Mountainbikes - Merkmale, Typen und Tipps zur Auswahl

Das Mountainbike ist ein sportliches Fahrrad, das speziell für das Fahren im Gelände ausgelegt ist. Daher besitzt es typische Merkmale, die es zu einem zuverlässigen Kletterkünstler machen. Die Vorgänger des Mountainbikes eigneten sich nur für die Abfahrt. Inzwischen werden unterschiedliche Typen produziert, die für diverse Einsatzgebiete geeignet sind. Informieren Sie sich über die Merkmale und unterschiedlichen Typen von Mountainbikes.

Von Kai Zielke

Mountainbikes - Generelle Merkmale

Bei einem Mountainbike - Kurzform MTB - oder Geländefahrrad handelt es sich um ein Rad, welches vor allem für das Fahren abseits von befestigten Straßen konzipiert ist. Man betrachtet es in erster Linie als Sportgerät und weniger als Verkehrsmittel; häufig fehlen die Komponenten, die es straßentauglich machen. Allerdings kann man das Rad entsprechend nachrüsten.

Auch wenn in den letzten Jahren immer mehr Mountainbike-Typen hergestellt werden, die für spezielle Einsatzgebiete konzipiert werden, gibt es typische Merkmale, die ein Mountainbike auszeichnen.

Reifen

Die wichtigsten Eigenschaften eines Mountainbikes sind Stabilität und Sicherheit. Diese erhält das Mountainbike unter anderem durch seine grobstolligen, meist 26-Zoll-Reifen. Lediglich das Dirtjump verfügt über einen kleineren Reifendurchmesser von 24 Zoll, damit es wendiger und zum Springen besser geeignet ist.

Mittlerweile finden sich aber auch Modelle mit 28 oder 29 Zoll-Reifen. Alle Reifen sind mit einem groben Profil ausgestattet, so dass ein Mountainbike selbst auf schwerstem Gelände einen guten Gripp besitzt.

Fuß auf dem Pedal eines Mountainbikes im Laub
Fuß auf dem Pedal eines Mountainbikes im Laub

Rahmen

Auffällig ist beim Mountainbike der relativ kleine Rahmen, bei dem das Oberrohr je nach Modell mehr oder weniger steil abfällt. Auch bei diesem steht Sicherheit an oberster Stelle, zumal er im Gelände höchsten Belastungen ausgesetzt ist.

Als Material benutzte man früher eine Chrom-Molybdän-Mischung. Diese wurde inzwischen aber durch Aluminiumlegierungen oder Kohlefasergemische ersetzt.

Titan und Stahl kommen kaum noch zum Einsatz. Titan ist zu teuer, Stahl zu schwer. Und auf Leichtigkeit und Bruchfestigkeit kommt es beim Mountainbike an.

Bremsen und Federung

Ein weiteres Sicherheitsmerkmal am Mountainbike sind die hydraulischen Scheibenbremsen, die inzwischen zum Standard gehören. Hydraulische Felgenbremsen kommen nur noch selten zur Anwendung.

Auf eine gute Federung kann kaum ein Mountainbike verzichten. Lediglich im Trial werden ungefederte Mountainbikes eingesetzt.

Üblich sind ansonsten Vorderrad- oder Full Suspensions. Letztere bezeichnen die zusätzliche Federung des Hinterrades.

Die Art der Federung variiert nach dem Einsatzgebiet des Mountainbikes. Während es bei Abfahrten auf Bruchsicherheit ankommt, wird im Marathon- oder Renneinsatz besonderer Wert auf ein geringes Gewicht des Rades gelegt. So verwendet man beim Downhill Stahlfederungen, beim Crossrennen und Marathon kommen Luftfederungen zum Einsatz.

Dementsprechend befinden sich in den Federgabeln des Vorderrades Stahl- oder Luftfedern. Bei einigen Federgabelsystemen lässt sich der Federweg individuell einstellen, bei den All-Mountainbikes zwischen 12 und 16 Zentimetern.

Auch Federwerksverstellungen am Hinterrad sind teilweise möglich. Für die Hinterradfederung kommen verschiedene Bauarten in Betracht; sie entscheiden über die Dämpfung des Mountainbikes. Leider kommt es durch die Hinterradfederung zu einer Gewichtszunahme, und auch die Wartungskosten steigen.

Für jeden das richtige Modell

Natürlich gibt es auch beim Mountainbike ganz viele unterschiedliche Abstufungen. Man muss kein Bike Profi sein, um auf einem Mountainbike Spaß zu haben. Auch für den normalen Freizeitfahrer und als Kinderrad eignet es sich bestens.

Bikes für naturbelassene Wege

Zoom Optik Mountainbike-Lenker mit Armen bei Tour durch Wald
Zoom Optik Mountainbike-Lenker mit Armen bei Tour durch Wald

Am augenfälligsten sind die breiten Reifen mit ihren tiefen, oft stollenartigen Profilen. Diese sorgen für mehr Halt auf steinigem, unebenem Untergrund und sind dazu konzipiert, dass sie abseits geteerter Wege oder asphaltierter Straßen gefahren werden.

Das Mountainbike ist vergleichsweise gutmütig und verzeiht kleinere Fahrfehler. Die breite Auflagefläche der Reifen auf dem Untergrund sorgt für einen erhöhten Reibungswiderstand. Dies ist auch der Grund, warum mit dem Mountainbike in der Regel nicht so schnell gefahren werden kann wie mit dem Rennrad.

Für den normalen Freizeitsportler eignet sich das Mountainbike ideal für schöne Touren in der Natur, fernab vom Straßenverkehr und auf naturbelassenem Untergrund. Auf gut befestigten Wald- und Wanderwegen lassen sich so herrliche Touren mit der ganzen Familie unternehmen.

Bikes fürs Gelände und Gebirge

Etwas ambitioniertere Sportler dagegen zieht es mehr und mehr ins unwegsame Gelände. Die Wege werden schmaler und kurviger, Naturböden sind an der Tagesordnung. Sportliche Fahrer genießen rasante und zum Teil auch gefährliche Abfahrten über Stock und Stein.

Die Mountainbikes, die für diese Art von Crossfahrten eingesetzt werden, verfügen jedoch im Unterschied zu den Freizeit Mountainbikes über eine noch bessere Federung. Hier ist nicht nur die Gabel gefedert, sondern auch der Sattel, man spricht von so genannten Full Suspension Bikes.

Diese sind daran zu erkennen, dass der Sattel frei über dem Rad zu schweben scheint und der typische Aufbau des Fahrrads unterbrochen wirkt. Mit einem solchen Rad kann tatsächlich auch im Gebirge gefahren werden.

Spezielle Trails für Mountainbiker sind inzwischen in vielen Wandergebieten ausgewiesen und werden mit großer Resonanz genutzt. Auch Crossfahrten mit dem Kompass oder dem GPS-Navigationsgerät durch unbekanntes Gelände sind vor allem bei der jüngeren Zielgruppe sehr beliebt.

Mountainbike Fahrer unterwegs auf Radweg in Berglandschaft
Mountainbike Fahrer unterwegs auf Radweg in Berglandschaft

Die Grundtypen des Mountainbikes

Im Folgenden stellen wir die Grundtypen des Mountainbikes vor.

Merkmale des Downhills

Das Downhill kommt dem Vorgänger des Mountainbikes, dem Cruiser, am nächsten. Er eignete sich lediglich für die Abfahrt im Gelände.

Dafür aber ist ein Downhill beim Bergabfahren sehr schnell und sicher. Ältere Modelle besitzen bei all ihrer Stabilität ein Gewicht von 22 Kilogramm. Modernere Modelle konnten auf 16 Kilogramm abgespeckt werden, ohne dass sie dabei an Sicherheit verloren.

Hydraulische Scheibenbremsen und ein tiefer Schwerpunkt gehören zum Standard. Die Reifenbreite beträgt zwischen 2,1 und 3 Zoll.

Mountainbike Fahrer beim Sprung in hoher Geschwindigkeit
Mountainbike Fahrer beim Sprung in hoher Geschwindigkeit

Merkmale des Cross-Countrys

Das Cross-Country eignet sich für Rennen auf unbefestigtem Untergrund; für schweres Gelände ist es weniger konzipiert. Dieser Typ Mountainbike besitzt einen kürzeren Federweg als das Downhill. Es wiegt unter 13 Kilogramm, modernste Modelle gar unter 8 Kilogramm.

Merkmale des DJs

Das DJ ist sehr flexibel und leichtgängig. Ein DJ ist ein Dirtjump-Mountainbike, das ausschließlich für den Funsport genutzt wird. Beim Dirtjumping werden kleinere Berge übersprungen, wobei Luftsprünge und Tricks ausgeführt werden.

Für diese Sportart benötigen Mountainbikes einen relativ kleinen Rahmen und kleine Räder. Die Reifengröße beträgt daher oft nur 24 Zoll.

An die Federung des Dirtjumps werden eher geringe Anforderungen gestellt, da sie nur den Aufprall dämpfen muss. Aus diesem Grunde beträgt der Federweg nicht mehr als 10 Zentimeter.

Four Cross

Ähnlich konstruiert ist das Four Cross. Sein Rahmen ist etwas länger gebaut, um Laufruhe zu gewährleisten.

Merkmale des Trials

Das Trial wird auf schwerem Gelände mit unterschiedlichen Abschnitten eingesetzt, deren Hindernisse entweder natürlichen oder künstlichen Ursprungs sind. Da die Hindernisstrecke fast ausschließlich im Stehen zu bewältigen ist und ein Sattel die Bewegungsfreiheit einschränken würde, ist dieser nur angedeutet oder fehlt ganz.

Auf eine Federung wird ebenfalls verzichtet. Die Gangschaltung besitzt nur wenige Gänge.

Die Rahmenhöhe eines Trials ist gering, sein Gewicht ebenso. Dies ermöglicht dem Fahrer ein gutes Handling.

Merkmale des All-Mountains

Das All-Mountain ist der Alleskönner unter den Mountainbikes. Es besitzt alle Vorzüge, die von einem Mountainbike erwartet werden:

  • Zuverlässigkeit
  • Stabilität
  • Sportlichkeit und
  • Komfort.

Ein All-Mountain lässt sich im Flachland ebenso fahren wie im Gebirge. Das Federwerk lässt sich nach Bedarf einstellen, wobei Federwege zwischen 12 und 16 Zentimetern zur Verfügung stehen.

Merkmale des Enduros

Bei Enduro-Mountainbikes handelt es sich um vollgefederte Räder. Der Feldweg ist im Gegensatz zu denen bei Touren- und Cross-Country-Modellen größer; außerdem weist es breitere Reifen mit stärkerem Profil auf. Das Fahrwerk ist einstellbar.

Typisch ist ein gekröpfter Lenker, der zu einer aufrechteren Sitzhaltung führt. Das Gewicht beträgt 12 bis 16 Kilogramm. Dadurch, dass die Federgabel abgesenkt ist, kann man mit dem Enduro-Bike leichter bergauf fahren.

Merkmale des Freerides

Freeride-Mountainbikes werden in abschüssigem, schweren Gelände eingesetzt. Sie besitzen eine Vollfederung und Federwege von 165 bis 200 mm.

Anders als es bei Downhill-Modellen der Fall ist, ist nicht jedes Freeride-Bike auf die Abfahrt ausgelegt. Lassen sich auch Auffahrten damit machen, spricht man von Superenduro-Mountainbikes oder Touren-Freeridern.

Merkmale des Pumptracks (PT)

Seit etwa 2011 ist die Dirt-Form Pumptrack beliebt. Es handelt sich um spezielle Strecken, die mit BMX- oder Dirtbikes gefahren werden. Man bewegt sich durch so genanntes Pumping fort; mittlerweile gibt es auch spezielle Anlagen, die von Mountainbikern jeden Alters genutzt werden.

Merkmale des Fatbikes

Fatbikes gibt es seit ca. 2010. Sie weisen Ähnlichkeiten zu Mountainbikes auf und sind für das Fahren auf Schnee oder Sand konzipiert. So haben sie sehr breite Reifen und dementsprechend extra breite Felgen.

Ausschnitt Mountainbike, Sportler im Gelände
Ausschnitt Mountainbike, Sportler im Gelände

Tipps zum Mountainbike-Kauf

Wenn Sie sich ein Mountainbike anschaffen möchten, dann müssen Sie viele unterschiedliche Faktoren berücksichtigen. Lassen Sie sich mit der Entscheidung Zeit und vergleichen Sie möglichst viele verschiedene Fabrikate und Angebote.

Ansprüche hinterfragen:

  • Tourenablauf
  • Kilometeranzahlt
  • Fahrweise
  • Vorkenntnisse
  • Geländeart

Nutzen Sie zu Ihrer Entscheidung auch die Beratungskompetenz eines Radfachverkäufers und lassen Sie sich in einem guten Radgeschäft individuell beraten. Einige Tipps, worauf es beim Kauf eines Mountainbikes besonders ankommt, geben wir Ihnen gerne vorab.

Subjektive Entscheidungskriterien, wie zum Beispiel die Farbe, sollten Sie nach Möglichkeit hinten anstellen. Ein besonders schönes Rad nützt Ihnen gar nichts, wenn Sie nicht gut darauf sitzen und optimal damit fahren können.

Wichtiger dagegen sind die Größe und die Passform des Rads. Auch die Radgeometrie selbst gibt einen entscheidenden Ausschlag, denn nicht alle Räder in derselben Größe sind auch gleich aufgebaut.

Welche Ansprüche stellen Sie an Ihr Mountainbike?

Versuchen Sie zuerst, die Ansprüche an Ihr zukünftiges Rad einmal für sich selbst zu formulieren.

  • Wie sehen die Touren aus, die Sie mit dem Rad fahren möchten?
  • Wie viele Kilometer werden Sie pro Jahr zurück legen?
  • Sind Sie eher ein Freizeitsportler und gelegentlicher Radfahrer, oder sind Sie auch beim Mountainbiken sportlich ambitioniert und ehrgeizig?
  • Welche Vorkenntnisse und Erfahrungswerte bringen Sie mit?
  • In welchem Gelände werden Sie vorwiegend fahren?

Wenn Sie alle diese Fragen für sich selbst beantworten können, dann lässt sich damit schon in etwa einkreisen, was für eine Art von Mountainbike Sie suchen müssen. An der Art der geplanten Nutzung ist abzusehen, ob Sie eher ein gefälliges und gutmütiges Rad für gelegentliche Touren auf immer noch gut befestigten Wegen benötigen, oder ob Sie ein bissiges und technisch hoch ausgestattetes Bike für die extremen Touren im Gelände brauchen.

Vorzüge des Allrounders und Enduros

Wer mal auf dem flachen Land und mal im Gebirge unterwegs ist, wird nach einem Allrounder unter den Mountainbikes suchen. Für ihn eignet sich das All Mountain.

Dank seiner Vollfederung muss der Fahrer nicht auf Komfort verzichten. Sein Fahrwerk gilt als äußerst variabel.

Ein ähnliches Modell, das jedoch eine aufrechtere Sitzposition zulässt, ist das Enduro. Mit einem Federweg bis zu 18 Zentimetern lässt es auch Sprünge und Downhills zu, so dass es als Hybrid zwischen All Mountain und Freeride bezeichnet werden kann. Beide Mountainbike-Typen bieten auch Anfängern ein gutes Fahrgefühl.

Vorzüge des Cross Countrys

Will der Fahrer besonders schnell unterwegs sein, entscheidet er sich vermutlich für ein Cross Country. Dieses wurde speziell für Rennen im Gelände konzipiert. Das Cross Country zeichnet sich durch besondere Leichtigkeit aus.

Aus diesem Grunde wurde auf Komfort verzichtet, die meisten Cross Countrys wurden lediglich als Hardtail ausgestattet. Der geringe Federweg spricht ebenfalls für sein Einsatzgebiet.

Vorzüge des Downhills

Downhills sind Mountainbikes für Fortgeschrittene. Sie wurden für schnelle Abfahrten in unwegsamem Gelände konzipiert. Wie die Bezeichnung erkennen lässt, eignet sich das Downhill tatsächlich nur für Abfahrten, Sprünge oder Tricks lassen sich mit ihm nicht ausführen.

Vorzüge des Four Crosses

Das Four Cross ist für spezielle Rennen ausgelegt, bei denen jeweils 4 Fahrer gleichzeitig starten. Wer Spaß an Tempo und Flexibilität hat, sollte sich an diesem Typ versuchen.

Auch Dirtjumps und Trials besitzen Eigenschaften, welche auf die jeweiligen Wettkämpfe ausgerichtet sind. Für deren Einsatz sind sie auch gedacht.

Wie alle Mountainbikes fehlt ihnen die erforderliche Ausstattung, die eine Zulassung auf öffentlichen Straßen möglich macht. Hierzu zählen unter anderem Klingel, Licht und Rückstrahler. Wenigstens teilweise lässt sich das Mountainbike entsprechend nachrüsten.

Wichtig ist natürlich, dass der Fahrer auf seinem Fahrrad bequem sitzt. Die unterschiedlichen Rahmenhöhen und -längen der ohnehin nicht besonders hohen Konstruktionen erlauben eine gewisse Indidivualität für jeden Fahrer, wobei es sich empfiehlt, vor dem Kauf im Fachhandel unterschiedliche Modelle probezufahren. Bei dieser Gelegenheit kann auch gleich die Art der Federung getestet werden, die ebenso zu den Vorlieben des Fahrers passen sollte.

Junges Paar mit Fahrradhelm beim Mountainbiking
Junges Paar mit Fahrradhelm beim Mountainbiking

Die Frage der passenden Federung

Auch die Frage nach der Federung muss geklärt werden. Einfachere Mountainbikes verfügen neben einer generellen Federung des gesamten Aufbaus über eine besondere Federgabel, die leichte Stöße beim Fahren abfängt.

Die Profiräder für die höheren Ansprüche dagegen, die so genannten Full Suspension Bikes, verfügen über eine zusätzliche Federung im Rahmenaufbau. Sie ist daran zu erkennen, dass der Sattel auf einer einzelnen Stange frei über dem Rad zu schweben scheint. Diese Räder sind jedoch etwas schwieriger zu fahren und nicht unbedingt für Anfänger geeignet.

Frau fährt auf Mountainbike durch Wasser mit Helm und Sportbekleidung und Wald und Bergen im Hintergrund
Frau fährt auf Mountainbike durch Wasser mit Helm und Sportbekleidung und Wald und Bergen im Hintergrund

Passt alles? Erst Probe fahren!

Um das ideale Mountainbike zu finden, sollten Sie auf jeden Fall die Möglichkeit der Probefahrt nutzen. Nur im direkten Vergleich können Sie die tatsächlichen Fahreigenschaften unterschiedlicher Räder auch erkennen.

Schließlich wollen wir noch einen Blick auf die Entwicklung des Mountainbikes werfen...

Die Geschichte des Mountainbikes

Das Mountainbike ist ein geländegängiges Fahrrad mit breiten, gut profilierten Reifen. Inzwischen werden unterschiedliche Typen dieser Räder gebaut, deren Bauart sich je nach Einsatzgebiet unterscheidet. Ihren Ursprung haben Mountainbikes allerdings in einer Art des Radfahrens, die so gar nichts mit dem Klettern im Gebirge gemein hat.

Die Radsportler Gary Fisher, Joe Breeze und Charles Kelly suchten ein Fahrrad, mit dem sie den 784 Meter hohen Berg Mount Tamalpais problemlos befahren konnten, beziehungsweise wie sie schadlos wieder von ihm herunter kamen. Und das möglichst in hohem Tempo.

Fest stand, dass so ein Fahrrad über einen robusten Rahmen und breite Räder mit Gripp verfügen musste. Welches Rad würde sich besser eignen als ein Cruiser?

Konstruktion des Cruisers

Der Cruiser war bereits in den 30er Jahren vom Maschinen- und Fahrradbauer Ignaz Schwinn konstruiert worden. Doch dachte der nicht daran, dieses Rad ins Gelände zu schicken.

Es diente dem gemütlichen Promenieren, dem Cruisen. Ein Sportrad war es also nicht.

Trotzdem waren seine 26-Zoll-Reifen und sein stabiler Rahmen weitaus besser zur Abfahrt geeignet als übliche Rennräder. Dies erkannten auch die Radsportler Fisher, Breeze und Kelly.

Durch das hohe Gewicht eignete sich der Cruiser zwar für Abfahrten, aber leider nur für Abfahrten. Also musste ein neuer Fahrradtyp entwickelt werden.

Zunächst blieb es bei üblichen Rennrädern, die lediglich mit stabileren Teilen ausgerüstet wurden. Man entnahm sie Motorrädern.

Herstellung des ersten Mountainbikes

1977 wurde dann das erste echte Mountainbike hergestellt. Joe Breeze baute es für Charles Kelly. Änderungen am Rahmen erhielt das Mountainbike 1979 durch Tom Ritchey, der diese für Gary Fisher fertigte.

Kelly und Fisher übernahmen diese Rahmen und setzten das Mountainbike vollständig zusammen. Sie kümmerten sich auch um den Vertrieb.

Dank Fisher erhielt das Mountainbike im Laufe der Zeit eine Gangschaltung, eine Daumenschaltung und den Schnellspanner am Sattel. Später wurde die Konstruktion des Mountainbikes verfeinert.

Sein Gewicht nahm dabei deutlich ab, es ließ sich auf etwa 18 Kilogramm reduzieren. Das Material bestand aus einem Chrom-Molybdän-Gemisch, das Langlebigkeit und Leichtigkeit garantierte.

In den 80ern entwickelte sich das Mountainbike zu einem echten Verkaufsschlager auf der ganzen Welt. Seine Verkaufszahlen schlugen in Europa die aller anderen Fahrradtypen. Heutige Mountainbikes besitzen Rahmen aus Titan, Kohlefaser oder Aluminium.