Eigentumswohnung

Die Wohnung ist eine von mehreren getrennten Wohneinheiten innerhalb eines Gebäudes. Sie wird in den meisten Fällen gemietet. Seit den 1960er Jahren kann vermehrt auch das Eigentum an Wohnungen und anteilig an dem dazugehörigen Grundstück erworben werden. So unterscheidet man Mietwohnungen und Eigentumswohnungen. Lesen Sie über die Merkmale von Eigentumswohnungen und informieren Sie sich über die Vorzüge.

Von Kai Zielke

Als Eigentumswohnung wird das grundbuchrechtliche Eigentum an einer einzelnen Wohnung bezeichnet. Es besteht aus dem Sondereigentum an dem Wohnraum und aus dem Gemeinschaftseigentum an dem Grundstück sowie an Gemeinschaftsräumen in dem Gebäude. Hinzu kommt die Mitgliedschaft mit Sitz und Stimme bei den satzungsmäßigen Zusammenkünften in der Eigentümergemeinschaft.

Ein gutes Geschäft

Die Eigentumswohnung kann sowohl selbst bewohnt als auch vermietet werden. In diesem Falle wird sie als eine Kapitalanlage bezeichnet.

Besonders in Städten werden auf Grundstücken in bevorzugter Lage Gebäude mit mehreren Eigentumswohnungen errichtet. Der Kaufpreis wird nach Quadratmetern der Wohnfläche berechnet.

Für den Bauherrn sind der Bau und der Verkauf von Eigentumswohnungen in den meisten Fällen ein buchstäblich gutes Geschäft. Den Preis der Eigentumswohnungen bestimmen Angebot und Nachfrage. Ist die Wohnlage gut bis sehr gut, kann ein hoher bis sehr hoher Kaufpreis verlangt werden.

Durch das Gemeinschaftseigentum am Hausgrundstück ist der Preis für die Eigentumswohnung deutlich billiger als für ein Haus mit Grundstück und Garten. Mit dem Kauf einer Eigentumswohnung wird Wohnraum geschaffen. Die Kosten sind in vielen Fällen über Jahre hinweg steuerbegünstigt.

Das zu versteuernde Einkommen des Wohnungseigentümers verringert sich rechnerisch. Er zahlt mit Wohnungseigentum weniger Steuern als ohne - die eingesparte Steuerzahlung wirkt sich für ihn wie eine Mehreinnahme aus.

Die Eigentumswohnung wird als Immobilie in den überwiegenden Fällen als Wohneigentum vom Eigentümer selbst genutzt. Viele Wohnungseigentümer sehen darin eine Altersvorsorge für den Lebensabschnitt nach Ende des Erwerbslebens. Bis dahin wird die Eigentumswohnung als Kapitalanlage vermietet, anschließend dann selbstgenutzt.

Aus dem Wohnungseigentum wird jetzt endgültig das Wohneigentum. Der Wohnungseigentümer ist an die Beschlüsse der Eigentümerversammlung gebunden.

Dort sind alle Eigentümer mit Sitz und Stimme vertreten. Die Verwaltung wird einer professionellen externen Hausverwaltung übertragen.

Der Hausverwalter erhält für den mehrjährigen Verwaltervertrag ein Entgelt, das von den Wohnungseigentümern nach einem von der Eigentümerversammlung festgelegten Verteilerschlüssel bezahlt wird. Deutschlandweit gibt es etwa sechs Millionen Eigentumswohnungen.

In einer Eigentumswohnung kann man auch kleine bauliche Veränderungen vornehmen
In einer Eigentumswohnung kann man sich frei einrichten und auch kleine bauliche Veränderungen vornehmen

Miet- oder Eigentumswohnung?

Sowohl die Miet- als auch die Eigentumswohnung bietet einige Vor- und Nachteile. Welche Variante die beste Wahl darstellt, muss an einigen unterschiedlichen Aspekten festgemacht werden.

Viele Menschen möchte sich den Wunsch des Wohneigentums erfüllen, um unabhängiger zu sein und sich abzusichern. Jedoch sollten auch die Vorteile einer Mietwohnung nicht außer Acht gelassen werden: man ist deutlich flexibler und kann bei verschiedenen Veränderungen einfach umziehen.

Bei einer Eigentumswohnung hingegen ist man an einen festen Wohnort gebunden. Sollte ein Umzug, z.B. aufgrund eines Jobwechsels oder wegen Familienzuwachs, notwendig werden, so muss die Wohnung erst einmal verkauft werden, was mitunter recht viel Zeit in Anspruch nehmen kann. In eine Eigentumswohnung zu ziehen, ziehen viele Menschen erst dann in Betracht, wenn sie sich auf die Suche nach einem Alterswohnsitz begeben.

Natürlich spielen auch finanzielle Aspekte eine Rolle. Nicht selten müsste man für eine Eigentumswohnung einen Kredit aufnehmen - eine Belastung, die nicht jeder auf sich nehmen möchte. Als sicherer erweist sich in diesem Zusammenhang eine Mietwohnung.

Des Weiteren stehen bei einer Eigentumswohnung auch immer wieder Reparaturen und Renovierungen an, für die man die Kosten tragen muss. Dieser Aspekt entfällt bei der Miete einer Wohnung.

Die Vorzüge und Nachteile der beiden Varianten sollten also gut abgewogen ist. Wer die Familienplanung abgeschlossen hat, über ausreichend Rücklagen verfügt und sich demnach die Kreditaufnahme sparen kann, ist dies eine Überlegung wert.