In Nordamerika eingeschleppt - Regenwürmer gefährden die Wälder

Regenwürmer in New York bauen Organismen im Boden ab und schaden Flora und Fauna

Von Karin Sebelin
16. September 2011

Wissenschaftler konnten im Adirondack State Park im US-Bundesstaat New York eine Ausbreitung von eingeschleppten Regenwürmern beobachten. Diese Tiere stellen eine Gefahr für den natürlichen Lebensraum in Flora und Fauna dar. Der größte zusammenhängende Laubwald in den gemäßigten Zonen ist in Gefahr.

Mögliche Herkunft der Regenwürmer

Die Eier der Regenwürmer heften sich an Autoreifen oder sie werden von Anglern, die Fischen gehen, mitgebracht. Der Wald dieses erwähnten Nationalparks war bislang frei von Regenwürmern gewesen. Nun aber verursachen diese eingeschleppten Regenwürmer einen verstärkten Abbau von Organismen im Boden. Das hat zur Folge, dass sich der Lebensraum dort verschlechtert und der Boden erodiert.

In einer kürzlichen Studie fanden Dara Seidl und Peter Klepeis von der New Yorker Colgate University heraus, wie sich die Regenwürmer in diesen Park eingeschleppt haben. Hierfür wurden Touristen und Einwohner der im Park gelegenen Stadt Webb zu den Themen Umweltwissen und Freizeitaktivität befragt.

Anwohner sollen besser aufgeklärt werden

Außerdem analysierte man die Umweltgeschichte. Das Ergebnis dieser Studie war, dass europäische Siedler um 1800 die ersten Regenwürmer mitbrachten, als sie zum Stabilisieren der Schiffsfracht eine Erde-Split-Mischung benutzten.

Die beiden Wissenschaftler folgern nun daraus, dass die Menschen in diesem Park sich nicht über die Tragweite dieser ganzen Sache bewusst wären - nur 17 Prozent der Befragten wussten über die Gefahr dieser Regenwürmer in dieser Region Bescheid. Das Forscherteam will nun das Bewusstsein der Bewohner schärfen.

Die Forscher aber halten Regenwürmer beim Gärtnern, beim Kompostieren und Angeln für sehr nützlich und wichtig für das Ökosystem. Allerdings fordern sie eine bessere Aufklärung der Touristen und Bewohner und regen die Verwendung von toten Ködern und den passenden Abfallsystemen an.