Brustvergrößerung "to go": Praller Busen für 24 Stunden durch Kochsalzlösung, aber nicht ohne Risiko

Der sogenannte "24-Stunden-Busen" aus Kochsalzlösung wird vom Körper selbstständig wieder abgebaut

Von Dörte Rösler
24. Oktober 2014

In New York und Hollywood boomt der 24-Stunden-Busen bereits, in Deutschland ist die Methode noch verboten - kurzzeitige Brustvergrößerungen aus der Spritze. Damit die Oberweite für Party oder erotisches Treffen wohlgerundet ist, sticht der Arzt zwei Kanülen in die Brüste und spritzt Kochsalzlösung hinein. Die Prozedur dauert nur eine Stunde, nach ein bis zwei Tagen hat der Körper die Flüssigkeit wieder abgebaut.

Risikolos ist Turbo-Busen trotzdem nicht. Mit 3.500 Euro kostet der kurze Spaß außerdem viel Geld.

Lukrativer Markt

Etwa 25.000 Frauen entscheiden sich in Deutschland jährlich für eine Brustvergrößerung. Für Schönheitskliniken ist das ein lukrativer Markt. Neben Implantaten und Eigenfett-Injektionen könnte die Kochsalzspritze eine zusätzliche Einnahmequelle bieten. Zugelassen ist die Methode hierzulande jedoch nur vor einer geplanten Operation. Die betreffenden Frauen können so ausprobieren, wie sich der vergrößerte Busen anfühlen wird.

Welche Risiken hat der 24-Stunden-Busen?

Kochsalzlösungen werden in vielen medizinischen Bereichen eingesetzt. Der Körper kann sie über die Nieren restlos wieder ausscheiden. Wenn das Präparat professionell hergestellt wurde, ist das Infektionsrisiko auch gering. Dennoch können sich die Einstichstellen der Kanülen entzünden, auch Blutergüsse sind möglich. Gravierender sind jedoch die Langzeiteffekte des Push-up-Effektes aus der Spritze.

In jede Brust werden rund 250 Milliliter Kochsalzlösung injiziert. Diese Menge muss das Stütz- und Bindegewebe des Busens verkraften, ebenso wie die Haut, die sehr schnell und stark gedehnt wird. Wenn das Kochsalz abgebaut ist, kann deshalb ein Hängebusen zurückbleiben. Bei jungen Frauen strafft sich die Haut meist wieder, ältere Patientinnen müssen dagegen mit erschlafften Konturen rechnen. Auch Schmerzen, unerwünschte Dellen und asymmetrische Verformungen der Brüste kommen vor.

Nie ohne Fachmann

Spritzen und Kochsalzlösung sind in jeder Apotheke rezeptfrei erhältlich. Manche Frauen sind deshalb schon auf die Idee gekommen, ihre Brustvergrößerung selbst zu machen. Das birgt große hygienische Risiken und die Gefahr einer Lungenembolie. Mediziner raten vom hausgemachten Superbusen deshalb dringend ab.