Videorekorder - Merkmale, Funktion und heutige Bedeutung

In Zeiten von TV-Geräten mit eingebauter Festplatte, DVD-Player und Co. wirken Videorekorder wie ein Relikt aus längst vergangenen Jahrzehnten. Dabei können die beliebten Geräte noch heute interessant sein - und das nicht nur für Sammler. Als Gerät zum alltäglichen Filmeanschauen spielen sie jedoch keine Rolle mehr. Informieren Sie sich über die Funktionsweise und heutige Bedeutung von Videorekordern.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Bei einem Videorekorder handelt es sich um ein Gerät, welches dem Aufzeichnen und Wiedergeben von Audio- sowie Videosignalen dient. Es basiert auf magnetisierbaren Bändern; in aller Regel handelt es sich bei den Signalen um Fernsehbilder.

Das erste Gerät, welches für den Heimgebrauch auf den Markt kam, wurde 1961 vorgestellt. Zum Aufzeichen und Ansehen von Filmen werden Videorekorder allerdings nicht mehr genutzt; sie verloren seit der Einführung der DVD und den entsprechenden Playern und Rekordern mehr und mehr an Bedeutung. Der letzte Hersteller der Geräte stellte die Produktion von Viderekordern im Jahr 2016 ein.

Tipps zur Auswahl - Videorekorder in der heutigen Zeit

Wie bei vielen technischen Erfindungen, die irgendwann durch neue Geräte abgelöst werden, erlebt auch der Videorekorder hier und dort ein Revival. Es gibt immer noch Menschen, die ein solches Gerät suchen und zu diesem Zweck auf Flohmärkte pilgern oder in Internetforen nach den geliebten Erinnerungsstücken aus der Kindheit Ausschau halten.

Viel zu leichtfertig haben viele ihre alten Geräte verkauft oder gleich entsorgt; heute suchen nicht wenige Menschen genau jenes Glücksgefühl, wenn das Videoband abgetastet wird und die Aufnahmen aus TV oder Videokamera auf dem Bildschirm erscheinen.

Wann sich ein Rekorder noch lohnt

In puncto Bildqualität oder Haltbarkeit kann das Video-System sicherlich nicht punkten. Trotzdem gibt es einige Situationen, in denen ein Rekorder noch heute Sinn macht: Besonders alte Schätze - ganz egal, ob archivierte TV-Beiträge oder selbst gedrehte Videofilme - benötigen das Gerät, um überhaupt abgespielt werden zu können.

Wer noch einen Videorekorder sein Eigen nennt, der spart sich somit die Kosten für den Transfer auf DVD. Und auch bei größeren Video-Beständen kann ein passendes Abspielgerät deutlich günstiger ausfallen als die komplette Übertragung des eigenen Video-Archivs auf ein neues Medium.

: Die typische Video-Qualität ist aus heutiger Sicht vielleicht nicht unbedingt zeitgemäß, sie erinnert uns aber an wunderschöne Urlaubstage, Familienfeste oder die Zeit mit Freunden - und genau dieses Gefühl kann keine digitale Bildbearbeitung der Welt ersetzen.

Der neue Trend

Viele Hersteller haben den Bedarf erkannt. Sie bieten heute High Tech Geräte, die zum Beispiel Videorekorder und DVD-Player miteinander vereinen. Ideal für alle, die ihren Rekorder vor langer Zeit verkauft oder entsorgt haben - und jetzt doch Lust bekommen, die ein oder andere Videokassette mal wieder anzuschauen.

Generell wird jedoch eher folgende Frage gestellt...

Videorekorder oder DVD-Rekorder?

Video- und DVD-Rekorder machen es möglich, Filme und Fernsehsendungen aufzunehmen und zu archivieren. Beim Ansehen ist man nicht an die Sendezeit gebunden und Filme können auf einem Medium gespeichert und beliebig oft angesehen werden.

Der klassische Videorekorder wird nach und nach vom technisch höher entwickelten DVD-Rekorder vom Markt verdrängt. Aber welche Vor- und Nachteile bieten beide Rekorder überhaupt?

Nahaufnahme DVD im DVD-Player
Nahaufnahme DVD im DVD-Player

Anschaffungspreis

Im Anschaffungspreis sind Videorekorder am günstigsten. Auch einfache DVD-Rekorder kommen an diesen Preis nicht heran.

Soll gar ein DVD-Rekorder mit integrierter Festplatte angeschafft werden, muss der Kunde noch tiefer in die Tasche greifen. Eine höhere Bildqualität und viele Zusatzfunktionen rechtfertigen diesen hohen Anschaffungspreis allerdings.

Bedienung

Im Gegensatz zu digitalen DVD-Rekordern sind Videorekorder in der Bedienung einfacher. Das kommt vor allem den Verbrauchern zu Gute, die weniger technisches Verständnis mitbringen oder die sich nicht stundenlang mit der Bedienungsanleitung auseinandersetzen wollen und stattdessen lieber auf Zusatzfunktionen verzichten.

Aufnahmekapazität

Die Aufnahmekapazität von Video- und DVD-Rekordern ist abhängig vom Medium. Während VHS-Kassetten durchschnittlich 3-5 Stunden Fernsehprogramm speichern können, beträgt die Aufnahmedauer bei einfachen DVD-Rekordern gerade mal 1-2 Stunden. Sind diese allerdings mit einer zusätzlichen Festplatte ausgestattet, können je nach Speicherplatz bis zu mehrere hundert Stunden aufgezeichnet werden.

Speichermedium

Ferner kommt es auf die Art des Speichermediums an, wie oft aufgezeichnete Sendungen wieder überspielt werden können. Einfache DVD-Rohlinge können nur einmal gebrannt und anschließend nicht überschrieben werden. RW-Rohlinge eignen sich dagegen zum einmaligen Überschreiben.

Videokassetten können beliebig oft überspielt werden, jedoch kann es bei intensiver Nutzung zu Schäden und Verschleiß am Band kommen. Daten auf Festplattenrekordern können dagegen immer wieder gelöscht oder durch andere ersetzt werden, ohne das die Qualität auf Dauer leidet.

Bild- und Tonqualität

Hinsichtlich der Bild- und Tonqualität sind DVD-Rekorder den Videorekordern überlegen. Die beste Qualität erzeugen allerdings DVD-Rekorder mit integrierter Festplatte, die Fernsehsendungen digital aufnehmen können. Letztere bieten dem Nutzer zudem verschiedene praktische Zusatzfunktionen.

Festplattenrekorder ermöglichen ein zeitversetztes Fernsehen und verfügen über eine elektronische Programmzeitschrift, mit der Sendungen auf einfache Art und Weise zur Aufnahme ausgewählt werden können. Zur Aufnahme muss also nicht mehr - wie bei Videorekordern - eine ShowView-Zahl eingegeben werden.

Spulen

DVD-Rekorder haben letztlich noch den Vorteil, dass aufgenommene Filme nicht zurückgespult werden müssen und sofort angeschaut werden können. Das lästige Spulen von VHS-Kassetten ist nicht nur zeitaufwändig, sondern belastet auf Dauer auch das Band.

Wer sich für den DVD-Player entscheidet, aber noch einige Videokassetten besitzt, muss auf die Filme nicht unbedingt verzichten...

Alte Videos auf DVD übertragen

Ob zur Einschulung, bei der Goldenen Hochzeit oder beim Familienurlaub: Es gab eine Zeit, in der waren Camcorder und Co. einfach immer mit von der Partie. Da ist es besonders schade, wenn die Erinnerungen auf Videoband irgendwo im Keller verstauben.

Der Wechsel ging für viele Menschen rasend schnell: Irgendwann wurden Filme nur noch auf DVD herausgebracht, nur wenig später konnte man mit den neuen Geräten sogar Sendungen aus dem TV aufzeichnen. Ab diesem Zeitpunkt hatte der Videorekorder vollends seine Berechtigung verloren - scheinbar. Denn mit Verkauf oder Entsorgung des alten Gerätes gerieten nicht nur die in liebevoller Kleinarbeit aufgezeichneten Lieblingssendungen in Vergessenheit, sondern auch zahlreiche Videoaufnahmen, die in Eigenregie entstanden.

Professionelle Übertragung

Doch glücklicherweise gibt es heute verschiedene Wege, um alte Videobänder ins neue Jahrtausend zu befördern. Eine gute Möglichkeit, den alten Schätzen wieder neues Leben einzuhauchen, bietet die Übertragung von Video auf DVD. Dabei kann ganz nach Wunsch eine richtige DVD-Datei oder aber eine sogenannte Daten-DVD erstellt werden.

Heute gibt es ganz verschiedene Anbieter, die eine professionelle Übertragung auf unterschiedliche Formate im Programm haben. Hierzu zählen beispielsweise

  • Foto-Fachgeschäfte
  • Copy-Shops und
  • Computer-Profis.

Einige überspielen die Videobänder eigenhändig, andere schicken das Material an ein großes Fachlabor ein. Mit zunehmender Anbieterzahl wird auch der Preis nach unten korrigiert - heute muss man kein Vermögen ausgeben, um die alten Erinnerungsstücke auf ein moderners Format zu bringen.

Eigenübertragung

Wer mag, kann sich auch selbst an der Übertragung versuchen. Technisches Know-How und Geduld sind jedoch die Voraussetzung für ein zufriedenstellendes Resultat. Nötig sind hierzu ein modernes TV-Gerät, auf welchem das Videoband auf einem Videorekorder abgespielt wird.

Simultan hierzu muss das Material dann direkt auf ein DVD-Format digital aufgezeichnet werden - beispielsweise über eine interne Festplatte im TV-Gerät oder aber über einen DVD-Recorder. Wer technisch ohnehin gut ausgestattet ist, für den ist diese Methode günstiger, gleichzeitig aber auch deutlich zeitaufwändiger.

Ein weiterer Aspekt, den es zu beachten gilt: Beim Profi können Störungen wie Flimmern oder fehlerhafte Farben auf Wunsch direkt korrigiert werden. Wer selbst überträgt, der müsste eine entsprechende Bildbearbeitung nachträglich einfügen.