Gefahren im Haushalt - so schützen Sie Ihr Kind vor Unfällen

Wenn sich Kinder im Haushalt aufhalten, sollten Sie diese acht Gefahrenquellen entschärfen

Von Dörte Rösler
19. Juni 2015

Aufgeschürfte Knie und blaue Flecke vom Toben - ein paar Blessuren gehören zur Kindheit dazu. Damit der Nachwuchs die Welt unbefangen erkunden kann, sollten Eltern aber zumindest das eigene Zuhause kindersicher machen. Die acht größten Gefahren.

Stürzen

Alle zwanzig Sekunden verletzt sich in Deutschland ein Kind im Haushalt. Die häufigsten Unfälle sind dabei Stürze, die sich durch etwas mehr Aufmerksamkeit vermeiden ließen. Vor allem in den ersten Lebensmonaten unterschätzen Eltern die Gefahr, da der Sprössling noch gar nicht mobil ist. Aber gerade Säuglinge erleiden oft schwere Verletzungen, wenn sie durch Strampeln vom Wickeltisch oder Sofa rollen.

Eltern sollten ihr Kind deshalb nicht unbeaufsichtigt lassen. Am besten halten Sie das Baby immer mit einer Hand fest. Wenn Sie kurz aus dem Raum gehen, legen Sie das Kind auf den Boden. Auch im Autositz oder der Liegeschale sollte der Nachwuchs nur auf dem Boden abgestellt werden. Im Hochstuhl sichert man kleinere Kinder mit einem Gurt.

Wichtig: Schon beim Kauf darauf achten, dass der Stuhl kippsicher ist.

Ab dem Krabbelalter geht der Nachwuchs eigenständig auf Entdeckungsreise. Mitunter so flink, dass die Eltern es kaum bemerken. Treppen und Stufen sollten deshalb mit mit einem Schutzgitter gesichert sein, ebenso wie das Kinderbett. Die Anschaffung eines Hochbettes ist wegen der Sturzgefahr erst für Kinder ab vier Jahren ratsam.

Klemmen und Quetschen

Kleine Kinder begreifen ihre Umwelt buchstäblich mit den Fingern. Die wichtigsten Schubladen sollten deshalb mit einem Klemmschutz versehen sein. Wenn der Nachwuchs krabbelnd auf Erkundungstour geht, brauchen außerdem die Türen einen Stopper, damit die Kleinen sich nicht die Finger quetschen. Als preiswerte Alternative hängt man einfach ein Geschirr- oder Handtuch über das Türblatt.

Ersticken

Säuglinge können sich noch nicht selbst helfen, wenn etwas ihre Atmung behindert. Jährlich sterben deshalb Babys in ihrem eigenen Bettchen, weil

sich über ihr Gesicht gelegt haben. Dinge, die sich nicht feststecken lassen, haben deshalb nichts im Bett verloren. Da Kleinkinder alles in den Mund nehmen, sollten auch alle Kleinstteile aus ihrer Reichweite entfernt werden. Schon

reichen aus, um sich daran zu verschlucken und zu ersticken. Größte Gefahr geht von Kordeln und Schlaufen aus, etwa an

In den herabhängenden Schlaufen können Kinder sich beim Spielen schnell strangulieren.

Dass Plastiktüten nicht frei herumliegen sollten, ist selbstverständlich. Selbst dreijährige Kinder können sich nicht allein befreien, wenn sie die Tüte über den Kopf gezogen haben.

Verbrennen und Verbrühen

Kinder halten sich gern in der Küche auf. Sie beobachten die Großen beim Kochen und wollen oft schon mithelfen. Es ist auch zu interessant, was sich alles in den Schubladen und auf den Arbeitsflächen befindet. Damit die Kleinen mit den Fingern nicht auf die heißen Herdplatten fassen, sollte ein Schutzgitter angebracht sein. Töpfe oder Wasserkocher mit heißen Flüssigkeiten schiebt man ganz nach hinten, auch die Griffe der Pfanne dreht man vom Kind weg. Weitere Gefahrenquellen sind

Um Verbrennungen zu vermeiden, räumt man die Geräte außerhalb der Reichweite von Kindern.

Wichtig: Auch die herabhängenden Kabel ausstöpseln.

Schneiden

diese Dinge sollten Eltern so lagern, dass Kinder nicht herankommen. Brotschneidegeräte, Mixer oder elektrische Bratenmesser zusätzlich von der Stromzufuhr trennen. Sollte es Scherben gegeben haben: sofort wegräumen. Wenn Krabbelkinder im Haushalt leben, auch in kleinen Ritzen saugen.

Ertrinken

Kinder können in einer Pfütze ertrinken. Auch wenn im Planschbecken oder Maurerbottich nur noch wenige Zentimeter Wasser stehen, sollten Eltern ihren Nachwuchs deshalb nicht unbeaufsichtigt lassen. Erst recht gilt das für die Badewanne.

Das Fatale: wenn das Kind unter Wasser gerät, wird es weder schreien noch eigene Rettungsversuche unternehmen. Der beste Schutz vor Ertrinken ist es deshalb, möglichst früh schwimmen zu lernen. Kurse für das Seepferdchen-Abzeichen beginnen ab vier Jahren.

Vergiften

Bunte Kugeln und Flüssigkeiten haben eine magische Anziehungskraft auf Kinder.

gehören deshalb in einen verschlossenen Schrank. Auch der elterliche Medikamentenvorrat sollte sicher weggesperrt sein.

Stromschlag

Steckdosen sind wie geschaffen, um von Kinderfingern untersucht zu werden. Wenn sich die Stromzufuhr nicht abschalten kann, muss man deshalb Steckdosensicherungen anbringen. In allen Räumen. Damit das Spiel mit elektrischen Geräten nicht mit einem Stromschlag endet, tödlich endet, installiert man man besten einen FI-Schutzschalter.

Falls er Föhn ins Wasser fällt oder jemand am Gerät manipuliert, schaltet sich sofort die gesamte Stromzufuhr ab.