Kniebeugemaschinen - Merkmale, Nutzen und Vorteile

Kniebeugen gehören zu den wichtigsten Grundübungen im Kraftsportraining. Sie lassen sich mit oder ohne Trainingshilfen ausführen. Eine davon ist die Kniebeugemaschine. Durch diese lassen sich die Übungen noch intensivieren. Fehlbelastungen muss man dabei in der Regel nicht befürchten. Informieren Sie sich über die Merkmale sowie den Nutzen von Kniebeugemaschinen.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Kniebeugemaschinen - Generelle Merkmale und Anwendung

Bei einer Kniebeugemaschine handelt es sich um ein Fitnessgerät, mit bzw. auf dem man Kniebeugen ausführen kann. Dies ist in einer sitzenden, klassischerweise jedoch in der stehenden Position möglich.

Zu diesem Zweck lehnt man sich an eine Lehne, während die Beine leicht gebeugt sind; mit den Füßen stützt man sich an einer Lehne ab. Bei den gängigen Geräten wird der Oberkörper durch Polster in Schulter- und Rückenhöhe fixiert. Im Schulterbereich wird auch Gewicht aufgelegt.

Die Füße stehen schulterbreit und idealerweise so weit vorne, dass sich die Fußsptizen bei der Bewegung nach unten immer vor den Knien befinden - sie sollten maximal auf der selben Höhe liegen. Für die Durchführung drückt man das Schulterpolster ein Stück weit nach oben, um auf diese Weise die Arretierung zu lösen.

Nun atmet man ein und geht mit einer langsamen Bewegung in die Knie, bis ein 90 Grad Winkel in den Beinen erreicht wird. Beim Ausatmen drückt man das Polster wieder nach oben. Hier ist es wichtig, die Beine nicht ganz durchzustrecken, denn dies würde die Knie unnötig belasten.

Welche Muskelpartien werden trainiert?

Kniebeugemaschinen trainieren grundsätzlich die Unterkörpermuskulatur, also

  • Lendenwirbelmuskulatur
  • Rumpf und
  • Beine, hier insbesondere den Quadrizeps.

Je nach Ausgangsposition des Sportlers, Höhe der aufgelegten Gewichte und Anzahl von Wiederholungen der Kniebeugeübungen werden bestimmte Muskelbereiche mehr oder weniger angesprochen.

Wenige Wiederholungen zwischen 8 und 12 Mal pro Durchgang sorgen für ein schnelleres Muskelwachstum, Wiederholungen zwischen 12 und 20 Mal pro Durchgang stärken hingegen die Ausdauer. Diese kommt besonders Sportlern zugute, die Ausdauersportarten wie Laufen oder Radfahren betreiben.

Training in der Standposition

In der stehenden Position auf der Kniebeugemaschine werden natürliche Bewegungsabläufe am einfachsten simuliert, ohne dass es zu Fehlbelastungen oder Überlastungen der Gelenke kommt. Der Sportler benutzt hierzu die ebene Standplatte im unteren Teil des Gerätes.

Es werden dieselben Muskelgruppen wie beim klassischen Kniebeugen angesprochen, nur ist ein erhöhter Trainingswiderstand vorhanden. Der Vorteil gegenüber dem freistehenden Langhantelkniebeugen ist eine perfekte Beibehaltung der Körperhaltung. Dysbalancen zwischen den Muskelgruppen aufgrund ungleichmäßiger Ausführung der Kniebeugen können nicht entstehen.

Training mit verstellten Winkeln

Die meisten Kniebeugemaschinen besitzen aber nicht nur eine Standfläche, sondern gleich mehrere, die in unterschiedlichen Neigungen am Gerät angebracht sind oder sich in unterschiedliche Positionen verstellen lassen. Hierdurch wird der Sportler in eine andere Ausgangsposition versetzt.

Sie entspricht je nach Neigungswinkel eher einer Schräglage. Der Sportler muss sich bemühen, mittels Beinkraft gegen den entsprechenden Trainingswiderstand zu arbeiten.

Gleichzeitig wird eine gewisse Körperspannung gefordert, um die jeweilige Trainingsposition beizubehalten. Diese Körperhaltung stärkt neben der Muskulatur des Lendenwirbelbereiches auch die Muskulatur von Bauch und Rücken und sorgt für einen ganzheitlichen Trainingseffekt.

Die Einstellung eines 20-Grad-Winkels zwischen Trainingsgerät und Platte ermöglicht ein besonders effektives Training der Wadenmuskulatur, die nicht nur von Kraftsportlern benötigt wird. Unbequem ist es für den Sportler nicht, diese halb liegenden Positionen auf der Kniebeugemaschine über längere Zeit zu halten.

Die modernen Geräte verfügen über eine komfortable Winkelpolsterung, so dass es zu keinerlei unangenehmen Druckempfindungen kommt. Für das Wadentraining stehen spezielle abgerundete Holme zur Verfügung, welche die Übungen ebenfalls angenehm erscheinen lassen.

Nutzen

Kniebeugemaschinen sind Sportgeräte, welche die klassischen Kniebeugeübungen erheblich unterstützen und die Verletzungsgefahr mindern. Kein Wunder also, dass sich so mancher Sportler fragt, ob sich die Anschaffung eines solchen Gerätes für den Heimgebrauch lohnt.

Wer sich mit seinem Trainingsplan im Fitnessstudio ausgelastet fühlt, wird sich wohl kaum die Frage stellen, ob er sich eine Kniebeugemaschine für den Heimgebrauch anschaffen soll.

Anders sieht es bei Leuten aus, die ihr im Studio absolviertes Trainingsprogramm erweitern möchten oder die nur im häuslichen Bereich trainieren. Sie könnten Überlegungen dieser Art anstellen, erst recht, wenn sie gerade dabei sind, sich ein hauseigenes Fitnessstudio einzurichten.

Vorteile des Trainings mit Kniebeugemaschine

Kniebeugemaschinen sind Übungsgeräte, welche die Effektivität der klassischen Kniebeugeübung erhöhen. Sie bieten dem Sportler einen individuell einstellbaren Trainingswiderstand, wobei Gewichte über unterschiedliche Seilzugvorrichtungen geführt werden. Sie sorgen für eine korrekte Ausführung der Übung.

Variable Sitz- oder Standposition sorgen zudem für eine optimale Körperhaltung während des Trainingsablaufes. Hierdurch wird die Verletzungsgefahr für den Sportler verringert. Auch kann es zu keinem Abrutschen der Trainingsgewichte kommen, was eine positive Auswirkung auf die gesamte Sicherheit des Trainingsablaufes hat.

Kniebeugemaschinen bieten darüber hinaus diverse Einstellmöglichkeiten der Stand- oder Sitzflächen, so dass der Sportler zwischen unterschiedlichen Neigungswinkeln für seinen Körper wählen kann. So lassen sich unterschiedliche Muskelpartien in den Beinen, aber auch im Rumpf- und Rückenbereich ansprechen, die gezielt aufgebaut werden können. Durch die ergonomische Konstruktion der Kniebeugemaschine kann es kaum zu Fehlbelastungen oder Dysbalancen in den Muskelbereichen kommen.

Vorteile des Trainings ohne Kniebeugemaschine

Kritiker werden behaupten, sie könnten die Kniebeugen auch ohne Trainingshilfe ausführen. Auch sie haben Recht. Zumal sie die klassischen Kniebeugen bereits in der Schulzeit erlernt haben.

Sie benötigen keine spezielle Einweisung in die Übung und können sie überall und jederzeit durchführen: im Garten, während des Waldspazierganges, auf dem Balkon oder in den eigenen vier Wänden. Selbst im Büro lassen sich Kniebeugen ohne besonderen Aufwand als Auflockerungsübung in den Berufsalltag einbauen.

Diese Menschen betätigen sich sportlich, sparen Geld für die Anschaffung von Trainingsgeräten und sind zudem ortsunabhängig. Dies sind eine Menge Vorteile, die am Training mit einer Kniebeugemaschine zweifeln lassen. Allerdings hat ein Training ohne Maschine auch Nachteile.

Nachteile des Trainings ohne Kniebeugemaschine

Das Eigengewicht des menschlichen Körpers bietet nur einen minimalen Trainingswiderstand, der sich - abgesehen von Gewichtszunahmen durch erhöhte Kalorienaufnahme - nicht ohne Weiteres erhöhen lässt. Somit sind dem Muskelaufbau in den Beinen selbst bei regelmäßigem Kniebeugetraining schnell Grenzen gesetzt.

Wer seine Beinmuskulatur gezielt kräftigen und einen steten, gleichmäßigen Muskelaufbau beobachten möchte, wird nicht umhin kommen, zusätzliche Gewichte für die Kniebeugeübung zu verwenden. Viele Sportler benutzen als solche Langhanteln, die sich mit unterschiedlichen Gewichtsgrößen bestücken lassen. Die Kniebeugeübung mit der Langhantel lässt allerdings lediglich die klassische Position der Kniebeuge zu.

Für wen geeignet?

Somit sprechen einige Punkte für und einige gegen die Kniebeugemaschine. Für wen gilt die Anschaffung dieses Geräts unterm Strich als lohnenswert?

Sportanfänger und -wiedereinsteiger

Gerade Anfängern und Wiedereinsteigern in den Sport wird von Sportmedizinern - natürlich auch von Sportgeräteherstellern - empfohlen, an einer Kniebeugemaschine zu arbeiten beziehungsweise sich diese zuzulegen, da sie Übungen optimieren und Verletzungsgefahren vermeiden soll. Gerade Anfänger sind es aber auch, die erst zu "ihrer" Sportart finden müssen. Die sich eventuell nach kurzem Gebrauch eines Trainingsgerätes für ein anderes entscheiden, weil sie die Sportart wechseln.

Wettkampfläufer

Auch Freizeitläufer benötigen eine kräftige Beinmuskulatur, allerdings ist für diese Sportler keine hauseigene Kniebeugemaschine notwendig. Es gibt genügend andere Übungen und das Laufen selbst kräftigt die Beinmuskulatur ohnehin.

Anders sieht es bei Sportlern aus, die an Wettkämpfen teilnehmen wollen und Höchstleistungen erzielen müssen. Für sie ist die Anschaffung einer Kniebeugemaschine eine gute Investition, sofern sie an ihr ein regelmäßiges Training absolvieren.

Für alle anderen Freizeitsportler erscheint es sinnvoller, zunächst die Kniebeugemaschine im Fitnessstudio ausgiebig zu testen und sich dann Gedanken über die Anschaffung einer eigenen Maschine zu machen. Im Fitnessstudio erhalten sie zudem eine entsprechende Einweisung in das Gerät unter fachlicher Anleitung.

Bei regelmäßigem Kraftsport zu Hause

Wer sich sicher ist, beim Kraftsport zu bleiben und das Training in den eigenen vier Wänden ausüben zu wollen, der kann von der Anschaffung einer Kniebeugemaschine profitieren. Voraussetzung ist natürlich ein entsprechendes Platzangebot, da Kniebeugemaschinen nicht gerade zu den kleinen Sportgeräten gehören.

Welche Übungsvielfalt die Kniebeugemaschine zulässt, welchen Komfort sie besitzt und was sie kostet, sind natürlich Fragen der individuellen Vorlieben und Gegebenheiten. Wichtig ist, dass die Kniebeugemaschine stabil verarbeitet ist. Kniebeugemaschinen, die ein entsprechendes Prüfsiegel von einer zertifizierten Prüfstelle aufweisen, sollten bei der Auswahl Vorrang haben.