Anzugschuhe: Passende Schuhe und Socken zum Anzug finden

Ein schöner Anzug kommt erst richtig gut zur Geltung, wenn die Hose auf die perfekten Schuhe fällt. Nicht nur die Damen lieben Schuhe, immer mehr Herren legen größten Wert auf stilvolle Fußbekleidung zum Anzug, um das Outfit zu perfektionieren. Doch passende Schuhe zum Anzug zu finden, ist gar nicht so einfach, gibt es doch in beiden Bereichen viele Auswahlmöglichkeiten. Holen Sie sich Tipps bei der Auswahl passender Schuhe zum Anzug.

Von Anita Nieper

Anzugschuhe - Mit Schnürsenkeln oder Schnalle?

Die Herrenschuhmodelle zum Anzug sind in der Regel einfach und elegant, einige auch pompös verziert oder mit sportlichem Touch, aber immer mit einem gewissen Stil. Die verschiedenen Schuhtypen für Herren lassen sich auf eine relativ kleine Anzahl von Grundmodellen zurückführen. Ihr Aussehen kann schmal oder eher mächtig sein.

Dennoch gibt es für jede Saison neue Modelle, die den aktuell modischen Trends entsprechen. Zu den klassischen Modellen der Herrenschuhe zählen

  1. die beliebten Oxfords, Derbys, Buderpester und Brogues als Schnürschuhe.
  2. Als Schnallenschuhe sind Monks und Penny Loafers sehr beliebt.

Zum entsprechenden Anzug können auch Chelsea Boots, ein knöchelhoher Stiefel oder die eher sportlichen Care Shoes modisch und chic aussehen. Bei Sneakers zum Anzug ist Zurückhaltung gefragt, sie passen nur zu den wenigsten Anzügen und zu sehr legeren Anlässen.

Die Qual der Wahl bei passenden Schuhen zum Anzug

Für jeden Anlass und jeden Anzug finden sich die perfekten Herrenschuhe, nur wenn beides harmoniert, kann von einem perfekten Outfit gesprochen werden. Selbstverständlich muss jeder Lederschuh gepflegt werden, sonst fällt auch der teuerste Schuh negativ ins Auge. Jeder Mann sollte seine Schuhe als eigene Visitenkarte betrachten, die der Öffentlichkeit adrett und stilvoll präsentiert werden sollte.

Es gibt sehr viele Schuhtypen, die zum Anzug passen. Da ist es dem Träger überlassen, ob er sich für Schnürschuhe oder Schnallenschuhe, mit oder ohne Lochmuster, Schuhe mit auffälligen Nähten oder für ein ganz schlichtes Schuhmodell entscheidet.

Unterschiede zwischen Anzug- und Smokingschuhen

Wer alles richtig machen möchte, zieht zum Anzug schwarze Lederschuhe mit Ledersohle an. Wer es etwas ausgefallener liebt, kann auch Lacklederschuhe oder Schuhe, die vorne etwas spitzer zusammenlaufen zum Anzug kombinieren.

Sneakers oder Turnschuhe zum eleganten Anzug sind ein absolutes No-Go. Wer modisch herausstechen und ein stimmiges Outfit tragen möchte, greift am besten zu schwarzen Glattlederschuhen mit Schnürung. Diese bekommt man in jedem Schuhladen in verschiedensten Varianten.

Am besten lassen Sie sich von ausgebildeten Fachkräften beraten und wählen dann Ihren Favoriten aus. Sehr hilfreich ist es auch, wenn der Anzug oder Smoking ins Schuhgeschäft mitgenommen wird. So können Farbe und Stil optimal aufeinander abgestimmt werden.

Am häufigsten sieht man immer noch schwarze Anzugschuhe. Mittlerweile sind aber auch dunkelblaue oder braune Schuhe im Trend. Aber Vorsicht. Tragen Sie diese Schuhe nur, wenn sie hundertprozentig zum Anzug und vor allem zum Anlass passen.

Zum Smoking sehen Lacklederschuhe oder Opernpumps am besten aus. Die Lacklederschuhe sollten auf Hochglanz poliert sein und zum Stil des Smokings passen. Wer noch nie etwas von Opernpumps gehört hat, oder denkt, dass diese den Damen vorbehalten sind, sollte sich schnellstens informieren.

Opernpumps sind klassische Abendschuhe, die vor allem im 18. Jahrhundert sehr beliebt waren. Männer tragen sie heutzutage noch zum eleganten Smoking. Opernpumps haben meist einen schwarzen Schaft und einen flachen Absatz. Meistens sind sie aus Glattleder, es gibt aber auch Lackleder-Opernpumps.

Diese eher extravaganten Schuhe sind natürlich nicht jedermanns Sache, deshalb kann man auch schwarze Halbschuhe zu Anzug und Smoking kombinieren. Achten Sie immer darauf, dass der Schuh vom Stil her zum Anzug passt.

Schwarz, Braun, Blau - Die Ton-in-Ton-Regel bei Anzugschuhen

Bei dieser Regel entscheidet der farbliche Gesamteindruck.

  • Wenn der Anzug beige sein sollte, können es helle Schuhe sein,
  • ein dunkelbrauner Anzug verträgt durchaus auch dunkelbraune Schuhe nach 18.00 Uhr.
  • Beim hellen Sommeranzug dürfen es dann weiße Schuhe sein,
  • nur zum Frack oder Smoking wäre Schwarz vorgeschrieben.

Passende Socken zu Anzug und Schuhen

Zu Anzug und Abendschuhen braucht man natürlich auch die richtigen Strümpfe. Folgende Punkte sind wichtig:

  • Was die Sockenlänge angeht, sollte Mann auf Kniestrümpfe zurückgreifen, da nackte Haut auf keinen Fall durchblitzen sollte
  • Bei der Sockenfarbe gilt: Schwarz geht immer, ansonsten passend zur Anzughose wählen - entweder einfarbit oder einen Farbton dunkler
  • In Sachen Material und Sockenstärke sollte man auf hochwertige Baumwolle zurückgreifen - "Businesssocken" sind oftmals zu dünn bzw. durchsichtig und aus künstlichem Stoff, der schnell zu Fußgeruch führt

Dass die Socken keine Löcher aufweisen sollten, wird hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Welcher Schuh zu welchem Anzug und Anlass? - Arten von Anzugschuhen und passende Kombinationen

Anzugschuhe müssen auf den jeweiligen Anzug und auch Anlass abgestimmt werden. Hierbei steht natürlich die Farbauswahl im Vordergrund aber auch

  1. das Muster,
  2. eventuelle Verzierungen und
  3. die Form

spielen eine Rolle. Man bedenke, dass die meisten Menschen ihr Gegenüber nach dem Kopf und nach den Schuhen beurteilen. Also spielen nicht nur der Stil und natürlich die Sauberkeit, sondern auch der Preis eine Rolle.

Gute Schuhe gibt es kaum unter 150,- Euro (für Herren), die Oberklasse fängt bei rund 300,- Euro an. In dieser Preisklasse sieht man den Schuhen die Schuhmacherkunst an. Ein Erkennungsmerkmal besteht im rahmengenähten Obermaterial.

Oxfords zum Anzug

Er gehört zur Grundausstattung und somit in jede Garderobe: Mit einem schwarzen Oxford liegen Sie immer goldrichtig. Dies gilt sowohl für den Businessalltag als auch für förmliche Anlässe.

Meist in Schwarz und mit wenigen Verzierungen, passt er zu nahezu jedem Anzug. Dieser Schuh hat eine sogenannte geschlossene Schnürung. Das bezieht sich auf den Schaftschnitt, wo die V-förmig zusammenlaufenden Verschlussteile beim Oxford unter dem Vorderteil enden.

Der Schuh ist in seiner eleganten Form aus braunem oder schwarzem Kalbs- oder Cordovan-Leder. Oxford-Schuhe mit dünner Ledersohle wirken hierbei am elegantesten.

Die Rauledervarianten

  1. sind meist grober,
  2. verfügen über eine dickere Sohle und
  3. sind in der Farbe Braun gehalten.

Diese Modelle eignen sich zum Beispiel ideal für die Freizeit und Semi-Casual Einladungen eignet.

Oxfords kombinieren

Der Schuhtyp Oxford ist wohl das eleganteste Herrenschuhmodell. Ob

das Modell Oxford ist besonders zum dunklen Anzug perfekt.

Derbys zum Anzug

Hierbei handelt es sich um einen formellen Schuh mit offener Schnürung. Im Vergleich zum Oxford sind die zusammenlaufenden Verschlussteile beim Derby T-förmig aufliegend nach vorne offen.

In Amerika auch unter dem Begriff "Blucher" bekannt, eignet sich dieses Anzugschuhmodell für all jene, die nicht beruflich dazu gezwungen sind, elegante Oxfords zu tragen. Der Derby stellt also eine gute Understatement-Alternative zum Oxford dar, wenngleich er nicht ganz so förmlich ist.

Meist findet man ihn aus braunem oder schwarzem Kalbs- oder Cordovan-Leder gefertigt. Es gibt ihn auch in Rauleder, allerdings ausschließlich in Braun.

Diese Variante wird eher in der Freizeit mit etwas soliderer Sohle getragen. Die schwarze Variante mit dünner Ledersohle eignet sich gut für förmliche Anlässe oder geschäftliche Meetings.

Derbys kombinieren

Das Schuhmodell Derby ist in mehreren Varianten erhältlich: als

  1. klassischer Derby,
  2. Spitzderby,
  3. Steilderby und
  4. Mokassinderby.

Die Modelle unterscheiden sich durch den Verlauf der unteren und vorderen Abschlusskante. Durch die offene Schnürung ist der Schuhtyp Derby im Vergleich zum Oxford als eher sportlich anzusehen. Er kann sowohl zum Businessanzug als auch zur Jeans getragen werden, das Derby-Modell ist besonders vielseitig einsetzbar und daher sehr beliebt bei den Herren.

Durch unterschiedliche Sohlenmaterialien, Farben und eventuelle Verzierungen erhält jedes Modell etwa einzigartiges. Beim Meeting im Büro ist man(n) mit einer Kombination aus Anzug und Derby-Schuh immer angemessen gekleidet.

Brogues (Budapester) zum Anzug

Obwohl es der Name vermuten lässt, ist die Bezeichnung "Budapester" etwas irreführend, da das Schuhmodell an sich nicht aus Budapest stammt. Allerdings ist es bei ungarischen Schuhmachern sehr beliebt.

Der "Budapester" heißt eigentlich Brogue und hat seinen Ursprung in ländlichen Gegenden von Irland und Schottland. Das Schuhmodell Brogues ist ein Schnürschuh, der sind mit Lochverzierungen des Schafts von anderen Modellen abhebt.

Der Ursprung der Löcher in den Schuhen des Brogues geht auf Hirten in Irland und Schottland zurück. Sie bohrten sich Löcher in die Schuhe, um eindringendes Wasser besser abfließen zu lassen.

Die heutigen Modelle sind nicht mehr mit durchgehenden Löchern, sondern mit aufgesetzten Löchern versehen. Die Lochverzierung (Broguing) entsteht durch außen aufgesetzte Schaftteile. Mit einem Brogue ist man

immer richtig angezogen. Je nach Ausführung passt er sowohl zum Anzug als auch zur Freizeitgarderobe.

Die Broguevarianten

Beim Modell Fullbrogue ähnelt die Vorderkappe einem Flügel, der bis zu den Seiten des Schafts reicht. Entlang der Kanten der Flügelklappe und alle anderen Schaftteilkanten sind mit typischen Lyralochungen versehen. Auf der Schuhspitze, über den Zehen, ist eine Rosette als Lochverzierung eingestanzt.

Eine aufgesetzte und verzierte Fersenkappe ist bei Fullbrogues sehr typisch. Half- oder Semibrogue sind etwas zurückhaltender mit den Verzierungen. Es gibt sie mit geschlossener Derby- oder mit geschlossener Oxfordschnürung. Die Flügelklappe beim Longwing reicht bis nach hinten zur Fersennaht, er zählt als sportlichstes Brogue Modell mit seiner offenen Schnürung.

Monks zum Anzug

Das Grundmodell Monk oder vollständig Monkstrap zeichnet sich durch auffällige Schnallen aus. Ob Krokodilmodelle, Cap-Toes oder Brogues: Ohne Schnalle fehlt dem Monkstrap einfach etwas.

Ihren festen Halt am Fuß geben ein bis zwei Riemen, die mit schönen Schnallen geschlossen werden. Monktapes (oder kurz Monk genannt) mit zwei Schließungen mit Dorn nennt man Doppelmonk.

Ganz so förmlich sollte es mit einem Monk nicht zugehen, er eignet sich eher als Büroschuh, zur Jeans und Freizeithose.

Um die Schließungen nicht zu verdecken, die den Schuh erst interessant machen, empfiehlt es sich, schmal geschnittene Hosenbeine zu tragen. Wer einen eleganten Herrenschuh mit auffälligen Eigenheiten sucht, ist mit dem Schuhmodell Monk bestens bedient.

Penny-Loafers zum Anzug

Penny-Loafers sind einem Mokassin sehr ähnlich, sie besitzen aber einen Absatz, was die Loafer deutlich eleganter macht. Die meisten kennen den Penny-Loafers unter der Bezeichnung Collegeschuh oder auch Slipper. Der Schlupfhalbschuh mit Absatz ist besonders leicht und biegsam, vorzugsweise als Sommerschuh oder bei trockener Witterung ist er einfach ideal.

Als Merkmal hat der Penny-Loafer in der Schaftbrücke über dem Risst eine quer verlaufenden Lasche. Als Glücksbringer haben Collegestudenten eine Penny unter die Lasche gesteckt, so bekam diese Schuhform den Namen: Penny-Loafer.

An heißen Sommertagen passen Penny-Loafers, die am besten ohne Socken angezogen werden, zu Chinos oder Jeans. In Büros, wo es ungezwungen und leger zugeht, werden Penny-Loafers auch zum sportlichen Anzug getragen, denkbar ist da zum Beispiel ein sportiver Leinenanzug - im Büro aber bitte mit leichten Baumwollsocken.

Car Shoes zum Anzug

Einen Car Shoe sollte man am Fuß gar nicht spüren, er ist in der Regel besonders leicht und flexibel. Die dünnen Sohlen, einige Modelle mit markanten Noppen und das weiche Leder machen die Car Shoes zum absoluten Sommerschuh. Sie haben keinen Absatz und können optisch mit einem Mokassin verglichen werden.

Als sogenannter "Autoschuh" wurde der original Car Shoe erstmals in Italien handgefertigt und wird auch bis heute dort hergestellt. Unter anderem werden die beliebten Schuhe seit Jahren von namhaften Luxuslabels für Damen und Herren angeboten, das Original gibt es aber nur aus Italien.

Die Farbgestaltung der Car Shoes ist besonders umfangreich. Als Freizeitschuh und zum Autofahren sind die Car Shoes überaus beliebt, weil man sie kaum am Fuß spürt. Zu Jeans, Sommer- und Seersucker-Anzügen können sie sowohl in der Freizeit als auch am Arbeitsplatz getragen werden - aber nur dort, wo es ungezwungen und locker zugeht.

Für die Chefetage sind Car Shoes doch ein wenig zu sportlich im Schnitt und Design.

Chelsea Boots zum Anzug

Wenn es draußen besonders kalt und feucht ist, werden die Chelsea Boots zum Anzug akzeptiert. Dabei sollten sie möglichst schlicht verarbeitet sein und ausschließlich zu einem groben Anzug (zum Beispiel Wollanzug) getragen werden.

Chelsea Boots werden geschlossen angeboten, meistens mit einem elastischen Einsatz, zum leichteren An- und Ausziehen der Stiefelette. Einige Modelle besitzen am oberen Schaft angenähte Zugschleifen, die das Anziehen nochmals vereinfachen.

Sneakers zum Anzug

Sneakers zum Anzug? Naja, darüber lässt sich streiten und endlos diskutieren. Wenn man bedenkt, dass Sneakers eigentlich Turnschuhe sind, gehören sie in eher weniger zu einem Anzug.

Aber die Trends ändern sich jedes Jahr und immer wieder tauchen Sneakers zum Anzug auf, selbst auf den Laufstegen berühmter Designer. Besonders die jungen Männer folgen diesem Trend sehr gerne. Sneakers sind sehr bequem und es gibt sie in den vielfältigsten Farben. Wenn Sneakers zum Anzug getragen werden sollen, dann bitte

  • High Tech,
  • High Tops oder
  • Oldschool.

In kreativen Berufen wird die Kombi "Anzug & Sneakers" noch am ehesten akzeptiert. In einer Bank oder Versicherung sind Sneakers absolut fehl am Platz.

Hinweise zur Reinigung und Pflege von Anzugschuhen

Hat man den passenden Anzugschuh gefunden, gilt es, diesen auch richtig zu pflegen. Schuhspanner stellen dabei ein wichtiges Hilfsmittel dar, um die Form beizubehalten und Faltenbildung zu vermeiden.

Bestenfalls entscheidet man sich für Modelle aus Zedernholz. Diese können Feuchtigkeit und unangenehme Gerüche aufnehmen. Zu empfehlen ist, eine Nummer kleiner zu wählen, so können die Schuhe nicht geweitet werden.

Hat man in einem Lederschuh geschwitzt, sollte diesen besser wenieg Tage stehen lassen, damit er trocknen kann. Auf die Heizung sollte man ihn zu diesem Zweck jedoch nicht stellen.

Um Schweißflecken zu entfernen, eignet sich Zitronensaft. Trinkmilch wählt man bei empfindlichen, hellen Lederschuh.

Bei Lackschuhen ist eine Behandlung mit Schuhcreme zu vermeiden. Milch ist auch hier das Mittel der Wahl; mit Glycerin kann die Elastizität des Lackleders beibehalten werden.

Zum Polieren von Anzugschuhen nach dem Auftragen einer Farbcreme ist ein zusammengeknüllter Nylonstrumpf zu empfehlen. Die Reibungshitze sorgt für ein Schmelzen der obersten Schicht des Pflegemittels, sodass ein besonderer Glanz entsteht.