Ice Biking - Tipps und Sicherheitsmaßnahmen für das Biken im Winter

Das Ice Biking beschreibt das Mountainbiking im Winter. Es stellt eine beliebte Sportart für die kalte Jahreszeit dar, die an den Mountainbiker jedoch besondere Anforderungen stellt. Aufgrund der höheren Verletzungsgefahr muss er sein Bike umrüsten und seinen Fahrstil optimieren. Sicherheit ist somit besonders wichtig. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um das Ice Biking.

Von Kai Zielke

Ice Biking: Herausforderungen und Wirkung

Bewegung an der frischen Luft ist gut, (gerade) auch im Winter. Man sorgt für eine gute Fitness und stärkt zudem das Immunsystem. Bei Schnee und Eis aufs Rad zu steigen, kommt dabei sicherlich den wenigsten Menschen in den Sinn.

  • Spiegelglatte Straßen
  • meterhohe Schneeverwehungen und
  • extreme Kälte

erschweren das Radfahren im Winter enorm. Für einige Mountainbiker jedoch stellt gerade das Unterwegssein in dieser Jahreszeit eine besondere Herausforderung dar.

Das Ice Biking ist inzwischen eine beliebte Sportart geworden, welche die Ausdauer, die Kraft und die Geschicklichkeit schult. Einen hohen Spaßfaktor besitzt das Ice Biking ebenfalls.

Dennoch dürfen die Verletzungsrisiken nicht unterschätzt werden, die in dieser Sportart höher als beim normalen Mountainbiking sind. Nur durch entsprechende Vorsorge und achtsames Fahren lassen sich diese minimieren.

Wer sein Bike entsprechend ausrüstet - im weiteren Verlauf dieses Artikels mehr dazu - wird gerade bei schneereichem Wetter häufig schneller als mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Ziel kommen, etwa bei der Arbeit. Der Berufsverkehr kann auch bei im Frühjahr und Sommer zur echten Geduldsprobe werden; kommen dann auch noch glatte Straßen und eine schlechte Sicht hinzu, ist ein langer Arbeitsweg vorprogrammiert.

Die richtige Ausrüstung

Bevor es auf die Strecke geht, sollte der Biker seine Ausrüstung an die vorherrschenden Witterungsverhältnisse anpassen. Dazu zählt die richtige Kleidung, die den Biker vor Auskühlung schützt, ihm aber dennoch genügend Bewegungsfreiheiten lässt. Funktionswäsche, die in mehreren Schichten getragen wird, erfüllt diese Aufgaben perfekt. Ebenfalls wichtig sind

Das Bike benötigt breite Reifen und ein besonders grobes Profil. Zwar erzielt der Biker mit diesen einen erhöhten Rollwiderstand, doch nur so ist der notwendige Grip zu erreichen. Den besten Schutz bieten Pneus, die mit Ice-Spikes ausgerüstet sind.

Aufgrund der höheren Rutschgefahr muss der Fahrer geschickt manövrieren. Hierzu benötigt er viel Bewegungsfreiheit. Wird der Sattel abgesenkt, ist ein besseres Agieren möglich. Wer sein Rad mit einer Vario-Sattelstütze mit Remote-Hebel ausrüstet, schafft beste Voraussetzungen für perfekte Satteleinstellungen.

Auch an den Pedalen ist im Winter ein Umbau fällig, sofern dieser nicht bereits im Herbst erfolgt ist. Klickpedale werden gegen Flatpedale ausgetauscht. Sie ermöglichen das schnellere Absetzen der Füße bei Gefahr. Ein netter Nebeneffekt: Flatpedal-Schuhe halten die Füße warm.

Ausrüstung/Kleidung:

  • Radhelm und -handschuhe
  • Funktionskleidung
  • Protektoren
  • breite Reifen
  • Ice-Spikes
  • Vario-Sattelstütze
  • Flatpedale
Mountainbiker mit roter Jacke und rotem Rucksack steht neben seinem Rad im Schnee
Mountainbiker mit roter Jacke und rotem Rucksack steht neben seinem Rad im Schnee und blickt auf das Matterhorn

Die sichere Fahrtechnik

Für die Fahrtechnik gilt: Je lockerer der Biker unterwegs ist, desto sicherer ist seine Fahrweise. Es kommt auf den Fahrspaß und auf die Sicherheit an und nicht darauf, Höchstleistungen zu erzwingen. Wer vorausschauend fährt, kann frühzeitig auf Gefahrenstellen und Kurven reagieren. So kann das Bremsmanöver entsprechend früh eingeleitet werden.

Ebenso wie im Sommer wird vor und nicht in den Kurven gebremst. Sonst kann das Bike ausbrechen, Unfälle sind vorprogrammiert. Allerdings muss bei der Einleitung von Bremsmanövern beachtet werden, dass sich der Bremsweg aufgrund von Glätte vervielfachen kann.

Ist die Schneedecke hoch, steigt der Rollwiderstand noch einmal erheblich. Dennoch macht das Fahren im Schnee besonders Spaß. Zum einen hinterlassen Stürze im Tiefschnee weniger Blessuren, zum anderen bekommt der Biker ein besseres Gespür für seine Fahrweise.

Wer gleichförmig fährt, kommt besser voran, als jemand, der hektisch und unrund tritt. Auf Anstiegen bleibt der Fahrer besser auf dem Sattel sitzen. Der Wiegetritt würde zu viel Kraft kosten.

Eine Gewichtsverlagerung nach vorn kann durch das leichte Vorbeugen des Oberkörpers erzielt werden. Vor dem Abstieg wird der Sattel wieder abgesenkt.

Weitere Tipps für das Ice Biking

Neben diesen Tipps gibt es noch einige weitere Hinweise, die man beachten sollte. So gilt:

  • Bereits den Herbst sollte man für ausgiebige Biketouren nutzen, um sich nach und nach an den Wetterwechsel zu gewöhnen.
  • Wichtig ist, darauf zu achten, ab welcher Temperaturgrenze man auf andere Kleidung umsteigen sollte - so wird man mit der Zeit auch für sich herausfinden, wann welches Aufwärmprogramm notwendig ist.
  • Es gilt, nicht am falschen Ende zu sparen: die Ausrüstung sollte hochwertig sein, um auch bei Minusgraden durchzuhalten - möglichst nicht nur in einer Saison
  • Nicht jedes Wetter ist zum Mountainbiking geeignet - fällt der Winter einmal temperatur- und/oder niederschlagstechnisch ins kalte Extrem, sollte man nicht "den Märtyrer spielen" und besser darauf verzichten.
  • Möchte man mit seinem Bike aufs Eis, gilt es, dies zunächst genau zu überprüfen und sicher zugehen, dass es am Ende nicht doch vielleicht bricht.
  • Vor jedem Start sollte man ein heißes Getränk und ausreichend Nahrung zu sich nehmen - und auch unterwegs ist es eine große Hilfe, sich von innen aufzuwärmen.