Japan fühlt sich wegen Delfinjagd diskriminiert

Von Max Staender
14. Februar 2014

Jedes Jahr kommt es vor der japanischen Küste in Taiji zwischen September und März zu einer blutigen Delfinjagd, was weltweit für Entsetzen sorgt und zahlreiche Proteste gegen eine derartige "Barberei" mit sich zieht.

Allerdings sehen sich die Japaner am Pranger der Weltöffentlichkeit und empfinden die westlichen Reaktionen als diskriminierend und ungerecht. Erst kürzlich betonte der Ministerpräsident Shinzo Abe, dass die Jagd auf Delfine und Wal nun mal zur japanischen Esskultur gehöre und eine "historische Tradition" habe.

Obwohl der systematische Walfang in Japan vor rund 400 Jahren begonnen hat, essen die meisten Japaner kaum Delfin oder Walfleisch. Inzwischen wolle man besonders in Gegenden wie Taiji eine Überfischung vermeiden und gibt deshalb geregelte Fangquoten vor, sodass in Taiaji in einer Saison maximal 2026 Delfine gefangen werden dürfen. Besonders schöne Exemplare werden für bis zu 150.000 Euro an Delfinarien im In- und Ausland verkauft, was ein äußerst lukratives Geschäft für die Fischer ist.