Laufgruppe: Gemeinsam Laufen

Jeder, der sich schon einmal ellein dazu aufraffen wollte, etwas mehr Bewegung in seinen Alltag zu bringen, weiß, wie schwer es sein kann, sich manchmal selbst zu motivieren. In einer Gruppe Gleichgesinnter fällt es häufig leichter, ein Ziel zu erreichen. Dies gilt auch beim Laufen in einer Laufgruppe. Solche Lauftreffs bieten einige Vorzüge. Sie lassen sich auch selbst organisieren. Lesen Sie über die Merkmale von Laufgruppen und deren Vorteile.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Laufgruppen: Generelle Merkmale und Ziele

"Im Verein ist Sport am schönsten", so sagt zumindest der Volksmund. Wie an den meisten Weisheiten, so kann auch hier ein Funke Wahrheit dabei sein. Im Laufverein bzw. in einer Laufgruppe finden Sie Gleichgesinnte, nämlich Menschen mit demselben Hobby.

Wenn Sie also nicht alleine Sport machen möchten, so finden Sie hier ganz automatisch die richtige Begleitung. Über den Sport finden Sie neue Freunde, mit denen Sie viele nette Erlebnisse haben werden.

Bei einer Laufgruppe bzw. einem Lauftreff handelt es sich um eine Gruppe von Laufinteressierten bzw. Läufern, die sich regelmäßig zum gemeinsamen Training - oder zum Absolvieren von Wettbewerben - trifft. Häufig werden auch andere Sportarten, wie etwa Walking und Nordic-Walking darin vereint.

Eine solche Laufgruppe soll die Teilnehmer zum einen motivieren, zum anderen soll sie aber auch untrainierten Einsteigern die Möglichkeit geben, regelmäßig und unter qualifizierter Betreuung dem Laufsport nachzugehen. In der Regel gibt es feste Wochentage mit festen Zeiten, in denen gelaufen wird.

Geeignet sind solche Gruppen sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene, die beispielsweise ihre Technik verbessern oder aber einfach nur mit anderen zusammen laufen möchten. Auch die Vorbereitung auf einen Wettkampf ist hier möglich.

Unterschiedliche Leistungsgruppen

Für Laufeinsteiger ist das betreute Laufen in unterschiedlichen Leistungsgruppen ganz besonders zu empfehlen. Erfahrene Läufer geben Trainingstipps und Stilkorrekturen, und auch das Trainingsvolumen und -pensum wird dem wenig erfahrenen Läufer empfohlen oder vorgegeben. So kann der Einsteiger die meisten typischen Anfängerfehler vermeiden, die ihm letztlich den Spaß am Sport auch schnell verderben könnten.

Beispiele

Die Einteilung in unterschiedliche Leistungsgruppen könnt wie folgt aussehen:

  • Gruppe A: 5 Kilometer, Walking und Nordic-Walking samt Gymnastik
  • Gruppe B: 6 Kilometer, Laufen für Anfänger, mit Gehpausen
  • Gruppe C: 7 Kilometer, Laufen für Fortgeschrittene, mit Gehpausen
  • Gruppe D: 8 Kilometer, Laufen für Fortgeschrittene ohne Pausen
  • Gruppe E: 9 Kilometer, Laufen für Ausdauerläufer ohne Pausen

Dabei werden aber stets auch neue Routen angeboten, um mehr Abwechslung zu bekommen.

Laufen je nach Niveau
Laufen je nach Niveau

Gemeinsam erfolgreich - Die Vorzüge einer Laufgruppe

Es gibt viele Hobbys und Sportarten, die lediglich Arme und Beine beschäftigen, während die Gedanken davonschweifen können. Das kann auf die Dauer ziemlich langweilig werden, so dass man das Sporteln am Ende sogar ganz sein lässt. Bevor es soweit kommt, sollte man sich lieber mit anderen zusammentun und Sport in der Gruppe treiben.

Laufgruppen als Motivationshilfe

Laufen beziehungsweise Joggen wird von vielen Menschen als ziemlich anstrengend und eintönig empfunden. Schließlich trabt man einfach so vor sich hin, und außer der Landschaft und den eigenen Gedanken gibt es nicht viel Spannendes an diesem Sport.

Ganz anders ist es jedoch, wenn man sich einer Laufgruppe anschließt. Hier trifft man immer auf Gleichgesinnte, egal ob man nun abnehmen oder einfach etwas für seine Gesundheit tun möchte.

Alleine gibt man sehr schnell auf, wenn die eigene Motivation auf dem Nullpunkt ist. Durch die Gruppe entsteht jedoch eine ganz neue Dynamik. Auch die schwächsten Glieder werden durch den Ehrgeiz der anderen angetrieben, man holt das Beste aus sich heraus. Natürlich ist hier ein gewisser Gruppendruck am Werk, der in diesem Fall jedoch sehr förderlich ist.

Selbst wenn man die Strecke nur deshalb schafft, um vor den anderen nicht als Versager dazustehen, so hat man Ende doch ein Erfolgserlebnis, das enorm pusht und das eigene Leistungsvermögen enorm steigert.

Gerade in den Wintermonaten, wenn häufig schon bei Dunkelheit trainiert wird, müssen Sie nicht mehr alleine laufen. Die Gruppendynamik trägt dazu bei, dass Sie Ihren Inneren Schweinehund leichter überwinden können, und sich auch bei unwirtlichem Wetter zum Training aufraffen.

Die Gruppe gibt zudem eine gewisse Sicherheit: Wer sich in abgelegenem Gelände schon einmal den Fuß vertreten hat der weiß, wie mühsam es mitunter sein kann, wenn man mit einem solchen Problem allein auf weiter Flur ist.

Vorzüge auf einen Blick:

  • Motivationshilfe
  • Informationsaustausch
  • interessante Kontakte
  • Training mit Gleichgesinnten
  • Weiterentwicklung

Positive Einflüsse durch Laufgruppen

Die Laufgruppe motiviert jedoch nicht nur ungemein, sie hilft dem Einzelnen auch dabei, sich weiterzuentwickeln. Wenn man alleine läuft, gewöhnt man sich beispielsweise oft eine falsche Technik an. Das fällt einem selbst kaum auf, die anderen Mitgliedern können solche Fehler jedoch ausfindig machen und bei der Behebung helfen.

Abnehmwillige finden in einer Laufgruppe zudem mit Sicherheit den ein oder anderen Diätprofi, der wunderbare Rezepte in petto hat und weiß, wie man Heißhungerattacken und Gewichtsstagnation umgeht.

Auch für Marathonläufer sind solche Gruppen eine prima Gelegenheit, um sich Tipps und Ratschläge von anderen zu holen. Zu guter Letzt kann man in einer Laufgruppe natürlich auch

  • viele neue Kontakte knüpfen
  • Freunde finden und
  • einfach eine gute Zeit haben.

Wer noch unsicher ist, beginnt einfach in einer Anfängergruppe. Hier kennen sich die Mitglieder untereinander noch kaum wodurch es sehr leicht fällt, sich zu integrieren.

Vorteile für Wettkampfsportler

Auch für ambitionierte Wettkampfsportler hat ein Laufverein so einiges zu bieten: Meist sind einige qualifizierte Trainer vorhanden, die auch guten Läufern noch wertvolle Tipps geben können oder mit ihnen gemeinsam individuelle Trainingspläne ausarbeiten. Gemeinsam fährt man zu den Wettkämpfen, anstatt sich wie sonst mühsam allein zu organisieren.

In der Gruppe machen diese Erlebnisse meist auch noch mehr Spaß: Freundschaften bilden sich schnell heraus. Wer zum Beispiel neu in eine Stadt kommt, der kann über den Laufverein schnell Anschluss finden und neue Bekannte mit demselben Hobby kennen lernen.

Viele Vorteile:

  • Freunde finden
  • Lauffehler vermeiden
  • motiviert bleiben
  • neue Techniken erlernen
  • vom Profi lernen

Allein dadurch, dass Sie Ihre Läufe optimal aufeinander abstimmen, können Sie Ihre individuellen Resultate meist schon verbessern. Inspirationen für solche Zusammenstellungen finden Sie übrigens auch in den Trainingsplänen der bekannten Laufgurus.

Die meisten Läufer in unseren Breiten legen in den Wintermonaten eine Wettkampfpause ein. Diese ist meistens auch dadurch bedingt, dass die regionalen Läufe von Frühjahr bis Herbst ausgetragen werden, und nur in Ausnahmefällen im Winter stattfinden.

  • Im Sonnenlicht laufende Frau mit Skyline im Hintergrund

    © Maridav - www.fotolia.de

  • Frauenbeine mit blauen Laufschuhen auf Kopfsteinpflaster

    © Halfpoint - www.fotolia.de

  • Rückansicht drei Sportler beim Joggen im Regen mit Regenjacken

    © Dario Airoldi - www.fotolia.de

Tipps zur Organisation einer Laufgruppe

Besonders Anfänger haben es oft schwer, sich zum Laufen beziehungsweise Joggen zu motivieren. Man hält immer nur wenige Minuten durch, kommt aus der Puste und hat bald einfach keine Lust mehr.

Eine Laufgruppe kann den nötigen Ansporn geben, einfach durchzuhalten. Mit der Zeit fällt das Laufen dann immer leichter, bis es irgendwann sogar richtig Spaß macht.

Leider gibt es nicht in jedem Ort eine Laufgruppe. Meist sind solche Angebote nur in größeren Städten vorhanden, Menschen aus dem Umkreis müssen zum Joggen erst extra anreisen. Das ist besonders im Winter ein Problem, wenn es bereits sehr früh dunkel wird und man unbedingt ein Auto benötigt, um spät noch in die Stadt zu kommen. Das ist vielen Landbewohnern zu umständlich und sie lassen das Laufen lieber sein.

Bevor man jedoch so schnell aufgibt, sollte man einfach einmal darüber nachdenken, selbst eine Laufgruppe ins Leben zu rufen. Schließlich benötigt man für diesen Sport keine Halle und auch keine Geräte, alles was nötig ist, bringen die Teilnehmer selbst mit. Es muss nur eine Person geben, die das Ganze organisiert.

Interessenten finden

Läufer in einer Gruppe am Joggen
Läufer in einer Gruppe am Joggen

Zunächst gilt es, Interessenten zu finden. Dazu gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten.

Über eine Annonce

Dafür eignet sich natürlich eine Annonce in der örtlichen Tageszeitung. Sie sollte möglichst seriös klingen und explizit darauf hinweisen, dass man eine ganze Gruppe zusammenstellen möchte. Hört sich die Anzeige lediglich nach "Laufpartner gesucht" an, machen viele Hobbysportler schnell einen Rückzieher.

Über die Gemeindeverwaltung

Lohnenswert ist es auch, sich an die örtliche Gemeindeverwaltung zu wenden. Die Verantwortlichen freuen sich immer, wenn sich ein Gemeindemitglied dazu bereit erklärt, eine Sportgruppe zu leiten.

Durch die Unterstützung der öffentlichen Stellen hat man dann auch die Möglichkeit, in Schaukästen Aushänge zu machen oder im Rathaus ein Plakat aufzuhängen.

Suchtipp: Wer sich an die Gemeindeverwaltung wendet, dem stehen mehr Möglichkeiten zur Verfügung, an mögliche Interessenten für seine Laufgruppe zu gelangen!

Planen und organisieren

Möchten Sie sich einem Laufverein anschließen? Neben vielen anderen Vorteilen haben Sie hier auch die Garantie, sich mit anderen Läufern anfreunden zu können. Meist zählt es zu den Highlights eines Trainingsjahrs, gemeinsam und in der Gruppe größere und kleinere Laufveranstaltungen aufzusuchen.

Um den persönlichen Trainingsplan optimal auf diese Termine ausrichten zu können, gibt es einen guten Trick: Legen Sie sich bereits im Winter einen Jahresplan für das kommende Jahr an, in dem Sie Ihre Laufveranstaltungen planen.

Hat man genügend Interessenten gefunden, so sollte man zwei Termine pro Woche festmachen, an denen möglichst viele Mitglieder Zeit haben. Am besten trifft man sich in einem Café oder Restaurant, so hat man ein neutrales Umfeld und genügend Ruhe, um die Details zu planen. Dazu gehört beispielsweise die Laufdauer sowie die Route.

Formcheck:

  • Grundausdauertraining
  • Regeneration
  • kurze Tempoläufe
  • 10-km-Läufe

Haben sich sehr viele Interessenten gemeldet, so kann man diese auch gleich in verschiedene Gruppen wie

  • Anfänger
  • Fortgeschrittene und
  • Profis

einteilen. Diese Gruppen machen dann unter sich aus, wie intensiv sie trainieren möchten.

Planung der Wettkampfsaison

Idealerweise beginnen Sie Ihre Wettkampfsaison mit einem kleinen Formcheck. Dazu eignen sich ein 10-km-Lauf oder auch ein Halbmarathon im März oder April.

So können Sie die kalten Monate für Grundlagenausdauer und regenerative Einheiten nutzen, und sich ab Februar mit einigen kurzen Tempoläufen in Schwung bringen. Der erste Testlauf zeigt meist sehr gut an, in welcher Verfassung Sie sich nach dem Winter tatsächlich befinden.

Marathon-Vorbereitungen

Wenn Sie sich auf einen Marathon vorbereiten möchten, so empfehlen wir Ihnen, diesen in den Herbst zu legen. Selbst wenn dann noch wärmere Temperaturen herrschen, so sind Sie diese zumindest gewohnt. Bei einem Frühjahrsmarathon dagegen sind die meisten Läufer mit der Temperaturveränderung völlig überfordert, wenn diese erst einige Tage vor dem Lauf eintritt.

Die richtige Vorbereitung für einen Marathon
Die richtige Vorbereitung für einen Marathon

Trainingsbestandteile

Ist das Datum für das Jahreshighlight definiert, dann füllen Sie den verbleibenden Zeitraum mit sinnvollen Vorbereitungswettkämpfen.

  • Zum Beispiel ist es sehr empfehlenswert, genau drei Wochen vor dem Marathon noch einen sehr schnellen Halbmarathon zur Vorbereitung zu laufen.
  • Danach sollten Sie keine Wettkämpfe mehr laufen, um sich in Ruhe zu regenerieren.
  • Zwei bis drei Halbmarathons in Abständen von vier Wochen sind eine ideale Marathonvorbereitung und bieten Ihnen die beste Möglichkeit zur Kontrolle Ihrer Leistungsentwicklung.
  • Nun stehen noch die Frühlingsmonate und der Sommerbeginn zur Verfügung, die Sie mit 10-km-Wettkämpfen füllen können. Auf diese Weise können Sie Tempohärte gewinnen, ohne den Körper schon zu früh allzu sehr zu beanspruchen.