Neue Hilfe bei der Früherkennung: Hunde erschnuppern Prostatakrebs

Von Nicole Freialdenhoven
20. Juni 2014

Dass die feine Hundenase Erkrankungen beim Menschen erschnuppern kann, ist schon länger bekannt. So werden Hunde beispielsweise Diabetikern zur Seite gestellt um eine drohende Unterzuckerung zu riechen und Alarm zu schlagen. Nun stellten italienische Forscher aus Mailand fest, dass Hunde auch zur Früherkennung von Prostatakrebs geeignet sind - und bisherige Diagnosemethoden sogar noch um Längen schlagen.

Sehr hohe Treffsicherheit beim Erriechen von Krebsdiagnosen

Die Forscher führten dazu eine Studie mit insgesamt 902 Patienten durch, von denen 362 Männer an Prostatakrebs erkrankt waren und weitere 540 Männer und Frauen an anderen Krebsarten litten oder gesund waren.

Alle Teilnehmer mussten Urinproben abgeben, die dann den beiden Schäferhündinnen Zoe und Liu zum Schnuppern gegeben wurden. Beide Tiere erkannten zu 100 bzw. 99 Prozent welche Proben von den krebskranken Studienteilnehmern stammten und zu 98 bzw. 96 Prozent, welche Proben von den gesunden Personen stammten. Insgesamt lagen die Hündinnen nur 16 mal bei positiven Diagnosen falsch und nur viermal bei negativen Diagnosen.

Spezielles Hundetraining ist preiswerter als gängige Krebs-Tests

Damit zeigte sich die Hundenase dem bislang meist eingesetzten PSA-Test zur Diagnose von Prostatakrebs überlegen, denn von diesem ist bekannt, dass er zu häufig falsch-positive Ergebnisse liefert. Zudem sei das Trainieren eines Hundes letztendlich billiger als der Einsatz teurer Geräte, die bis zu 500.000 Euro pro Stück kosten können.

Hunde sind jedoch nicht die einzigen tierischen Spürnasen: In Tansania brachten es Gambia-Riesenhamsterratten beim Erschnüffeln von Tuberkulose ebenfalls auf 100 Prozent Trefferquote.