Stellung innerhalb der Partnerschaft - An den eigenen Schwächen arbeiten und wachsen lernen

Wenn es um Beziehungen geht, gibt es eine wesentliche Faustregel, die es zu beachten gilt: Setzen Sie nichts voraus. Respekt, Liebe und die Wahrhaftigkeit des Wortes und der Handlung sind Züge in einer Beziehung, die in erster Linie aber auch in einem selbst existieren müssen. An seinen eigenen Schwächen arbeiten und wachsen lernen, gehört dazu. Lesen Sie über unterschiedliche Stellungen innerhalb einer Partnerschaft und lernen Sie, an den eigenen Schwächen zu arbeiten und zu wachsen.

Von Marco Stephan

Die Beziehung in eine harmonische Bahn lenken

Wenn er bisher noch nicht über eine gemeinsame Zukunft mit Ihnen gesprochen hat, erwarten Sie nicht, dass Sie beide eines Tages vor dem Traualtar stehen werden, Kinder haben und bis an Ihr Lebensende glücklich und in Harmonie miteinander alt werden. Viel wichtiger ist, dass wenn Sie diejenige sind, die die Beziehung vorantreibt und ihre eigene Vielfalt, ihren Ideenreichtum und ihre Kreativität mit einbringt, dann gehen Sie in keinem Fall einfach davon aus, dass er aus vollem Herzen mit alledem einverstanden ist.

Zu viel Druck wirkt sich gegenteilig aus

Manchmal kann es schwer sein, nicht ohne immensen Nachdruck eine bestimmte Entwicklung in die Wege zu leiten, wenn man es unbedingt will. Vor allem in der Liebe und im Wachsen einer Beziehung darf dieser negative Druck keinen Platz finden. Anderenfalls stehen Sie irgendwann vor einem totalen Desaster.

Überraschenderweise bemerken einige Menschen nicht, dass Sie dabei sind, eine Liebe zu forcieren. Sie gehen über die Grenzen des anderen und über die eigenen, finden Entschuldigungen für sich und den anderen, warum etwas noch nicht so ist, wie es sein soll und warum er seine Gefühle nicht zeigen kann.

Entscheidend ist, dass wenn Sie immer nur Liebe geben und keine Liebe zurückerhalten, diese in der Tat nicht beim Gegenüber existiert oder gerade aus Gründen des Drucks und Einengens auf Sparflamme ist. Wenn man genau hinsieht, kann man Zeichen an sich und dem Partner ausmachen, die dabei helfen können festzustellen, ob sich die Beziehung in einem gesunden Rahmen entwickelt, Ihr Partner tatsächlich an einer gemeinsamen Zukunft mit Ihnen interessiert ist oder die Beziehung unter zu viel Druck leidet.

Sie übernehmen die gesamte Planung

Es ist mittlerweile die Regel geworden, dass Sie die Abende organisieren. Sie bringen Ideen ein, um die Wohnung zu verlassen und Sie ermuntern ihn, damit er mit Ihnen etwas unternimmt. Stets akzeptiert er und bringt seine Initiative selten oder nie ein.

Wenn er mit Ihnen zusammen sein will, dann bitten Sie ihn das nächste Mal darum, dass er sich etwas überlegt, was Sie zusammen machen können. Es kann sein, dass er deswegen keine eigene Initiative zeigt, weil er mittlerweile davon ausgeht, dass Sie sowieso etwas planen und sich darum kümmern.

Seien Sie also auf der sicheren Seite und erlauben Sie ihm, auf der gleichen Stufe wie Sie zu stehen und ebenfalls Entscheidungen für die Gestaltung Ihrer Verabredungen zu treffen. Wenn er sich allerdings nicht darauf einlässt und keine Initiative zeigt, dann sparen Sie sich Ihre Kraft und forcieren Sie das Ganze nicht weiter.

Um zu erfahren, wie seine Gefühle für Sie sind, müssen Sie ihn immer fragen

Wenn Sie oft die Frage stellen "Was empfindest du für mich?", dann prüfen Sie bei Ihrem Partner, ob er sich keine Mühe gibt, Ihnen seine für Sie existierenden Gefühle mitzuteilen, ob er sich derer Gefühle in Wortform nicht bewusst ist oder ob er Ihre Gefühle nicht verletzen möchte. In jedem Fall ist diese Situation kein Zeichen für eine gesunde Beziehung.

Wenn Sie unsicher sind, wie Ihr Mann Ihnen gegenüber fühlt und er nie mit Ihnen über seine Gefühle zu Ihnen spricht, dann ist es sehr wichtig, dass Sie in ihn keine Gefühle hineinprojizieren, wo letztlich keine sind. Nicht Sie sind am Zug, sondern er.

Welche Stellung man in der eigenen Beziehung hat, lässt sich anhand einiger weiterer Anzeichen merken - besonders Frauen machen sich diesbezüglich ihre Gedanken...

Haben Sie die Hosen in Ihrer Beziehung an?

Die Redewendung "die Hosen anhaben" bezieht sich auf einen dominanten, kraftvollen und individuellen Entscheidungsprozess im Rahmen einer Beziehung. Das Sprichwort ist historisch geprägt und stammt aus der Zeit, in der die Männer Hosen und die Frauen Kleider oder Röcke trugen.

Seitdem hat sich viel verändert: Frauen haben das Selbstvertrauen, die Unabhängigkeit und die finanzielle Sicherheit für sich gewonnen ohne dabei auf einen Mann angewiesen zu sein.

Aus diesem Grund hat es auch in der Verteilung der Geschlechterrolle innerhalb einer Beziehung Veränderungen gegeben. Die Frau kann zur führenden Rolle in der Partnerschaft werden und in diesem Sinne die Hosen tragen.

Tragen auch Sie die Hosen in Ihrer Beziehung? Verschiedene Anzeichen sprechen dafür und zeigen auf, dass Sie nicht das zarte Kleid, sondern, anstelle Ihres Mannes, die schweren Männerhosen tragen.

Er entschuldigt sich schnell

Wenn Ihr Partner und Sie sich streiten, gerät er immer als erster unter Stress und ist der erste von Ihnen beiden, der sich entschuldigt. Wenn das der Fall ist, dann suchen Sie sich einen Gürtel, denn Sie tragen definitiv die Hose in Ihrer Beziehung. Jeder weiß, dass für gewöhnlich Frauen die emotionalen Wesen sind und eher versuchen, Unstimmigkeiten zu glätten.

Wenn sich Ihr Partner nach einem Streit sichtlich unwohl fühlt und seine Augen unglaublich entschuldigend sind, dann ist offensichtlich er das schwächere Geschlecht in Ihrer Beziehung. Entweder ist das der Fall oder er ist nicht ehrlich zu sich und mit Ihnen und hat einfach ein schlechtes Gewissen.

Er ist der erste, der "Ich liebe dich" sagt

Wer hat zuerst gesagt, dass er den anderen liebt? Wenn er es vor Ihnen gesagt hat, noch bevor klar war, ob Sie eine Beziehung eingehen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er der Emotionalere von Ihnen beiden ist.

Das Zeigen von Verletzlichkeit und Transparenz ist eine harte und wesentliche Aufgabe in einer guten Beziehung, vor allem für Männer. Das ist kein negativer Umstand, sondern lediglich ein Zeichen dafür, wie sehr Ihr Mann seinen Gefühlen nahe ist, die auch in anderen Bereichen Ihrer Partnerschaft einfließen werden.

In einer guten Beziehung sollte ein Gleichgewicht zwischen den Geschlechterrollen bestehen
In einer guten Beziehung sollte ein Gleichgewicht zwischen den Geschlechterrollen bestehen

Ihre Freunde sind nun seine Freunde

Als Ihr Partner ein Teil Ihres sozialen Umfeldes wurde, lehnte er sich an Ihre offensichtliche dominante Präsenz an. Ein Mann, der seinen bisherigen Freundeskreis boykottiert und sich Ihrer sozialen Gruppe anschließt, zeigt, dass er flexibel genug ist, um sein Leben mit Ihrer Beziehung neu zu arrangieren und zeigt die Bereitschaft sich mit Ihnen zu beschäftigen, Ihre Freunde, Ihre Bedürfnisse und Ihre Interessen ernst zu nehmen.

Weiterhin eigene Interessen pflegen

Seien Sie vorsichtig, dass er auf diese Art nicht seine Identität verliert und ständig mit Ihnen zusammen ist: zu zweit oder im Freundeskreis. Es ist schön, wenn Ihr Partner mit Ihnen und Ihren Freunden zusammen ist, es ist aber etwas anderes, wenn er immer bei allem dabei ist.

Sie bringen das Geld und den Erfolg nach Hause

Geld regiert die Welt. Eine traurige, aber wahre Aussage. In Beziehungen trifft diese Aussage oft auf den Entscheidungsgeber und denjenigen, der mehr Geld verdient, zu.

Frauen sind oftmals unterbezahlt in ihren Karrieren, so dass bei diesem Aspekt die Männer meistens mehr Geld nach Hause bringen. Wenn Sie der Karrieretyp sind, dann kann es sein, dass Ihr Mann nicht auf demselben Level steht.

Es erfordert einen selbstsicheren und smarten Mann, wenn seine Partnerin mehr Geld verdient und sie damit die finanziellen Zügel innerhalb der Partnerschaft übernimmt. Wenn Sie diejenige sind, die ein Meeting am Wochenende hat und oft für Geschäftsessen in der Stadt ist, dann sind Sie klar diejenige, die erfolgreicher im Geschäft ist und die Männerhosen in der Beziehung trägt.

Egal, welcher Partner welche Stellung in einer Beziehung einnimmt - Damit diese funktioniert, muss man zunächst mit sich selbst im Reinen sein...

Selbstreflektion ist der Schlüssel zu einer harmonischen Beziehung

Respekt, Liebe und die Wahrhaftigkeit des Wortes und der Handlung sind Züge in einer Beziehung, die in erster Linie in einem selbst existieren müssen. Anderenfalls werden Sie immer wieder Gefahr laufen, innerhalb der Beziehung oder im Zusammenhang mit anderen Menschen an eigene Grenzen zu stoßen und sich unreflektiert, mit fehlendem Respekt und unglaubwürdig zu verhalten.

Wenn sich in der Partnerschaft ein Ungleichgewicht entwickelt

Stellt sich ein Ungleichgewicht zwischen zwei Menschen ein und zeigt sich der eine ständig schwächer als der andere, nimmt der andere unbewusst die Rolle des Starken ein. Von nun an kann es schnell passieren, dass die Aussagen des sich schwächer Zeigenden erst einmal nicht gehört oder für wichtig angesehen werden.

Da es sehr schwer ist, sich aus der Rolle des Untergeordneten wieder auf eine gleichberechtigte Ebene zu bewegen, ist es umso wichtiger, sich nach Erkennen der Rollenverteilung um einen Ausgleich zu bemühen. Wachsen Sie wieder vor den Augen des anderen heran und verschaffen Sie Ihrem "Nein" oder "Ja" wieder eine sofort fühlbare Aussage.

Beginnen Sie, sich selbst zu lieben

Der liebevolle Umgang mit sich selbst ist nicht nur fühlbar für Sie, sondern auch für Ihren Partner. Ihre Liebe zu sich wird sich demnach in Ihrer Beziehung zeigen. Wenn Sie sich in den Prozess begeben, sich zunehmend zu akzeptieren und zu lieben, werden sich auch die Beziehungen zu Ihren Kindern, Freunden, Arbeitskollegen und Fremden verbessern.

Sich selbst zu lieben ist wichtig um Liebe weitergeben zu können
Sich selbst zu lieben ist wichtig um Liebe weitergeben zu können

Sie werden es nicht mehr zulassen, dass man Ihre Meinung einfach übergeht oder kleinredet. Sie werden sich für sich einsetzen und auf diese Weise zu einem noch besseren Freund, Beobachter und Partner werden.

Sie stehen für Ihre Stimme ein und für das, was Ihnen wichtig ist. Das alles können Sie aber nur, wenn Sie sich selbst lieben und sich kennenlernen.

Mit dieser Einstellung wird es Ihnen ebenfalls gelingen, auf Menschen zu treffen, mit denen Sie so reden und sein können, dass es einen respektvollen Umgang gibt und Sie sich akzeptiert fühlen. Je stabiler Sie mit sich sind, desto wohlwollender wird das Leben für Sie sein.

Hören Sie auf, gegen andere oder sich selbst zu kämpfen, sondern kümmern Sie sich vielmehr um das, was Sie schwächt und letztlich zum kämpfen veranlasst. Werden Sie sich Ihrer Stärken und Ihrer Wünsche bewusst und führen Sie sich ebenfalls vor Augen, worauf Sie an sich selbst stolz sind.

Schaffen Sie es, sich zu einem authentisch selbstbewussten Menschen zu entwickeln, dann werden Sie die Liebe in sich tragen und in Ihrem Handeln sichtbar machen können. Und getreu dem Sprichwort: "Wer viel Positives gibt, bekommt es irgendwann zurück" werden Sie sich in einem Leben mit vielen positiven Chancen bewegen können.

Mehr und mehr werden Sie sich selbst fordern und auch von Außenstehenden bezüglich Ihrer Stärken und Talente animiert werden.

Schritt für Schritt an sich arbeiten

Wenn Sie sich dafür entscheiden, mit dem Prozess der Selbstsicht zu beginnen, um sich mehr und vor allem wahrhaftig lieben zu können, dann verkrampfen Sie dabei bitte nicht. Betten Sie dieses Thema vielmehr in Ihre Alltagsthemen ein.

Seien Sie nicht zu fordernd und hart zu sich. Veränderungen brauchen Zeit und ein positives, gesundes Umfeld. Sollten Sie dieses noch nicht um sich haben, kümmern Sie sich in erster Linie um die Schaffung eines passenden Umfeldes und arbeiten Sie dann konsequent an wesentlichen Verhaltensveränderungen.

Abschließend ist es wichtig zu erwähnen, dass es nicht darum geht, durch den Aufbau der Selbstliebe die Beziehungen zu anderen Menschen weniger zu brauchen. Die Verbindungen zu anderen Menschen können unser Glück bei weitem steigern.

Vielmehr geht es um die Erkenntnis, dass man sich selbst eine romantische, starke, erfüllte und gleichberechtigte Beziehung oder Umgang mit anderen Menschen wünschen und vornehmen kann, dieses allerdings nur eintreten und sich in Ihrem Sinne entwickeln kann, wenn Sie lernen sich selbst zu lieben, zu respektieren und realistisch mit Ihrem Ist-Zustand umzugehen.

Fazit

Nutzen Sie die Chance und machen Sie die Selbstarbeit zu einer Aufgabe, bei dessen Früchten Sie bereits nach einigen Monaten stolz auf sich sein können und eine Entwicklung und Stärkung Ihrer selbst und einen positiven und besseren Umgang mit sich und anderen Menschen erfahren.