Experten zufolge wird Mobbing unter Kindern immer härter

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
6. Mai 2014

Dass sich Kinder im Schulalter - besonders in den ersten Klassen - hin und wieder mit Mitschülern streiten und es dabei zu Rangeleien kommt, ist normal. Es gibt immer Kinder, die sich einander weniger sympathisch sind; wenn sie in ein entsprechendes Alter gekommen sind, hören solche Unstimmigkeiten in der Regel auch auf.

Doch es gibt auch andere, härtere Varianten von Streit in der Schule - das Mobbing. Dabei wird ein Kind wochen- oder monatelang von anderen Schülern gequält, sei es durch Hänseleien oder auch Schläge und Tritte. Die, die mobben, fühlen sich dadurch stärker und werden auch von anderen so wahrgenommen. Dabei wird das Mobbing immer härter, wie Experten feststellen.

Verhalten der Eltern und Medien spielen eine große Rolle

Ob ein Kind die Neigung zum Mobben entwickelt, hängt laut Psychologen oft von der erlebten Kindheit, von dem Verhalten der Eltern ab. Denn viele Täter verarbeiten damit negative Erlebnisse, wie zum Beispiel dass sie von ihren Eltern bestraft oder niedergemacht worden sind, wenn sie mal eine schlechte Note mit nach Hause gebracht haben. Durch das Mobbing möchten sie nun zeigen, dass sie durchaus etwas schaffen und stark sein können.

Auch Medien sind ein Schlüsselfaktor, so gibt es im Fernsehen viel zu viele Sendungen, in denen andere blöde Kommentare bekommen, zum Beispiel in Castingshows, und man schnell merkt, dass häufig nur Äußerlichkeiten zählen. Diese Ansicht übernimmt ein Kind und mobbt einen Mitschüler, weil er die "falschen" Klamotten trägt.

Mobbing im Internet

Doch nicht nur auf dem Schulhof ist Mobbing unter Kindern verbreitet, auch im Internet kommt es vor, und hier ist es umso gravierender, denn durch die beliebten sozialen Netzwerke wie Facebook und Co. können Opfer öffentlich entblößt werden und haben nicht die Chance, sich zurück zu ziehen. Eine Flucht ist unmöglich und die Hänseleien im Netz übertragen sich häufig in die Schule oder andersherum.

Typische Merkmale der Opfer

Zum Mobbingopfer werden in der Regel Außenseiter, schüchterne Schüler, die Schwierigkeiten haben, Freunde zu finden. Oft sind es auch dazu gezogene Kinder, denen es von den fest etablierten Grüppchen schwer gemacht wird, sich einzugliedern. Äußerlichkeiten spielen wie bereits erwähnt eine große Rolle - wer kleiner und schmächtiger ist als der Rest, eine große Brille oder die "falsche" Frisur trägt, wird eher gemobbt; zudem diejenigen, die mit Klamotten auftreten, auf denen keine bekannte Marke aufgedruckt ist.