Überbehütete Kinder entwickeln schlechtere kognitive Fähigkeiten als selbständige Altersgenossen

Autonomie ist wichtig für eine gesunde Entwicklung

Von Nicole Freialdenhoven
26. Februar 2015

Immer wieder wird über sogenannte Helikopter-Eltern debattiert, die ständig um ihre Kinder kreisen und ihnen jeden Handgriff abnehmen. Dass sich dieses Verhalten negativ auf die kognitive Entwicklung der Kinder auswirkt, konnten nun Forscher der Universität Montreal in einer Studie belegen.

Studie zum Zusammenhang von Kindererziehung und Kinderentwicklung

Sie besuchten dazu zweimal Mütter und ihre Kinder: Einmal, als die Kinder 15 Monate alt waren und noch einmal, als sie drei Jahre alt waren. Dabei sollten die Mütter ihren Kindern bei Aufgaben helfen, die für das jeweilige Alter noch etwas zu schwer waren.

Anschließend wurden die Videoaufzeichnungen der Besuche ausgewertet. Dabei stellten die Forscher fest, dass die Kinder bessere kognitive Fähigkeiten zeigten, wenn die Mütter ihre Kinder beim Lösen der Aufgaben zu möglichst viel Selbständigkeit ermunterten und ihnen Problem lösendes Denken beibrachten.

Hilfreich war auch, wenn sich die Mütter an das Tempo des Kindes anpassten und ihnen nicht aus Ungeduld die Lösung der Aufgabe abnahmen.

Autonomie ist wichtig für eine gesunde Entwicklung

Daraus schließen die Forscher, dass es für die Entwicklung der Kinder wichtig ist, möglichst viel Autonomie zu erhalten und von den Müttern ermutigt werden, sich selbst an der Lösung von Aufgaben und Problemen zu versuchen.

Wer dem Kind hingegen ständig alles abnehme, schade auf Dauer seiner Entwicklung.