Sport macht gute Laune - warum eigentlich?

Von Dörte Rösler
18. August 2014

Regelmäßige Bewegung hat nicht nur einen positiven Effekt auf Herz, Kreislauf und Immunsystem - auch die Psyche profitiert vom Sport. Wie funktioniert die Biochemie des Wohlgefühls?

Körpereigene Wellness-Apotheke

Endgültig geklärt sind die biochemischen Prozesse beim Sport noch nicht. So nahm man etwa lange Zeit an, dass durch die Bewegung Endorphine ausgeschüttet werden, die uns happy machen. Tatsächlich sollen die körpereigenen Morphine aber wohl eher die Schmerzen in Muskeln und Gelenken lindern - was sie auch noch eine ganze Weile nach dem Training tun.

Dass der Körper seine eigenen Drogen herstellt, zeigen zudem die sogenannten Endocannabinoide. Wie künstliche Rauschmittel versetzen sie den Ausdauersportler in euphorische Stimmung. Die genauen biochemischen Abläufe müssen allerdings noch geklärt werden.

Serotonin und Dopamin für gute Laune

Besser erforscht ist der Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und der Ausschüttung von Serotonin und Dopamin. Beide Botenstoffe sind auch als Glückshormone bekannt. Das Stresshormon Kortisol wird unter dem Einfluss von Bewegung dagegen reduziert. Rund 30 bis 40 Minuten Training im aeroben Bereich sind ausreichend, um den Kortisolspiegel zu senken - ideal vor Prüfungen oder nach einem langen Tag im Büro.

Kein Platz für negative Gedanken

Sport entspannt die Psyche aber nicht nur auf biologischer Ebene. Die Konzentration auf den Körper lenkt auch vom Grübeln ab. Am besten lässt sich bei Sportarten wie Klettern abschalten: wer ständig über die nächste Bewegung nachdenken muss, kann nicht parallel über Stress im Büro grübeln.

Selbstwirksamkeit erlernen

Einen neuen Bewegungsablauf lernen, ein Tor schießen, eine bestimmte Zeit erreichen - wenn wir sportliche Ziele erreichen, erfahren wir zugleich, dass wir selbstwirksam handeln können. Für Psychologen ein zentraler Baustein für ein gesundes Selbstbewusstsein. Und die beste Vorbeugung gegen Depressionen.