Witalij Klitschko will Präsident der Ukraine werden

Box-Weltmeister Witalij Klitschko möchte Präsident der Ukraine werden. Der Sportstar will sein Land wieder näher an Europa heranführen, ja sogar noch mehr: Die Ukraine soll irgendwann Mitglied der Europäischen Union werden.

Wahlbeteiligung bei nicht mal fünf Prozent

Klitschko hat im vergangenen Jahr die Partei der "Ukrainischen demokratischen Allianz für Reformen" - kurz UDAR - gegründet. Die Allianz ist seit den Kommunalwahlen im vergangenen Oktober in 15 von 24 Regionen vertreten. Die Bilanz ist jedoch ernüchternd. Außer in der Region um Kiew lagen die Wahlergebnisse unter fünf Prozent. Im Parlament sitzt die UDAR nicht.

Doch Klitschko glaubt, dass könne sich schnell ändern. Die Menschen in der Ukraine seien der alten Politiker überdrüssig. "Sie warten auf neue Kräfte", sagt der Boxer, dem eine soziale Marktwirtschaft nach dem Vorbild der CDU vorschwebt.

Die Christdemokraten versuchen mit Hilfe der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kiew demokratische und rechtsstaatliche Bewegungen im Land zu unterstützen. Zu diesen Bewegungen gehört auch Klitschko mit seiner Partei.

Nicht Klitschkos erster Schritt in die Politik

Die Adenauer-Stiftung gehört zu den stärksten Kritikern von Präsident Wiktor Janukowitsch, der den Eindruck vermittelt, er wolle mit Repressalien gegen die Opposition und Medien die halbautoritären Zustände vor der orangenen Revolution in den Dezembertagen von 2004 wieder herstellen. Klitschko hat sich auch den Kampf gegen die Korruption in seinem Land auf die Fahnen geschrieben.

Es ist nicht neu, dass der Doktor der Sportwissenschaften versucht, in der Politik Fuß zu fassen. Im Jahr 2008 trat "Dr. Eisenfaust" mit seinem eigenen "Block Witalij Klitschko" bei den Kiewer Bürgermeisterwahlen an. Allerdings mit überschaubarem Erfolg. Mittlerweile sei er erfahrener, lässt Klitschko verlauten und fügt selbstbewusst hinzu: "Ich kann es!"