Streichelzoo - Merkmale, Tipps für den Besuch und lohnenswerte Ausflugsziele

Kinder lieben Tiere. Nicht alle haben die Möglichkeit, ein eigenes Haustier zu halten. Den Umgang mit solchen - aber auch anderen - Tieren können sie besonders gut in einem Streichelzoo erlernen. Hier darf gestreichelt, gefüttert und gespielt werden. Es ist ratsam, den Nachwuchs auf den Besuch vorzubereiten. Lesen Sie über die Merkmale eines Streichelzoos und werfen Sie einen Blick auf lohnenswerte Ziele.

Von Kai Zielke

Streichelzoos - Merkmale und Tiere

Bei einem Streichelzoo handelt es sich um einen Zoo, in dem jedoch im Vergleich zur gängigen Variante andere Tiere wohnen. Zu den Streicheltieren zählen beispielsweise

Die Tiere haben gemein, dass sie

  • ausreichend ruhig und robust sind, sodass man sie auch streicheln und füttern kann
  • dem Kontakt zu den Besuchenr nicht ausweichen bzw. diesen auch suchen
  • kein aggressives Verhalten aufweisen und
  • den Besucher im Normalfall auch nicht schwer verletzen.

Man verbindet mit der Bezeichnung "Streichelzoo" eine eigene Zooanlage. Doch auch entsprechende Bereiche in "normalen" Zoos und zoologischen Gärten können so genannt werden.

Der Kontakt zu den Tieren samt Fütterung stellt einen wesentlichen Bestandteil des Besuchs dar. In diesem Zusammenhang ist auf die Gesundheit der Tiere zu achten; das Zoopersonal sorgt somit für die Bereitstellung des Futters. Zu diesem Zweck gibt es entsprechende Futterautomaten oder auch Kiosks zum Erwerb des Futters. In einem Streichelzoo können die Tiere sich aber natürlich auch zurückziehen, wenn ihnen der Besuchstrubel einmal zu groß wird.

Als besondere Form von Streichelzoos bzw. Abteilung eines Zoos gilt das Streichelbecken. Dies ermöglicht den Besucher, auch im Wasser lebende Tiere zu streicheln, wie etwa Rochen oder Schaufelnasen-Hammerhaie.

Neben dem einfachen Besuch des Streichelzoos werden besonders den Kindern auch weitere Highlights geboten. Zu diesen zählt beispielsweise

  • ein spezielles Programm für die Ferienzeit
  • Kindergeburtstage
  • Führungen für größere Gruppen wie Kindergärten oder Schulen
  • geführte Wanderungen, z.B. mit Eseln oder Pferden

Streichelzoos ermöglichen den Kindern den direkten Kontakt zum Tier - es ist jedoch sinnvoll, sie auf einen Besuch vorzubereiten...

Vorbereitung: Kindern den respektvollen Umgang mit Tieren beibringen

Immer wieder liest man Horrormeldungen von Kindern, die Tiere quälen oder misshandeln. Der Mensch ist jedoch nicht von Geburt an bösartig, er bekommt lediglich aufgrund seiner Erziehung eine gewisse Einstellung vermittelt und probiert sich aus.

Ganz kleine Kinder verstehen noch nicht, dass sie Tieren mit manchen Dingen wehtun. Sie lernen solche Aktionen zu unterlassen, wenn der Stubentiger zum Beispiel die Krallen ausfährt. Wer keine Haustiere zuhause hat und seinen Kindern einen respektvollen Umgang mit Tieren anerziehen möchte, kann den Streichelzoo als gute Alternative verwenden.

Kindern die Angst nehmen

Eher ängstlichen Zoobesuchern kann man durch eine umfassende Aufklärung die Angst vor den großen Ziegen, Schafen und Enten nehmen. Es ist wichtig, seinen Kindern klarzumachen, dass Tiere niemals böse oder feindselig reagieren, es sei denn, der Mensch bringt sie dazu. So lernen die Kleinen, dass ihnen keine Gefahr droht, wenn sie sich den Tieren respektvoll und vorsichtig nähern.

Aha-Erlebnisse zulassen

Die meisten Eltern haben panische Angst um ihre Kinder und möchten sie vor allem Schlechten der Welt schützen. Menschen lernen jedoch nur durch Erfahrung wirklich gut.

Man kann einem Kind zehnmal sagen, dass die Herdplatte heiß ist, es wird sich erst dann davon fernhalten, wenn es sich mindestens einmal verbrannt hat. Als Eltern sollte man solche schmerzhaften Aha-Erlebnisse schon allein aus pädagogischen Gründen nicht unterbinden, sondern einfach versuchen, den Schaden so gering wie möglich zu halten.

Verhalten der Tiere erklären

Anstatt also abzuwarten, bis das Kind einem Hund am Schwanz zieht und dafür gebissen wird, sollte man ihm im Streichelzoo beibringen, wie man den Respekt gegenüber Tieren wahrt. Die Ziegen, Schafe und Ponys im Zoo sind es gewöhnt, von ungeschickten Kinderhänden angefasst zu werden, weshalb sie nicht so heftig reagieren wie andere Tiere.

Doch auch der Ziegenbock wird irgendwann muffig, wenn der Nachwuchs nicht aufhört, ihn zu ärgern. Bekommen die Kleinen dann plötzlich einen unsanften Stoß mit dem Kopf und landen auf ihren vier Buchstaben, so fließen zu Beginn bestimmt ein paar Tränen, größeren Schaden tragen die Kinder jedoch nicht davon.

Der Nachwuchs wird dann meist trotzig reagieren und wütend auf das Tier sein. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem es gilt, dem Kind klarzumachen, warum das Tier so reagiert hat. Andere Besucher, die die Tiere ruhig streicheln und füttern, können dabei als gutes Beispiel dienen. Verzichtet man auf diese Erklärung, so läuft man Gefahr, sein Kind zu einem chronischen Tierhasser zu erziehen.

Es ist keinesfalls verkehrt, seine Kinder darüber aufzuklären, was sie im Streichelzoo erwartet und wie sie sich dort verhalten müssen. Fruchten werden die langen Reden jedoch erst, wenn der Nachwuchs seine eigenen Erfahrungen mit den Tieren macht.

Die Quintessenz aus diesem Erlebnis bleibt jedoch für den Rest des Lebens haften: Tiere sind Lebewesen, die denselben Respekt verdient haben wie auch Menschen. Gleichzeitig muss man den Kindern natürlich erklären, warum Ziege oder Schaf plötzlich böse werden. Selbst die Kleinsten verstehen recht schnell, dass die flauschigen Tiere genauso wenig gezwickt und geärgert werden möchte wie sie selbst auch.

Andererseits ist es auch wichtig den Kindern zu vermitteln, dass Tiere richtig gute Freunde und Spielkameraden sein können, wenn man sie gut behandelt. Schließlich soll keine Angst, sondern liebevoller und fürsorglicher Respekt in den Kleinen wachsen.

Mädchen und Junge bei einem kleinen Schwein und zwei Ziegen im Streichelzoo
Mädchen und Junge bei einem kleinen Schwein und zwei Ziegen im Streichelzoo

Lohnenswerte Ziele

Die meisten Kinder lieben Tiere, eine Tatsache, die man als Eltern oder Großeltern auf jeden Fall unterstützen sollte. Denn wer Vierbeinern freundlich und mit Respekt entgegentritt, verhält sich auch anderen Menschen gegenüber so und lernt darüber hinaus auch früh, was es heißt, Verantwortung für ein lebendes Wesen zu übernehmen. In Deutschland gibt es zahlreiche Streichelzoos, in denen die Kinder auch Tiere außer Hund und Katze näher kennen und lieben lernen können.

Streichelzoo Teltow

Einen schönen kleinen Streichelzoo gibt es bei Teltow in der Nähe von Berlin. Die Anlage beherbergt nicht nur einen Streichelzoo, sondern auch einen Vogelpark, in dem man mit etwas Glück ein paar hübsche, ausgefallene Federn sammeln kann.

Als Attraktion hat der Streichelzoo Teltow alles zu bieten, was Kinderherzen höher schlagen lässt. So gibt es zum Beispiel

zu sehen. Selbst Dammwild gibt es im Tierpark, so dass man seinen Kindern an diesem Beispiel gut erklären kann, dass es Tiere gibt, die weniger zutraulich sind und deshalb möglichst in Ruhe gelassen werden möchten.

Die frechen Ziegen in Teltow kennen jedoch keine Berührungsängste und kommen sofort angelaufen, wenn sie irgendwo einen leckeren Snack wittern. Im Gegensatz zu vielen anderen Streichelzoos darf man die Tiere in Teltow sogar aus der Hand füttern, jedoch nur mit dem Futter, das in den Automaten erworben werden kann.

So wird sichergestellt, dass die vierbeinigen Bewohner nichts Falsches in den Magen bekommen. Kleine Reitfans kommen übrigens ebenfalls auf ihre Kosten. An den Streichelzoo ist ein Reitstall angeschlossen, in dem auch Boxen angemietet werden können.

Streichelzoo Thüringen

Kleines Mädchen mit Kaninchen auf dem Arm und ein Baby sitzen in einem Stall im Heu, warme Wollmützen an
Kleines Mädchen mit Kaninchen auf dem Arm und ein Baby sitzen in einem Stall im Heu, warme Wollmützen an

Der Streichelzoo Thüringen ist ebenfalls einen Besuch wert, unterscheidet sich jedoch in einigen Punkten von anderen Anlagen dieser Ort. Auf dem ehemaligen Rittergut werden nicht nur solche Besucher empfangen, die den Park zum Spaß besichtigen, es wird auch tiergestützte Therapie betrieben.

Neben den gängigen Tieren wie Schafen und Ziegen gibt es auf dem Rittergut auch Hunde und Katzen, so dass die Kinder vor allem mit solchen Tieren umzugehen lernen, die ihnen auch im Alltag über den Weg laufen.

Ein ganz besonderes Highlight sind jedoch die Alpakas und Lamas im Streichelzoo Thüringen. Besucher können den Park zu bestimmten Zeiten auf eigene Faust erkunden oder aber an einer geführten Tour teilnehmen. Darüber hinaus werden auch Alapaka-Wanderungen durchgeführt, die mit Sicherheit einmalige Erlebnisse bescheren.

Weitere Ziele

Deutschlandweit gibt es natürlich auch noch andere lohnenswerte Ziele. Generell sollte man sich in erster Linie auch entsprechende Abteilungen in gängigen Zoos einmal anschauen. Empfehlenswert sind beispielsweise:

  • Rolf's Streichelzoo in Köln
  • der Streichelzoo Gimmigen in Bad Neuenahr-Ahrweiler
  • der Tiergarten Mönchengladbach
  • der Wildpark Grafenberger Wald in Düsseldorf
  • der Hochwildpark Rheinland in Mechernich
  • der Bauernhof Südpark in Düsseldorf
  • der BergTierPark Blindham in Aying
  • Birgits Tiergarten in Rechtsupweg
  • der Wildpark Bad Mergentheim