Massensterben von Wasserschildkröten in Indien: Schleppfischer haben Schuld

Von Ingrid Neufeld
28. Februar 2014

Im Süden Indiens kam es zu einem Massensterben von Wasserschildkröten. Tierschützer wurden darauf aufmerksam, als hunderte davon tot am Strand lagen.

Schleppnetze lassen Schildkröten ertrinken

Der Grund liegt wohl daran, dass Schleppfischer den Mindestabstand von acht Kilometern zur Küste nicht einhalten und dass sich deshalb die Schildkröten in deren Schleppnetzen verfangen, wo sie nach langen Stunden elendiglich ertrunken sind.

Tierschutzorganisation kennen aktuellen Schildkrötenbestand

Tierschützer gehen regelmäßig die Strände ab und fanden in den letzten Jahren in der Brutzeit bisher etwa zehn bis zwölf verendete Tiere. Da zeigt das jetzige Massensterben, dass etwas nicht stimmt.

Der Vorsitzende der Umweltschutzorganisation Tree Foundation Supraja Dharini weiß, dass an der Küste von Tamil Nadu ungefähr 350 Schildkrötenweibchen ihre Nester versteckt haben. Etwa 200.000 Schildkröten nisten bei Orissa, das im Norden liegt.

All diese Tiere laufen Gefahr von den Schleppnetzen erfasst zu werden. Dass die Tiere ertrunken sind, davon zeugen die hervorgetretenen Augen und die Schwellungen am Nacken. Zudem verursachten die Netze Blutungen an der Körperunterseite.

Diese Schildkrötenart benötigt ungefähr alle 45 Minuten Sauerstoff, wozu die Tiere an die Wasseroberfläche kommen. Global gibt es von dieser Art ungefähr 800.000 Schildkrötenweibchen.