Kraftdreikampf: Kräftemessen beim Powerlifting - Gewichtsklassen, Ausrüstung und Ausführung

Im Feld des Kraftsports oder Bodybuildings finden sich viele sportliche Wettkämpfe, in denen die Athleten ihre pure Muskelkraft miteinander messen. Einer dieser Wettkämpfe ist der Kraftdreikampf, auch Powerlifting genannt. Er setzt sich aus drei Disziplinen zusammen; in offizieller Reihenfolge sind dies Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um den Kraftdreikampf.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Disziplinen des Kraftdreikampfs

Seit über 25 Jahren wird dieser schwerathletische Sport im Wettkampf ausgeführt und verlangt von seinen Teilnehmern, möglichst große Gewichte zu heben oder zu drücken. Wie der Name bereits verrät, setzt sich der Kraftdreikampf aus drei Disziplinen zusammen, die in folgender Reihenfolge absolviert und mit einer Lang- oder Wettkampfhantel durchgeführt werden:

Jedem Sportler stehen in jeder Disziplin drei Versuche zur Verfügung. Damit diese gewertet werden, müssen bei deren Durchführung bestimmte Vorschriften eingehalten werden. Der Kraftdreikampf wird international als Powerlifting bezeichnet.

Kniebeugen

Bei den Kniebeugen wird die Hantel durch den Athleten auf dessen Schultern gelegt. Nachdem er seinen Stand ausbalanciert und das Startkommando erhalten hat, beugt er die Knie bis zu einer bestimmten Tiefe und richtet sich dann wieder auf. Sobald er wieder gerade und ruhig steht, ist die Disziplin beendet.

Kniebeugen zählen erst, wenn der Hauptkampfrichter das Startsignal gegeben hat. Das Bewegen der Füße nach vorn, hinten oder zur Seite darf hiernach nicht mehr erfolgen.

Bankdrücken

Beim Bankdrücken liegt die Hantel in einer Haltevorrichtung, die an einer in Bezug auf ihre Maße genau festgelegten Bank befestigt ist. Der auf der Bank liegende Athlet hebt die Hantel aus der Vorrichtung und stemmt sie hoch, bis beide Arme durchgedrückt sind.

Nach dem erfolgten Startbefehl senkt er sie langsam ab, bis sie die Brust erreicht und drückt sie nach einer kurzen Pause wieder nach oben. Hier ist es wichtig, dass die Balance gehalten und die Hantel nicht abgeschrägt wird. Sind die Arme erneut durchgestreckt, so ist auch diese Disziplin beendet.

Beim Bankdrücken müssen die Hände innerhalb der 81-Zentimeter-Marke an der Hantel platziert sein. Nach dem Startsignal wird die Hantel auf der Brust platziert und bis zum Kommando "Press!" ruhig gehalten. Auch beim Anheben ist die Hantel ruhig zu halten, bis das Signal "Ablegen!" ertönt.

Kreuzheben

Beim Kreuzheben muss der Athlet die Hantel vom Boden aufnehmen und sich so weit aufrichten, dass seine Knie durchgedrückt sind. Die Namensbezeichnung rührt daher, dass die Hantelstange meist mit einer Hand von vorn und mit der anderen von hinten gefasst wird.

Das Kreuzheben erfolgt nach dem Startsignal des Hauptkampfrichters. Hiernach ist ein Bewegen der Füße nach vorn, hinten oder zur Seite nicht mehr erlaubt. Beim Hochziehen der Hantel sollte diese möglichst nah am Körper vorbei geführt werden, bei der Hebephase bleibt der Rücken gerade.

Die Bewertung erfolgt nach Relativpunkten nach der Wilks-Formel, die für jeden gültigen Versuch vergeben werden. Bei einem Gleichstand entscheidet das Körpergewicht des Sportlers über dessen Platzierung.

Gewichtheber mit angespanntem Gesicht und Langhantel vor der Brust
Gewichtheber mit angespanntem Gesicht und Langhantel vor der Brust

Verschiedene Gewichts- und Altersklassen

Im Kraftdreikampf finden nationale und internationale Wettkämpfe statt. Zuvor werden die Sportler in Gewichtsklassen eingeteilt.

Für internationale Wettkämpfe gelten die Frauenklassen:

  • bis 43 Kilogramm
  • bis 47 Kilogramm
  • bis 52 Kilogramm
  • bis 57 Kilogramm
  • bis 63 Kilogramm
  • bis 72 Kilogramm
  • bis 84 Kilogramm und
  • über 84 Kilogramm.

Männerklassen sind:

  • bis 53 Kilogramm
  • bis 59 Kilogramm
  • bis 66 Kilogramm
  • bis 74 Kilogramm
  • bis 83 Kilogramm
  • bis 93 Kilogramm
  • bis 105 Kilogramm
  • bis 120 Kilogramm und
  • über 120 Kilogramm.

Außerdem erfolgt die Einteilung in Altersklassen:

  • Jugend (14-18 Jahre)
  • Junioren (19-23 Jahre)
  • allgemeine Klasse (24-39 Jahre)
  • Masters (ab 40 Jahre Masters I
  • ab 50 Jahre Masters II
  • ab 60 Jahre Masters III
  • ab 70 Jahre Masters IV

Vorgeschriebene Ausrüstung

Jeder Sportler darf zum Wettkampf seine persönliche Ausrüstung mitbringen, die gesonderten Vorschriften entsprechen muss. Dazu zählen Schuhe oder Stiefel mit flacher Sohle sowie ein Bankdrückhemd, bei dem die Originalnähte nicht geöffnet werden dürfen.

Auch Länge und Armlänge dürfen nicht manipuliert werden, lediglich ein Einfassen der Naht im Armbereich ist erlaubt. Ebenso gehört zur persönlichen Ausrüstung ein Kreuzheberanzug.

Freie Schulterstücke müssen befestigt sein. Zur Erhöhung des Gripps und zur Bandagierung ist ein zweilagiges Pflaster am Daumen erlaubt.