Hindu-Fest Kumbh Mela: ein Bad in der Unsterblichkeit

Von Dörte Rösler
10. Februar 2014

Die Kumbh Mela in Allahabad ist das größte religiöse Fest der Welt. Alle zwölf Jahre pilgern mehr als 90 Millionen Hindus zum Ort, an dem Ganges und Yamuna mit dem mythologischen Strom Saraswati zusammenfließen. Ein Bad in dem hygienisch bedenklichen Wasser soll von Sünden befreien und gilt als Eintauchen in Unsterblichkeit.

Damit die Besucher an den Hauptbadetagen tatsächlich alle das Wasser erreichen, werden eigens hölzerne Brücken errichtet. Während der "königlichen Prozession" wandern darauf 30.000 Millionen Menschen Richtung Ganges, die meisten nur mit einem Lendenschurz bekleidet, die Haut mit Asche eingerieben. Nach wenigen Minuten in der Brühe müssen sie Platz machen für die Nachkommenden.

Mythologischer Urpsrung des Festes liegt in Kampf zwischen Göttern und Dämonen

Seinen mythologischen Ursprung hat das "Fest des Kruges" in einem Kampf: als die Götter mit den Dämonen um ein Gefäß mit Unsterblichkeitsnektar rangen, fielen vier Tropfen der kostbaren Flüssigkeit herunter - auf die Orte Allahabad, Haridwar, Ujjain und Nashik. Wer an den astrologisch günstigen Tagen dort ein Bad nimmt, wird selbst unsterblich. Nach dem rituellen Tauchgang in der Brühe feiern viele Hindus am Ufer bei tänzerischen Kämpfen.

Abgesehen von Zwischenfällen wie 2013, als 36 Menschen bei einer Massenpanik starben, verläuft das Treffen der Millionen erstaunlich friedlich. Für die Veranstalter ist die Kumbh Mela dennoch eine Herausforderung: um die Menschenmassen unterzubringen, entstehen Instant-Städte aus mehr als 700.000 Zelten. Wer darin keinen Platz mehr findet, schläft einfach unter freiem Himmel.