Teufelszeug oder Wundermittel? Zucker spaltet die Meinungen

Von Katharina Cichosch
23. Juni 2014

Kaum zu glauben, aber wahr: Noch vor einigen Jahrzehnten galt Zucker als wahres Wundermittel. Die süßen Kohlenhydrate wurden einst zur Leistungssteigerung und gegen schlechte Laune beworben, in frühen Werbeanzeigen tranken sogar Babys die berühmte Limo "7up".

Dieses positive Image des Zuckers hat sich heute in sein komplettes Gegenteil verkehrt: Alle Welt warnt vor den Auswirkungen hohen Zuckerkonsums. Diabetes und Übergewicht werden Experten zu Folge begünstigt, sogar Hefepilz-Infektionen sollen durch ein Zuviel an Zucker hervorgerufen werden. Ganz nebenbei soll Zucker auch noch süchtig machen. Und immer wieder hört man den berühmten Spruch "Ich esse keine Schokolade - schlecht für meine Haut!"

Was ist nun eigentlich dran an den Mythen? Und was kann eine "Anti-Zucker-Kur", wie sie gerade in alternativmedizinischen Kreisen öfter einmal beworben wird, wirklich ausrichten?

Was es mit dem Zucker auf sich hat

Nun, an den meisten Legenden über den Zucker ist tatsächlich ein wahrer Kern dran. Einige Zusammenhänge, wie die Begünstigung von Übergewicht und Diabetes II, sind sogar sehr deutlich bewiesen. Ob ein Verzicht auf Zucker Hefepilze im Körper ausmerzen hilft, bleibt umstritten.

Und auch in puncto Hautgesundheit muss man einschränkend sagen: Es gibt bisher vor allem Erfahrungswerte. Verrückt machen sollte sich also niemand, wenn er oder sie einmal genascht hat.

Tatsächlich stimmt aber, dass ein hoher Zuckerkonsum schlecht für´s Bindegewebe ist und die Hautalterung somit vorantreiben kann. Auch Hautunreinheiten lassen sich - nicht ausschließlich, aber eben auch - durch eine zuckerreduzierte Ernährung in den Griff bekommen.

Wie Zucker heute noch gesund ist

Eines ist jedenfalls klar: Die euphorischen Hohelieder, die einst auf den Zucker angestimmt wurden, kann heute niemand mehr guten Gewissens teilen. Verteufeln sollte man Zucker deshalb aber ebenso wenig - schließlich sind die Kohlenhydrate tatsächlich schnelle Energielieferanten und zudem Geschmacksbringer.

In rauen Mengen tut Zucker sicherlich niemandem gut. Sparsam dosiert ist aber bei gesunden Menschen nichts hiergegen einzuwenden - und außerdem gibt es heute mit Agavendicksaft, Stevia und Co. ja genügend sogar natürliche Alternativen, die mit den (ebenfalls umstrittenen) Süßstoffen von einst nur noch wenig bis gar nichts mehr zu tun haben.