Lebenserwartung - Entwicklung und Einflussfaktoren

Die Lebenserwartung beschreibt die durchschnittlich zu erwartete Lebensdauer eines Menschen. Sie wird durch zahlreiche verschiedene Faktoren beeinflusst; auch das Geschlecht gehört dazu. In Deutschland steigt die Lebenserwartung kontinuierlich an. In früheren Zeiten lag sie deutlich niedriger. Lesen Sie über die Entwicklung der Lebenserwartung und informieren Sie sich über beeinflussende Faktoren.

Von Jens Hirseland

Lebenserwartung - Eine Definition

Unter der Lebenserwartung versteht man die statistisch zu erwartende Zeitspanne, die ein Mensch ab einem bestimmten Zeitpunkt bis zu seinem Tod hat. Berechnet wird die Lebenserwartung mithilfe einer so genannten Sterbetafel.

Diese basiert einerseits auf empirischen Sterbehäufigkeiten aus der Vergangenheit und andererseits auf Annahmen für die Sterbeentwicklung in der Zukunft. In der Regel errechnet man die restliche Lebenszeit von der Geburt an.

Beeinflussende Faktoren

Beeinflusst wird die Lebenserwartung der Menschen durch die unterschiedlichsten Faktoren. Wird eine Population nicht aufgrund von Naturkatastrophen, Seuchen oder Kriegen verringert, sind

  • medizinische Versorgung
  • Bewegung
  • Ernährungsverhalten und
  • Stress

wichtige Punkte. Sind die Rahmenbedingungen gut, ist es möglich, dass ein Mensch 100 Jahre alt oder sogar noch älter wird. Als bislang höchstes Lebensalter wurden rund 120 Jahre erreicht.

Schülerin greift sich an den Kopf und runzelt die Stirn, Stress beim Lernen
Schülerin greift sich an den Kopf und runzelt die Stirn, Stress beim Lernen

Allerdings ist die Höhe der Lebenserwartung regional sehr unterschiedlich. So fällt sie in Europa deutlich höher aus als in Afrika. Einen großen Einfluss auf die Lebenserwartung üben sozialökonomische Einflüsse wie medizinische Versorgung, Ernährungslage, Qualität des Trinkwassers und Hygiene aus.

Das heißt, dass mit der Höhe des Lebensstandards auch die Höhe der Lebenserwartung steigt. Sind Faktoren wie Ernährung, Hygiene und medizinische Versorgung, so wie hierzulande, stabil, können auch andere Faktoren die Lebenserwartung negativ beeinflussen. Zu diesen zählen

Darüber hinaus besteht auch ein Unterschied zwischen den Geschlechtern, da Frauen im Allgemeinen eine höhere Lebenserwartung haben, als Männer...

Warum Frauen länger leben als Männer

Haben Sie sich je gefragt, warum Männer sich so komisch anstellen, wenn es um ihre Gesundheit geht? Selbst wenn wir uns hundeelend fühlen, können wir uns nur schwer dazu überwinden, irgendwelche Medikamente zu schlucken. Nichtsdestoweniger verlangen wir trotz dieser stoischen Ablehnung gegen Pillen und Salben selbst bei kleinsten Zipperlein die volle Aufmerksamkeit unserer liebenswerten Partnerinnen.

Internationale Statistiken stellen jedoch unverblümt klar, dass Männer eine deutliche geringere Lebenserwartung als die holde Weiblichkeit haben. Warum das so ist, können Sie im Folgenden nachlesen.

Männer hören nicht auf ihren Körper

Denn XY-Chromosomen-Trägern wird von Kindesbeinen an eingetrichtert, dass das Ignorieren von Schwächen und Krankheiten eine ziemlich feine Sache sei. Er ignoriert nicht nur seine körperinternen Warnsignale, sondern empfindet dabei sogar eine gewisse Genugtuung, wenn er Schmerz und Unwohlsein verleugnen kann. Zugegeben nicht gerade ein weitsichtiges Verhalten, wenn es sich um Verletzungen wie Zerrungen oder Verstauchungen handelt, die man besser auskurieren sollte, als weiter mit den Jungs kicken zu gehen.

Männer sind nicht so sehr an Gesundheit und Wellness interessiert

Viele Umfragen haben ergeben, dass Männer im Vergleich zu Frauen deutlich weniger Interesse an Themen wie allgemeine Fitness, gesunde Ernährung und entspannende Wellness zeigen. Ihnen liegt vielmehr die Gesundheit des Autos am Herzen.

Der Grund hierfür liegt schlicht und ergreifend daran, dass der Mann sich damit einfach besser auskennt. Denn andere Umfragen haben gezeigt, dass Männer relativ wenig über die Zusammenhänge ihres Tuns und ihrer Gesundheit wissen.

Würden sie es tun, wären sie wohl eher bereit, sich einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung zu unterziehen. Immerhin sehen sie ja auch ein, warum sie unsere Autos zum Routine-Check bringen müssen. Wenn der Damenwelt also etwas an ihren Herzallerliebsten gelegen ist, sollten Sie ihn zum regelmäßigen Lesen von Fitness-Lektüre begeistern.

Männer wollen sich abgrenzen

Die charmante Dame, die sein Herz erobert hat, geht montags ins Fitness-Studio, am Dienstag in die Sauna, um am Mittwoch wieder fit fürs Jogging mit Freundinnen im Park zu sein. Donnerstag lässt sie sich dann bei einer Massage den Stress auskneten, bevor sie am Freitag wieder ins Fitness-Studio geht.

Dass am Wochenende meistens Dinge wie Tennis und Tanzen anstehen, die man schwitzend in Zweisamkeit anstellen kann, ist dann nicht weiter verwunderlich. Und da die Herren der Schöpfung ja nicht unbedingt den gleichen Lebensstil wie ihre stets gut aussehenden Gegenstücke führen wollen, fällt eine aktive Freizeitgestaltung in vielen Fällen schon mal raus.

Denn trotz Liebe, ewigem Ehegelübde und solchen Sachen, müssen Männer ja insgeheim trotzdem ihren eigenen Weg gehen. Wenn die Frauen ihren passiven Gefährten als gutes Vorbild zu einem fitten Lebensstil überreden wollen, könnte das eher kontraproduktiv sein.

Sie sollten es subtiler angehen und von den durchtrainierten Trainern in den Fitness-Studios schwärmen. Das regt den männlichen Ehrgeiz und Wettkampfgeist an...

Frauen sind Schuld

Einer muss ja schließlich dafür verantwortlich sein, dass die Männer statistisch betrachtet erheblich früher das Zeitliche segnet. Es wurde ja bereits erwähnt, dass Männer dazu tendieren, durch Härte gegen sich selbst, Anerkennung zu gewinnen.

Dieses Verhalten wird von weiblicher Seite gestärkt, weil es doch ein offenes Geheimnis ist, dass nur die bösen Jungs die hübschen Frauen bekommen. Außerdem haben Studien zu Tage gefördert, dass Männer hohe Risiken eingehen, um Frauen zu beeindrucken. Sei es durch einen riskanten Job oder unzählige Überstunden, die ein Luxus-Urlaub mit der Liebsten unter Palmen ermöglichen.

Übrigens lässt sich durch eine gesunde Lebensweise einiges tun, um die persönliche Lebenserwartung zu erhöhen - lesen Sie hier, worauf es dabei ankommt.

Die Lebenserwartung im Wandel

Sowohl in Deutschland als auch in anderen westlichen Industrienationen steigt die Lebenserwartung immer mehr an, was sowohl für Neugeborene als auch für ältere Menschen gilt. Früher war die Lebenserwartung der Menschen jedoch weitaus geringer.

Die Lebenserwartung steigt

In früheren Zeiten war die Lebenserwartung in den europäischen Ländern jedoch weitaus geringer als heute. Als Hauptgrund dafür galt vor allem die hohe Kindersterblichkeit.

Hinzu kamen lebensverkürzende Einflüsse wie unzureichende Ernährung, unsauberes Trinkwasser und mangelnde Hygiene. Zudem fiel die medizinische Versorgung deutlich schlechter aus.

Vor allem der medizinische Fortschritt und seine gute Verfügbarkeit haben für den zunehmenden Anstieg der Lebenserwartung gesorgt. So werden die Menschen in Deutschland in der heutigen Zeit durchschnittlich doppelt so alt wie im Jahre 1871. Zu dieser Zeit ermittelte man die ersten verlässlichen Werte zur Lebenserwartung.

Zu einem weltweiten Anstieg der Lebenserwartung kam es erst ab dem 19. Jahrhundert. Davor änderte sie sich nur wenig. Verglichen mit dem Jahr 1840 stieg die Lebenserwartung im heutigen Mitteleuropa um rund 40 Jahre. In Deutschland ging die Sterblichkeit seit 1871 um etwa 0,8 Prozent pro Jahr zurück.

Reiche Industrienationen

Sowohl in Deutschland als auch in anderen Industriestaaten ist ein stetiger Anstieg der Lebenserwartung zu verzeichnen. Dieser Umstand lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen.

Zu den Ländern, in denen die Lebenserwartung steigt, gehören vor allem die reichen Industrienationen in

Auch in Deutschland ist in sämtlichen Altersgruppen ein Anstieg zu erkennen. Dabei gilt die Lebenserwartung von neugeborenen Kindern als höher als die von älteren Bundesbürgern. So sind zahlreiche Forscher der Ansicht, dass ca. 50 Prozent aller Neugeborenen etwa 100 Jahre alt werden, unter der Voraussetzung, dass sich die Lebensumstände in der Bundesrepublik nicht verändern.

Die Zukunft bleibt ungewiss

Heute wissen Forscher mit Bestimmtheit, dass die Menschen in Deutschland durchschnittlich dreißig Jahre älter werden als noch vor einhundert Jahren, da sie auf die Zahlen aus der Vergangenheit zurückgreifen können. In die Zukunft sehen können die Wissenschaftler jedoch nicht.

Daher müssen sie bei ihren Prognosen annehmen, dass sich der medizinische Fortschritt positiv weiterentwickelt und in Deutschland nicht eine Verschlechterung der Lebensqualität eintritt. Niemand kann jedoch vorhersehen, ob es in Zukunft hierzulande nicht zu verheerenden Krankheitsepidemien, Naturkatastrophen, Atomunfällen oder gar Kriegen kommt.

Positive und negative beeinflussende Faktoren

Die Gründe für den Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung sind mannigfaltig. So ist dank medizinischem Fortschritt und besserer Betreuung die Säuglingssterblichkeit zurückgegangen. Auch jugendliche Opfer von tödlichen Verkehrsunfällen gibt es aufgrund verbesserter Sicherheitsvorkehrungen sowie einem veränderten Fahrverhalten weniger als in der Vergangenheit.

Wichtigster Grund ist jedoch der Rückgang der Erwachsenensterblichkeit, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Dazu gehören

  • technischer Fortschritt
  • größeres Gesundheitsbewusstsein
  • weniger Todesopfer im Straßenverkehr sowie
  • angepasstere Lebensgewohnheiten.

Aufgrund von weiteren Verbesserungen in der Medizin, wie zum Beispiel

die in den kommenden Jahren erwartet werden, gehen Forscher von einem weiteren Anstieg der Lebenserwartung aus.

Individuelle Faktoren

Die ermittelten Werte für die Lebenserwartung sind jedoch im Durchschnitt zu sehen und geben dem Einzelnen keinen Aufschluss darüber, wie alt er selbst wird. So ist die Höhe der Lebenserwartung auf verschiedene individuelle Faktoren zurückzuführen.

Ein wichtiges Kriterium ist u.a. das Geschlecht, denn Frauen werden im Durchschnitt älter als Männer. Als Grund dafür sehen Wissenschaftler verschiedene Faktoren. So konsumieren Männer mehr Tabak und Alkohol, gehen seltener zum Arzt und haben ein weniger ausgeprägtes Gesundheitsbewusstsein als Frauen.