Welche Matratze für welches Körpergewicht? Tipps zum Härtegrad

Eine wichtige Rolle beim Kauf einer Matratze spielt der richtige Härtegrad. Die Haltbarkeit einer Matratze steht in einem engen Zusammenhang mit dem Körpergewicht des Benutzers. Wenn Härtegrad, Körpergröße und Körpergewicht nicht zueinander passen, dann ist eine Matratze sehr bald durchgelegen. Informieren Sie sich über die Bedeutung des Härtegrads und finden Sie die richtige Matratze passend zum Körpergewicht.

Von Jens Hirseland

Wer eine neue Matratze für sein Bett kaufen möchte, sollte einige Kriterien beachten, um einen gesunden Schlaf zu gewährleisten. So zum Beispiel den richtigen Härtegrad der zukünftigen Schlafunterlage. Dieser ist durchaus wichtig, um gut schlafen zu können und unangenehme Verspannungen zu vermeiden.

Doch was ist mit dem Härtegrad überhaupt gemeint?

Härtegrad - eine Definition

Mit dem Härtegrad werden bestimmte Modelle eines Matratzenherstellers beschrieben. Das heißt, dass es von dem gleichen Modell weiche und härtere Versionen gibt. Dabei finden bestimmte Faktoren Berücksichtung.

Dazu gehören vor allem Größe und Körperbau eines Menschen sowie sein Gewicht. So macht es einen großen Unterschied aus, ob jemand 150 Kilogramm wiegt oder nur 50 Kilogramm, oder ob er 1,55 Meter oder 1,95 Meter groß ist Darüber hinaus spielen auch die individuellen Schlafgewohnheiten eine Rolle.

Mit der Einteilung in Härtegrade versuchen die Hersteller, den individuellen Anforderungen der Kunden entgegenzukommen und ihnen eine Übersicht über die Eigenschaften der verschiedenen Matratzen zu geben.

Die unterschiedlichen Härten werden vom Hersteller durch die verschiedenartige Auspolsterung der Matratze erreicht. Bei Federkernmatratzen variieren die Drahtstärken der Federn - bei den Latex- oder Schaumstoffmatratzen werden die Härtegrade durch das Raumgewicht erzielt. Das ist die Menge in Kilogramm Latex oder Schaumstoff, die in einem Raumkubikmeter verschäumt wird.

Kurz gesagt: Je härter, umso fester ist die Matratze.

Härtegrad 1-3

In der Regel kürzt man den Härtegrad mit dem Buchstaben H ab. Die meisten Hersteller bieten die Härtegrade H1 - H3 an.

  • Härtegrad 1 bezeichnet weiche Matratzen, die für Menschen gedacht sind, die bis zu 60 Kilogramm wiegen.
  • Härtegrad 2 (mittel) gilt als geeignet für Personen mit bis zu 80 Kilogramm Körpergewicht.
  • Härtegrad 3 ist das Maß für harte Matratzen, die für Menschen, die über 80 Kilogramm wiegen, empfohlen werden.

Die folgende Tabelle enthält gibt einen Überblick.

Härtegrade mit Gewichtsempfehlung und Liegegefühl
HärtegradEmpfohlenes GewichtLiegegefühl
H1bis 60 kgsehr weich
H2bis 80 kgweich
H380 bis 100 kgmittelfest
H4100 bis 130 kghart
H5Mehr als 130 kgsehr hart
Der richtige Härtegrad sollte je nach Körpergewicht gewählt werden
Der richtige Härtegrad sollte je nach Körpergewicht gewählt werden

Problem: es gibt keine Norm

Allerdings gibt es für Härtegrade bei Matratzen keinerlei Normen, sodass sie sich von Hersteller zu Hersteller erheblich in ihrer Festigkeit voneinander unterscheiden können. Mitunter bestehen sogar trotz der Härtegradangaben Unterschiede zwischen identischen Matratzen des gleichen Herstellers.

Das DIN, das Deutsche Institut für Normung in Berlin, hat bisher noch keine einheitliche Normierung von Matratzenhärtegraden vorgenommen. Die Industrie muss sich zwangsläufig selbst helfen, wobei das zu keiner durchgängigen Einheitlichkeit geführt hat.

Die Vergabe der Härtegrade hängt vom jeweiligen Produzenten ab, der diese vollkommen frei festlegen kann. So geben manche Hersteller sogar fünf verschiedene Härtegrade an, während andere lediglich zwei führen. Da die Angaben zu den Härtegraden so unterschiedlich sind, kann es vorkommen, dass Matratzen, die von einem Hersteller mit H2, also weich, deklariert werden, härter sind als Exemplare, die ein anderer Hersteller mit H3 (hart) kennzeichnet.

Zuverlässige Vergleichsmöglichkeiten gibt es also nicht. Daher ist es ratsam, den Härtegrad einer Matratze eher als Orientierungshilfe anzusehen. So lässt sich mit dem jeweiligen Härtegrad eine Tendenz zu hart oder weich feststellen.

Tipps zur Auswahl

Den richtigen Härtegrad einer Matratze muss letztlich jeder Mensch individuell ermitteln. Das heißt, dass man sich auf sein Gefühl verlassen und verschiedene Matratzen im Laden durch Liegetests ausprobieren sollte. Dabei ist es wichtig, in ein Geschäft zu gehen, in der eine fachmännische Beratung erfolgt.

Außerdem sollte man die Matratze nach einigen Tagen wieder umtauschen können. Beim Probeliegen gilt es, darauf zu achten, dass man nicht in die Matratze einsinkt, weil sie sehr weich ist, oder man sich auf ihr wie auf einem Holzbrett fühlt, weil sie sehr hart ist.

Das große Ganze

Für den Matratzenbenutzer ist das nicht allzu problematisch. Es kommt nicht auf ein oder einige Kilogramm Körpergewicht an, sondern auf das buchstäblich große Ganze. Wichtig ist, dass neben dem Härtegrad und dem Körpergewicht die Matratze auch auf die Körpergröße abgestimmt ist.

Erst wenn Körpergewicht, Körpergröße und Matratzenhärtegrad gut zueinander passen, ist eine optimale Matratzennutzung gewährleistet. Die Härtegrade stehen für Begriffe wie weich, mittelweich, fest, mittelfest, hart oder sehr hart. Auch hierfür gibt es keine genormten Definitionen.

Im Endeffekt ist es weniger entscheidend, wie der Matratzennutzer seine Matratze empfindet, sondern wie es sich auf ihr liegt. Ein Leichtgewicht wird spüren, dass es sich auf einer weichen Matratze wohler fühlt als auf einer sehr festen oder sehr harten.

Eine gute Matratze muss nachgeben, sie muss sich dem Körper anpassen. Das tut sie nur dann, wenn sie elastisch, im wahrsten Sinne des Wortes nachgiebig ist. Dazu müssen Körpergewicht und Matratzenbeschaffenheit miteinander korrespondieren.

Materialien

Eine wichtige Rolle bei der Auswahl der passenden Matratze spielen auch die Materialien. Zum Beispiel ist es bei Kaltschaummatratzen, die mit Luftkammern ausgestattet sind, möglich, den Härtegrad, den man sich wünscht, individuell einzustellen. Auf diese Weise lässt sich eine optimale Lagerung erzielen.

Ebenfalls von Bedeutung ist das Füllmaterial der Matratze. So kann derselbe Härtegrad bei verschiedenen Materialien unterschiedliche Auswirkungen auf das Liegegefühl haben.

Das richtige Lattenrost

Bei Auswahl der richtigen und passenden Matratze müssen mehrere Aspekte berücksichtigt werden. Zu denen gehört das Lattenrost. Es wird auch als Federholzrahmen bezeichnet und unterstützt das bequeme sowie erholsame Liegen im Bett, also auf der Matratze. Im Übrigen belüftet das Lattenrost die Matratze von unten und sorgt für einen elastischen Liegekomfort.

Fazit

Grundsätzlich sollte eine Matratze vor dem Kauf ausführlich getestet werden. Hilfreich ist es, beim Testen das eigene Kopfkissen zu verwenden und sämtliche Schlafpositionen auszuprobieren, denn die Entscheidung, die man trifft, gilt schließlich für mehrere Jahre. Daher ist es wichtig, sämtliche Vor- und Nachteile des Modells zu kennen, bevor man sich zum Kauf entscheidet.