Regeln und Hinweise: Tipps für ein gutes Beachhandballspiel

Handball kennt man in der Regel als Sport, der in der Halle ausgetragen wird. In Form des Beachhandballspiels bringt man es auf den Strand bzw. auf einen Sandplatz; dabei fällt dieser deutlich kleiner aus als das Feld in der Halle. Es wird barfuß gespielt; zwei Mannschaften treten gegeneinander an. Lesen Sie alles Wissenswerte über Beachhandball.

Von Jens Hirseland

Beachhandball wird vom klassischen Hallenhandball abgeleitet. Im Gegensatz zum herkömmlichen Handball spielt man es jedoch nicht in der Halle, sondern an einem Strand oder auf einem Sandplatz. Bei den Regeln gibt es einige Unterschiede zum Hallenhandball, da die Strandsportart an die Gegebenheiten des Sanduntergrundes angepasst wurde.

Regeln und Spielfeld

Ein Beachhandballspielfeld ist wesentlich kleiner als ein Handballspielfeld in der Halle. So hat es eine maximale Länge von 27 Metern und eine Breite von 12 Metern. Der Untergrund aus Sand muss eine Tiefe von wenigstens 40 Zentimetern aufweisen. Im Gegensatz zum Hallenhandball hat der Torraum eine rechteckige Form.

Ebenso wie Beachbasketball oder Beachsoccer, spielt man Beachhandball barfuß an einem Strand oder auf einer Sandfläche. Dabei treten zwei Mannschaften, die sich aus drei Feldspielern und einem Torhüter zusammensetzen, gegeneinander an. Weitere vier Akteure können als Ersatzspieler fungieren.

Unterteilt wird das Spiel in zwei Halbzeiten, die je zehn Minuten dauern und eine unabhängige Wertung erhalten. Für eine gewonnene Halbzeit bekommt die erfolgreiche Mannschaft einen Punkt. Steht es nach einer Halbzeit unentschieden, muss ein so genanntes Golden Goal die Entscheidung herbeiführen.

Gelingt es einem Team beide Halbzeiten für sich zu entscheiden, erhält es zwei Punkte und ist Gewinner des Spiels. Gewinnen dagegen beide Mannschaften je eine Halbzeit, wird ein Shoot Out, das dem Sudden Death des Eishockeys ähnelt, ausgetragen.

Während des Spiels darf der Spieler, der im Ballbesitz ist, drei Schritte mit dem Ball laufen. Danach muss er ihn entweder abspielen oder auf das gegnerische Tor werfen. Die Spieler dürfen den Ball rollen oder prellen. Letzteres ist jedoch aufgrund des sandigen Untergrundes kaum möglich.

Für den Fall, dass es während der Partie zu Unsportlichkeiten kommt, kann der schuldige Spieler vom Platz gestellt werden. Die betroffene Mannschaft darf aber mit einem Ersatzspieler wieder aufgefüllt werden.

Die Punktevergabe beim Beachhandball

Ein weiterer Unterschied zum klassischen Handball besteht darin, dass es unterschiedliche Punkte für ein erzieltes Tor gibt:

  • So erhält eine Mannschaft für ein einfach erzieltes Tor einen Punkt.

  • Wird das Tor jedoch durch einen speziell bestimmten Schlüsselspieler erzielt, erhält die erfolgreiche Mannschaft zwei Punkte. Bei diesem Schlüsselspieler kann es sich um den Torhüter handeln, der in das Angriffsspiel miteinbezogen wird, oder einen vierten Feldspieler, der den Torwart ersetzt.

  • Auch für besondere Wurfvarianten, wie zum Beispiel dem Kempa-Trick oder den Spin-Shoot, werden zwei Punkte vergeben.

Tipps für ein erfolgreiches Spiel

Die Regeln beim Beachhandball sind also nicht allzu kompliziert. Damit ein Spiel erfolgreich verläuft, sollten noch ein paar Tipps beachtet werden. So ist beim Spielen am Strand die Taktik sehr wichtig. Zu bedenken ist auch, dass es große Unterschiede zum herkömmlichen Handball gibt.

Gekonnt taktieren

Anfänger machen häufig den Fehler, mit der Anfangsformation weiterzuspielen. Beim Beachhandball kommt es jedoch bei den meisten Mannschaften bei Abwehr und Angriff zu einer teilweisen oder kompletten Auswechslung des Teams. Durch schnelles Reaktionsvermögen kann sich ein Team dabei einen wichtigen Zeitvorteil verschaffen und diejenigen Spieler, die auf bestimmte Spielzüge spezialisiert sind, in die richtige Position bringen.

Spielen jedoch immer dieselben Spieler, bringt dies konditionelle Nachteile mit sich, was zur Folge haben kann, dass man der gegnerischen Mannschaft stets hinterher rennt.

Trickwürfe und Fairplay

Ein weiterer wichtiger Unterschied zum Hallenhandball besteht darin, dass man - wie bereits erwähnt - für bestimmte Torwurfvarianten zwei Punkte erhält. Auch für Torwarttore gibt es zusätzliche Punkte. Aus diesem Grund ist es wichtig, die richtigen Spieler in Position zu bringen, also beispielsweise den Torhüter oder Spieler, die sich gut auf Trickwürfe verstehen, denn es macht oftmals mehr Sinn darauf zu warten Mehrpunktwürfe zu erzielen, anstatt nur einfache Tore.

Bedenken sollte man zudem, dass beim Beachhandball vor allem Fairplay und Spaß im Vordergrund stehen. Darum ist es ratsam, ein Spiel nicht zu verbissen anzugehen.