Linon ist für seine Robustheit bekannt. Das Gewebe besteht aus Baumwolle; dabei sind die Garne recht unempfindlich und gröber.

Bei der Auswahl sollte man auf einen möglichst feinen Faden achten; dies macht die Bettwäsche hochwertiger. Generell entscheidet man sich oft als günstigere Alternative zu Leinen für Linon.

Medicott-Frottier

Medicott-Frottier soll sich besonders gut für Allergiker eignen. Bei dieser Webart, bildet der Schussfaden viele kleine Schlingen. Dadurch wird der Stoff kuschelig weich und anschmiegsam.

Herkunft

Das Wort "Frottier" kommt aus der französischen Sprache und leitet sich von "frotter" (abreiben) ab. Deshalb auch die Bezeichnung Frottierhandtuch, weil dieser Stoff, wegen seiner großen Saugfähigkeit, hauptsächlich für Bademäntel, Waschlappen und Handtücher verwendet wurde.

Medicott-Frottier wird in der Regel aus Baumwolle hergestellt. Durch eine besondere Herstellung soll er besonders widerstandsfähig gegen Milben- und Schimmelpilzbefall sein.

Weiterhin zeichnet sich Frottier eben durch seine besondere Saugfähigkeit aus; dadurch eignet er sich besonders gut für Menschen, die beim Schlafen stark schwitzen. Sein Griff ist angenehm und weich.

Frottierwaren werden aus ganz speziellen Zwirnen gefertigt. Dafür gibt es eine spezielle Vorrichtung am Webstuhl.

Frottierwaren nennt man auch Zweikettengewebe. Dabei gibt es eine straff gespannte Grundkette sowie eine lose gespannte Flor- oder Polkette.

Microfaser

Die Oberfläche von Microfaser-Bettwäsche ist glatt. Meist handelt es sich um Polyester, welches bei einer Temperatur von bis zu 60 Grad Celsius waschbar ist und schnell wieder trocknet.

Im Sommer können Die Bettbezüge angenehm kühlen. Für die Winternächte gibt es auch angeraute Ware aus Flanell, welche bessere Wärmeigenschaften mitbringt.

Perkal

Perkal ist ein ganz besonderer Stoff, denn er ist ausgesprochen leicht und trotzdem sehr strapazierfähig. Die Ware ist sehr feinfädrig und dabei aber dicht gewebt. Perkal findet durch seine besonderen Eigenschaften bevorzugt bei Bettwarenbezügen Verwendung.

Webarten

Die unterschiedlichen Gewebearten zeichnen sich durch verschiedene Webtechniken aus. So wird Perkal in Leinwandbindung gewebt; dabei handelt es sich um eine traditionelle Webtechnik.

Jeder Kettfaden liegt abwechselnd unter und über einem Schussfaden. So haben beide Stoffseiten das gleiche Aussehen.- Hierbei entsteht ein Gewebe, welches geschmeidig und glatt ist, aber trotzdem über einen festen Griff verfügt.

Durch die spezielle Fadenverkreuzung zeichnet sich dieses Gewebe besonders durch eine hohe Scheuerfestigkeit aus. Perkal ist besonders saugfähig und wirkt auch temperaturausgleichend. Entsprechend ausgerüstet, wird er auch als Einschütte, dem so genannten Daunen-Perkal eingesetzt.

Gewebe für Daunen-Steppwaren

Daunen-Steppwaren sind mit Daunen und Federn gefüllt. Die Bezüge dieser Bettdecken müssen deshalb besondere Voraussetzungen erfüllen.

Der Stoff muss dicht genug sein, dass keine Daunen und Federn nach außen dringen können, gleichzeitig muss er aber auch luftdurchlässig sein. Weiterhin sollen unerwünschte Partikel wie beispielsweise Hautschuppen nicht nach innen dringen können.

Einschütte

Es werden in diesem Bereich vorwiegend die so genannten Einschütte verwendet. Das sind spezielle Bezüge, die daunendicht und in Leinwandbindung gewebt sind.

Am meisten Verwendung finden Baumwolle-Mako-Einschütte. Durch die Leinwandbindung erfüllen sie alle Voraussetzungen, die ein Gewebe für Daunenfüllung braucht.

Außerdem sind sie luftdurchlässig und temperaturausgleichend. Weiterhin sollen die Gewebe eindringende Feuchtigkeit wieder entweichen lassen.

Daunen- und Federnfüllung

Die Daunen- und Federnfüllung ist hauptsächlich für die kalte Jahreszeit und für wärmebedürftige Menschen geeignet. Denn Federn und Daunen haben die Eigenschaft, Wärme speichern zu können.

Bei einer Füllung mit Daunen und Federn wird das Oberbett in der Regel gesteppt. So soll ein Wandern der Füllung verhindert werden. Man sollte allerdings darauf achten, dass es sich um keinen Lebendrupf handelt und noch besser von Tieren aus artgerechter Haltung stammt.