Einsatzgebiete, Inhaltsstoffe und Anwendung der Wundschutzcreme

Eine Wunschutzcreme ist eine spezielle Creme, die nicht in der täglichen Kosmetik Verwendung findet. Wundschutzcreme ist vor allem aus der Babypflege bekannt. Doch sie kann auch außerhalb des Windelbereiches erfolgreich angewendet werden. Eine Wundschutzcreme hilft bei wunden und geröteten Hautpartien. Zudem entfettet sie die Haut und trocknet Pickel aus. Sie ist somit sehr flexibel einsetzbar und erfreut sich großer Beliebtheit. Doch was macht eine gute Wundschutzcreme aus? Wo kaufe ich sie und wie wende ich sie richtig an?

Von Anna Miller

Wo man Wundschutzcremes kaufen kann

Findet man in der Apotheke oder im Drogeriemarkt keine passende Wundschutzcreme, kann diese auch vom Arzt verschrieben werden. Oftmals wird dann eine "Pasta Zinci" verordnet, die der Apotheker nach den Anweisungen des verordnenden Arztes anfertigt.

Supermarkt

Eine einfache Wundschutzcreme kann man bereits im Supermarkt käuflich erwerben. Babys wunder Popo oder ein paar kleinere Pickelchen kann man damit wunderbar behandeln. Eine Besserung sollte hierbei nach etwa 3 bis 4 Tagen eintreten.

Drogerien

In Drogerien erhält man hingegen Wundschutzcremes, die auch etwas intensivere Problemhaut gut behandeln. Die Auswahl ist hier größer und vielfältiger. Neben den parfümierten Cremes erhält man hier auch Wundschutzcremes, die ganz ohne Parfüm auskommen. Sie sind in unterschiedlichen Bereichen einsetzbar.

Apotheken

Apotheken halten dagegen in den meisten Fällen spezielle Wundschutzcremes bereit. Diese besitzen einen größeren Wirkungsgrad und können so auch sehr strapazierter Haut helfen.

Hautarzt

Sollte keine der angebotenen Wundschutzcremes den erwünschten Heilungsprozess erzielen, kann man sich vom Arzt eine spezielle Wundschutzcreme per Rezept verordnen lassen. Der Apotheker wird diese dann anfertigen und die genaue Anwendung erklären.

Eigenschaften und Inhaltsstoffe der perfekten Wundschutzcreme

Die Wundschutzcreme ist eine sehr dicke weiße Paste, die sich nur schwer auf der Haut verteilen lässt. Sie enthält neben Lanolin in der Regel noch Zinkoxid.

Verkauft wird die Pasta Zinci als Wundschutzcreme in der Abteilung für Säuglingspflege jeder Apotheke oder Drogerie. Allerdings enthalten diese Produkte meist noch Zusätze, welche die Creme länger haltbar oder gut duftend machen. Wer eine Wundschutzcreme ohne Konservierungsstoffe oder Parfüm wünscht, kann sich die Pasta Zinci auch direkt in der Apotheke anrühren lassen.

Zinkoxyd und Parfümstoffe

Zinkoxyd ist eine chemische Verbindung, die sich aus Zink und Sauerstoff zusammensetzt. Im Volksmund wird Zinkoxid auch als Zinkweiß oder Chinesischweiß bezeichnet, weil es so eine satte weiße Farbe hat. Oft wird es auch in biologischen Sonnencremes eingesetzt, weil es ultraviolette Strahlen absorbiert. Wichtig für die Verwendung für die Wundschutzcreme ist, dass Zinkoxid

  1. nicht wasserlöslich ist und
  2. antiseptisch wirkt.

Trägt man also eine Salbe mit Zinkoxid auf die Haut auf, bildet diese eine Barriere, die nicht von Wasser durchdrungen werden kann. So schützt die Wundschutzcreme im Windelbereich angewandt, den Säugling davor das gerötete oder durch Windeldermatitis offene Hautstellen mit seinem Urin in Verbindung kommen. Denn dies brennt und schmerzt.

Zudem sollte eine gute Wundschutzcreme parfümfrei sein. Parfümstoffe würden die eh schon angegriffene Haut unnötig reizen.

Einsatzgebiete: für wen Wundschutzcreme geeignet ist

Eine gute Wundschutzcreme schützt und pflegt die Haut von Jung und Alt. Ob nun Babys weiche oder Omas pflegebedürftige Haut, jeder kann Wundschutzcreme anwenden und große Erfolge damit verzeichnen.

Wundschutzcreme beschleunigt Wundheilung

Oberflächliche Verletzungen heilen beim Einsatz einer guten Wundschutzcreme schneller ab. Die Creme verschließt die Wunden und schützt sie so vor schädlichen Umwelteinflüssen.

Nässt die Wunde, kann die Creme die Flüssigkeit optimal aufsaugen und ein weiteres Nässen verhindern. Zudem wirkt sie desinfizierend.

So werden vielfach Wundränder, von Verletzungen die schwer heilen, mit Zinksalbe behandelt, wodurch diese Wunden schneller abheilen. Jedoch darf sie nicht auf jede Wunde aufgetragen werden, sondern nur auf stark nässende Wunden.

Empfindliche Babyhaut

Die Haut von Babys ist besonders in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt noch sehr zart und empfindlich. Die Hautstruktur befindet sich im Aufbau und muss sich an die neuen Umwelteinflüsse gewöhnen.

Hierbei kann es sehr schnell passieren, dass die Haut darauf mit wunden Stellen reagiert. Sie ist dann gereizt und die entsprechenden Stellen sind gerötet und schmerzen.

Eine Wundschutzcreme wird ganz klassisch im Windelbereich des Säuglings verwandt. Wurde sie früher bei jedem Windelwechsel zur Vorbeugung aufgetragen, so ist man heute dazu übergegangen diese Creme wirklich nur aufzutragen, wenn der Säugling einen wunden Po hat.

Denn durch den Hauptbestandteil der Wundschutzcreme, das Zinkoxyd, wird eine Barriere zwischen Haut und der Windel geschaffen. So kann Nässe nicht an die offenen Stellen der Haut dringen und der Wunde Po kann abheilen. Wichtig ist das Wundschutzcreme immer gut in die Haut einmassiert wird, da die kleinen Partikel des Zinkoxyd sonst auf der Haut scheuern können. Dabei bildet sich ein weißer Film auf der Haut.

Optimal für die zarte und empfindliche Babyhaut
Optimal für die zarte und empfindliche Babyhaut

Wo Wundschutzcreme aufgetragen werden sollte

Wenn man einem unangenehmen Wundsein vorbeugen möchte, kann man an den betroffenen Stellen eine Wundschutzcreme verwenden. Meist ist dies

  • im Windelbereich,
  • unter den Armen oder
  • um den Mund herum.

Überall dort, wo sich Nässe stauen kann, die Haut eng anliegt, oder durch einen hohen Speichelfluss die Haut immer feucht ist. Trägt man die Wundschutzcreme an diesen Stellen dünn auf und massiert sie leicht ein, entsteht hier ein wunderbarer Schutzfilm, der die Feuchtigkeit nicht in die Haut eindringen lässt.

Aufgetragen wird die Wundschutzcreme nur in den Bereichen, die wirklich wund sind. Gesunde Hautbereiche, die noch nicht von der Windeldermatitis betroffen sind, werden ausgespart. Denn durch die stark austrocknende Wirkung der Wundschutzcreme könnte gesunde Haut trocken und rissig werden.

Um die ganze Prozedur erträglicher zu machen, empfiehlt es sich das Kind mit einem interessanten Spielzeug oder einem kleinen Lied abzulenken. Erfahrungsgemäß fällt es dem Kind leichter, das schmerzhafte Auftragen zuzulassen, wenn es währenddessen abgelenkt wird.

Die richtige Dosierung

Wichtig ist es auch beim Auftragen der Creme auf die Menge zu achten. Wird zu viel Creme aufgetragen, kann dies äußerst schmerzhaft für das Baby sein. Denn Zinkoxyd hat ganz kleine Partikel, die unter der Windel scheuern können, wenn das Baby sich bewegt. Deswegen sollte die Creme nur hauchdünn aufgetragen und anschließend vorsichtig einmassiert werden.

In Fällen, in denen das Baby sehr wund ist, kann es hilfreich sein vor dem Auftragen der Wundcreme ein Sitzbad mit Kamillentinktur durchzuführen. So wird die Haut schonend von Kot- und Urinresten befreit und die Wundheilung wird durch die Kamille gefördert.

Wundschutzcreme bei Problemhaut

Leidet man an fettiger oder unreiner Haut, leistet eine Wundschutzcreme auch in den weiteren Lebensabschnitten eine gute Arbeit. Durch den Inhaltsstoff Zinkoxyd hat eine Wundschutzcreme die angenehme Eigenschaft, dass sie der Haut Feuchtigkeit entziehen kann.

Pickel ade

Durch die austrocknende Wirkung von Zinkoxyd werden die Pickel bekämpft
Durch die austrocknende Wirkung von Zinkoxyd werden die Pickel bekämpft

Was wenigen Menschen bekannt ist: Zinkoxyd hat eine stark austrocknende Wirkung. Das heißt, dass es in der Lage ist, beispielsweise der Haut Feuchtigkeit zu entziehen. Deswegen darf Wundschutzcreme auch nicht regelmäßig angewendet werden, da sie auf Dauer die Haut zu stark austrocknen würde. Diesen Effekt kann man sich jedoch zunutze machen, wenn man öfter unter Pickeln und Mitessern leidet.

Denn auch hier wirkt die Wundschutzcreme zuverlässig austrocknend. Man trägt sie einfach abends vor dem zu Bett gehen dünn auf und massiert sie ein. Meistens sind nach dieser Behandlung sogar stark entzündete Eiterpickel kaum noch sichtbar. Auf jeden Fall lässt die Entzündung nach, wenn man das Ganze über Nacht einwirken lässt.

Hilfreich gegen fettige Haut

Fettiger Haut bekommt es gut, wenn man einmal pro Woche die Wundschutzcreme wie eine Maske aufträgt. So wird die Haut stark entfettet. Dieser Effekt hält auch nach der Behandlung an, da die Haut nicht mehr so schnell nachfettet.

Allerdings muss die Creme nach einer Einwirkzeit von etwa drei Minuten mit reichlich lauwarmen Wasser und Seife abgenommen werden. Hier sollte man eine möglichst milde, pH-neutrale Seife verwenden, damit die Haut nicht zusätzlich ausgetrocknet wird.

Wundschutzcreme im Sportbereich

Daneben wirkt die Wundschutzcreme antiseptisch, das heißt, sich ist in der Lage Hautareale und Verletzungen zu desinfizieren. So findet die Pasta Zinci auch vielfach bei Sportlern Verwendung. Vor allem Langstreckensportler nutzen die Wundschutzcreme vor langen Wettkämpfen oder Trainingseinheiten. Besonders bei den Sportarten

da es hier oft zu einem Wundscheuern des Intimbereichs und der Innenschenkel kommt. Wer sich einen "Wolf" gelaufen hat, der hat sich zwischen den Beinen wund gelaufen. Um dieser schmerzhaften Erscheinung vorzubeugen, kann man vor dem Laufen oder Radfahren Wundschutzcreme auftragen. Auch hier ist es wichtig, die Creme gut einzureiben.

Wundschutzcreme im Alter

Bei bettlägerigen Senioren sollte die Wundschutzcreme vorsorglich aufgetragen werden
Bei bettlägerigen Senioren sollte die Wundschutzcreme vorsorglich aufgetragen werden

Im Alter kann die Wundschutzcreme bei bettlägerigen Menschen gut angewandt werden. wenn der Gang zur Toilette nicht mehr selbständig möglich ist und Einlagen getragen werden müssen, kann sich auch hier die Feuchtigkeit schnell an der Haut rächen.

Da es besonders bei älteren Menschen sehr lange dauert, bis sich die Haut wieder erholt hat, kann man hier auch vorbeugend etwas Wundschutzcreme auftragen.

Wie und wie oft wird die Wundschutzcreme aufgetragen?

Zunächst ist beim Auftragen von Wundschutzcreme penibel auf Sauberkeit zu achten. Denn in wunde Haut können Bakterien und Keime leicht eindringen. Deswegen sollte man vor dem Auftragen von Wundschutzcreme die Hände gründlich waschen.

Einmalhandschuhe und -spachtel

Da dies jedoch nicht zuverlässig vor dem Eindringen von Keimen in die Wunde schützt, empfiehlt es sich beim Auftragen medizinische Einmalhandschuhe zu verwenden. Und auch die Creme sollte nicht einfach mit der Hand aus der Dose oder der Tube entnommen werden, hier leistet ein Einmalspachtel oder ein sauberer Teelöffel gute Dienste. Denn durch das Entnehmen mit der Hand können Keime in die Creme gelangen und deren Haltbarkeit und Wirkung beeinflussen.

Einmalhandschuhe als hilfreiche Utensilien
Einmalhandschuhe als hilfreiche Utensilien

Ein weiterer Vorteil von medizinischen Handschuhen ist, dass diese aus Latex gefertigt werden. In Verbindung mit der Wundschutzcreme erzeugen diese beim Auftragen viel weniger Reibung, als mit bloßen Händen entstehen würde. Dadurch halten sich die Schmerzen während des Auftragens in Grenzen.

  • Generell sollte bei der Anwendung von Wundschutzcreme bedacht werden, dass diese nicht täglich verwendet werden kann - da sie der Haut sehr stark Flüssigkeit entzieht, führt dies zu Austrocknungen.

  • Auch sollte immer darauf geachtet werden, dass die Creme nicht zu dick aufgetragen wird. Ein leichter und dünner Film ist vollkommen ausreichend.