Von Romantik bis Moderne - Die verschiedenen Stile und Epochen

Unter Antiquitäten versteht man Kunstgegenstände, die aus sämtlichen Zeitaltern der Menschheit stammen. Unterteilt werden die Kunstwerke in Stile und Epochen. Die unterschiedlichen Stilepochen in der Kunst reichen von der Antike bis in die Neuzeit. Jede von ihnen weist für sie typische Elemente auf; dabei ist der Zeitraum zwischen Romantik und Jugendstil besonders bedeutend. Informieren Sie sich über die typischen Merkmale der unterschiedlichen Stile und Epochen.

Von Jens Hirseland

In der Kunst unterscheidet man zwischen verschiedenen Stilepochen, die von der Antike bis in die Neuzeit reichen. Von besonderer Bedeutung ist der Zeitraum von der Romantik bis zum Jugendstil.

Die verschiedenen Stilepochen der Kunst gehen zurück bis in die Antike (3000 v. Chr. bis 300 n. Chr.). Danach folgen das Frühchristentum und Byzanz, das Frühmittelalter, die Romanik (11.-13. Jahrhundert), die Gotik (12.-15. Jahrhundert), die Renaissance (15.-16. Jahrhundert), der Manierismus (16. Jahrhundert), der Barock-Stil (1600-1770), der Rokoko-Stil (1720-1770) sowie der Klassizismus (1760-1830).

Dem Klassizismus schloss sich die Romantik an. Unter der Moderne oder der Modernen Kunst versteht man die avantgardistische Kunst des 20. Jahrhunderts.

Romantik

Als Romantik bezeichnet man die kulturgeschichtliche Epoche zwischen 1790 und 1850. Sie wurde vor allem durch die

geprägt. Die Romantik wird ihrerseits in drei Unterepochen eingeteilt. Dies sind die Frühromantik, die von etwa 1795 bis 1804 verlief, die Hochromantik, die sich von 1804 bis 1815 erstreckte, sowie die Spätromantik von 1815 bis 1848. Diese Phasen verliefen allerdings nicht synchron, sodass es zu Überlappungen kam.

Entstanden ist die Romantik als Gegenbewegung zum Klassizismus. Viele Künstler sahen, dass sich die Welt veränderte und befürchteten, dass sich die Gesellschaft von ihren Ursprüngen entfernte. Daher kam es durch die Romantik zu einer Aufwertung und Neuauflage von vergangenen Stilen.

Historismus

Unter dem Historismus (1850-1900) versteht man eine Stilepoche, bei der die Künstler auf ältere Stilrichtungen zurückgriffen und diese nachahmten. Im Gegensatz zu Renaissance und Klassizismus beschränkte man sich jedoch nicht nur auf die Antike, sondern widmete sich auch den Kunstformen anderer Epochen.

Impressionismus

Der Impressionismus (1860-1900) ist eine Stilrichtung, die aus einer avantgardistischen Malerei-Bewegung entstand. Zu den Künstlern, die gegen das damalige Establishment rebellierten, gehörten

  • Monet
  • Renoir
  • Bazille und
  • Sisley,

die gemeinsam einen neuen Stil kreierten.

Impressionismus ist der neue Stil einer avantgardistischen Malerei-Bewegung
Impressionismus ist der neue Stil einer avantgardistischen Malerei-Bewegung

Symbolismus

Beim Symbolismus handelt es sich um eine Kunstströmung von Malerei und Bildhauerei, die ihren Höhepunkt zwischen 1890 und 1910 erreichte. Zu den wichtigsten Motiven des Symbolismus gehörten biblische Allegorien sowie die antike Mythologie.

Jugendstil

Der Jugendstil (1890-1910) wird auch als Modern Style oder Art nouveau bezeichnet. Benannt wurde der Stil nach der Münchner Kulturzeitschrift "Jugend". Zu den typischen Merkmalen des Jugendstils gehören

  • dekorative fließende Linien
  • geometrische Formen und
  • florale Ornamente.

Die Stilrichtungen der Moderne

Unter der Moderne oder der Modernen Kunst versteht man die avantgardistische Kunst des 20. Jahrhunderts. Sie wird in verschiedene Stilrichtungen unterteilt.

Die moderne Kunst, die auch klassische Moderne genannt wird, entstand zwischen 1900 und 1950. Der Wandel in der Gesellschaft, der diese Zeit prägte, hatte auch Auswirkungen auf die zeitgenössische Kunst.

So entwickelten sich zahlreiche unterschiedliche Stilrichtungen, von denen viele auch rasch wieder verschwanden. Zu den wichtigsten Stilrichtungen der Moderne zählen:

Expressionismus

Vorläufer des Expressionismus (1900-1930) sind bereits im späten 19. Jahrhundert zu finden. Ähnlich wie beim Impressionismus und Symbolismus handelt es sich beim Expressionismus um eine Gegenbewegung zum Naturalismus.

Dabei liegt der Schwerpunkt auf der expressiven Ebene. Die Expressionisten befassten sich nicht mit der Wirklichkeit, sondern stattdessen mit ihren Gefühlen zu der jeweiligen Thematik, wobei das Thema oftmals übertrieben oder verzerrt dargestellt wurde.

Kubismus

Der Kubismus entwickelte sich in der französischen avantgardistischen Malerei ab 1907. Zu seinen bedeutendsten Vertretern zählen Pablo Picasso (1881-1973) sowie Georges Braque (1882-1963).

Abgeleitet wird der Begriff "Kubismus" aus dem Lateinischen und bedeutet "Würfel". Bei dieser Stilrichtung wird ein Objekt künstlerisch auf geometrische Figuren reduziert.

Unterteilt wird der Kubismus in den synthetischen sowie den analytischen Kubismus. Bereits 1914 kam es jedoch schon wieder zur Auflösung der Kubismus-Bewegung.

Futurismus

Beim Futurismus handelt es sich um eine avantgardistische künstlerische Bewegung aus Italien. Diese nahm für sich sogar die Begründung einer neuen Kultur in Anspruch.

Gründer des Futurismus war der Italiener Filippo Tommaso Marinetti (1876-1944). Mit seinem Tod endete die Bewegung wieder.

Dadaismus

Unter dem Begriff "Dadaismus" oder "Dada" verstand man eine literarische und künstlerische Bewegung, deren Begründung 1916 in Zürich stattfand. Die Dadaisten, zu denen

  • Hugo Ball
  • Hans Arp
  • Marcel Janco
  • Richard Huelsenbeck und
  • Tristan Tzara

gehörten, lehnten sowohl die konventionelle Kunst als auch bürgerliche Ideale ab. So galt die Kunst der Dadaisten als eine Art Antikunst. Auf die Kunst der Moderne hatte der Dadaismus jedoch erheblichen Einfluss.

Surrealismus

Nachfolger des Dadaismus war der Surrealismus, der auch von Sigmund Freuds Psychoanalyse beeinflusst wurde und um 1920 in Paris entstand. Der Surrealismus wollte das Traumhafte und Unwirkliche ausloten und gleichzeitig den menschlichen Erfahrungsbereich, der durch Logik behindert wurde, auf absurde und phantastische Art erweitern.