Kampf gegen Erderwärmung - Brasilien führend beim Klimaschutz

Von Ingo Krüger
11. Juni 2014

Ob Brasilien den Titel bei der Fußball-WM im eigenen Land holt, wird man erst in vier Wochen wissen. Doch schon jetzt ist das Land Weltmeister in Sachen Klimaschutz. Dies ist das Ergebnis zweier Studien, die jetzt erschienen sind.

Brasiliens Programm zur Reduzierung der Abholzung des Regenwaldes erfolgreich

Vor wenigen Jahren noch galt das Land als Regenwald-Killer und Kohlendioxid-Schleuder. Doch damals legte die Regierung ein Programm auf, um die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes erheblich zu reduzieren. Seitdem spart Brasilien in jedem Jahr mehr als 750 Millionen Tonnen Kohlendioxid ein, das entspricht etwa zwei Prozent der weltweiten Emissionen.

Zwischen 1996 und 2005 wurden in jedem Jahr 19 500 Quadratkilometer Wald gerodet. 2013 waren es dagegen nur noch gut 6000 Quadratkilometer. Die Flächen, die nun Schutz- oder Stammesgebiet sind, hat die Regierung erheblich vergrößert. Außerdem bekommen Bauern nur noch dort Kredite, wo wenig Land verloren geht.

Alternative Energiegewinnung in Brasilien noch ausbaufähig

Konzerne wie Nestlé und McDonald's kaufen zudem nur noch Getreide von Flächen, die bereits im Juni 2006 frei waren. Eine intensivere Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen hat dazu geführt, dass die Bauern aus weniger Fläche einen größeren Ertrag erzielen.

Allerdings sind auch in Brasilien noch Verbesserungen möglich. Das südamerikanische Land konzentriert sich bei der Stromerzeugung vor allem auf Wasserkraft. Die hohen Potentiale von Wind, Sonne und Biomasse wurden in Brasilien bisher noch nicht weitgehend ausgeschöpft.