Unbekannte Nebenwirkungen von Tattoos: Die Farbe unter der Haut kann wandern

Von Cornelia Scherpe
10. Juni 2013

Zwar ist der teils sehr bunte und permanente Körperschmuck noch nicht in jeder Arbeitsumgebung gern gesehen, doch alle in allem kann man sagen, dass Tattoos inzwischen salonfähig geworden sind. Gerade kleinere und dezent platzierte Bilder auf der Haut stören heute die wenigsten und sogar viele Eltern leben es den Kinder vor.

Allerdings ist ein Tattoo aus medizinischer Sicht nicht ganz so unbedenklich. Tatsächlich ist es so, dass die unter die oberste Hautschicht gespritzte Farbe noch gar nicht ausreichend erforscht ist. Welche potenziellen Nebenwirkungen durch den körperfremden Stoff auftreten können, kann ein Arzt nicht mit Sicherheit sagen.

Aktuell weisen Mediziner darauf hin, dass die sogenannte Pigmentmasse nicht vollständig dort bleibt, wo sie hineingespritzt wird. Kleine Mengen davon lösen sich von ihrem Bestimmungsort und können dann durch den Körper wandern. Bedenklich wird das beispielsweise, wenn man sich die Tatsache bewusst macht, das bei einem schwarzen Tattoo viel Ruß in den Körper gelangt. Mit anderen Worten: Man verschmutzt den Körper vorsätzlich.

Einige Mediziner kritisieren daher, dass Behörden viel zu leichtfertig mit dem Problem der Tattoowierungen umgehen. Die Regeln sind eventuell nicht streng genug, da man schlicht die genaue Gefahr nicht kennt. Man weiß noch nicht, wie genau die Pigmentmasse im Körper abtransportiert oder abgebaut wird. Vielleicht lagert sie sich auch in Organen an und führt dort zu Schäden.

Natürlich macht auch die Menge das Gift. Ein Tattoo von nur wenigen Zentimetern ist demnach vermutlich nicht so bedenklich, wie das Verzieren des gesamten Armes oder gar des ganzen Körpers. Im Schnitt werden zwei Gramm Pigmentmasse verwendet, wenn der Oberarm tattoowiert wird. Direkt zehn Gramm sind es beim gesamten Torso.