EU-Tabakrichtlinie: Deutschland gegen Schock-Fotos auf Zigarettenschachteln

Von Ingo Krüger
12. März 2013

Nach dem Willen der Bundesregierung soll es in Deutschland auf Zigarettenpackungen keine abschreckenden Fotos geben. Sie stellt sich damit gegen Pläne der EU-Kommission, 75 Prozent der Flächen von Zigarettenschachteln mit Warnungen sowie Schockfotos von Mundkrebs und Raucherbeinen zu versehen.

Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) äußerte Zweifel, dass größere Warnhinweise oder Fotos den Tabakkonsum wirklich reduzieren würden. Daher, so Aigner, soll es in der Verantwortung der einzelnen EU-Staaten stehen, ob sie Schock-Fotos auf den Schachteln zeigen oder nicht.

Nach Angaben der EU-Kommission sterben jährlich 700 000 Menschen in Europa durch das Rauchen. Der deutsche Staat profitiert allerdings auch vom Tabakkonsum. So betrugen die Einnahmen durch die Tabaksteuer 2012 14,13 Milliarden Euro.

Demgegenüber stehen erhebliche Ausgaben für Folgen des Rauchens wie Arbeitsunfähigkeit, Übersterblichkeit und Frühinvalidität.