Putzen ohne Chemie: Die richtige Reinigung verschiedener Fußbodenbeläge

Kennen Sie das auch: Kaum ist man mit dem Putzen am einen Ende fertig, könnte man am anderen schon wieder anfangen? Besonders beim Fußboden ist dies häufig der Fall, denn er gehört zu den Dingen, die am meisten benutzt werden und daher auch sehr schnell verschmutzen. Zeit für einige Tipps, wie Sie Ihren Fußboden gründlich und nachhaltig reinigen können. Natürlich kommt es dabei immer auf die jeweilige Art des Bodenbelags an. Holen Sie sich Tipps zur gründlichen Reinigung unterschiedlicher Bodenbeläge.

Von Kathrin Schramm

Natürlich hängt die Art der Reinigung auch von der Beschaffenheit des Bodens selbst ab. Einen Teppichboden muss man ganz anders reinigen wie Fliesen, Stein, Laminat oder Parkett. Die Reinigung des Teppichbodens ist aufwändiger, dafür aber auch nicht so häufig notwendig.

Wie oft der Fußboden gereinigt werden sollte, hängt in erster Linie davon ab, wie schmutzig er ist. In diesem Zusammenhang zählt die Häufigkeit und Art der Nutzung eine Rolle: in der Küche wird man beispielsweise häufiger feucht wischen müssen, als es im Wohnzimmer der Fall ist.

Auch die Größe des Haushalts und ob Kinder oder auch Haustiere ebenso in diesem leben, ist ausschlaggebend. Im letzteren Fall wird ein häufigeres Säubern notwendig sein, auch wenn es sich besonders um das Entfernen der Haare mittels Staubsauger handeln wrid.

Entscheidend ist, sich mit dem richtigen Equipment auszustatten und beim Putzen mit System zu arbeiten. Im Folgenden geben wir diesbezüglich ein paar Tipps.

Putzen ohne Chemie: bewährte Hausmittel zur Bodenreinigung

Bevor wir auf die grundlegenden Aspekte zum Thema Bodenreinigung kommen, stellen wir im Folgenden zunächst einmal ein paar Hausmittel vor, die man in bestimmten Fällen und bei verschiedenen Bodenbelägen einsetzen kann.

Mittlerweile gibt es für jeden Fußboden das passende Reinigungsmittel auf dem Markt. Wer jedoch umweltbewusst putzen möchte, schaut sich als erstes in der eigenen Küche um.

Essig

Essig wird nahezu in jedem Haushalt zu finden sein. Alle glatten Fußböden, wie

  • Fliesen
  • Laminat oder
  • PVC

lassen sich damit reinigen. Bei Holzböden kann dieser zwecks Reinigung mit einer stark verdünnten Essig-Wasser-Mischung geputzt werden. Aber auch generell genügt eine kleine Menge für eine große Fläche - hierbei ist zu beachten, dass man Essig sowie Essigessenz (Essig-Wasser-Verhältnis: 1:10) verdünnen muss; Essigreiniger hingegen lässt sich pur anwenden.

Essig hilft gegen Rost, Fett und Kalk. Gleichzeitig hat es eine keimtötende Wirkung. Wer den strengen Geruch fürchtet: dieser ist nach kurzer Zeit verflogen.

Leinöl

Für die Pflege von Holzböden ist Leinöl sehr gut geeignet. Es sorgt für neuen (Farb-)Glanz, Versiegelung von kleinen Kratzern und optimale Pflege.

Auf Lacke und Polituren, die das Holz nicht atmen lassen, kann und sollte getrost verzichtet werden.

Zunächst einmal sollte der Boden - beispielsweise in der im vorherigen Punkt beschriebenen stark verdünnten Essig-Wasser-Mischung - gereinigt werden. Anschließend wird eine dünne Schicht des Öls aufgetragen; man lässt es zehn Minuten einwirken.

Nun wischt man überschüssiges Öl mit einem sauberen, trockenen Tuch weg. Bei Bedarf kann man diese Prozedur wiederholen.

Wichtig!: Ein Tuch, welches mit Leinöl getränkt wurde, ist selbstentzündlich. Es sollte nach Benutzung gründlich ausgewaschen oder aber in einem geschlossenen Glas aufbewahrt werden.

Richtige Pflege von Holzböden
Richtige Pflege von Holzböden

Backpulver

Um Fliesenfugen wieder hell zu bekommen, eignet sich eine Mischung aus Wasser und Backpulver (2:1). Die Masse wird auf den Fugen aufgetragen und anschließend mit klarem Wasser abgespült. Auch Aufhellungs-Zahncreme hat diesen Effekt.

Buttermilch

Für die Fliesenreinigung empfiehlt sich Buttermilch. Besonders, um den Kacheln zu neuem Glanz zu verhelfen, macht man mit diesem Hausmittel alles richtig.

Man gibt etwas Buttermilch auf einen Lappen und trägt sie mit kreisenden Bewegungen auf. Anschließend muss das Ganze nur einige Minuten einwirken; mit einem feuchten Tuch wischt man die Reste weg. Das Ganze lässt sich bei Bedarf wiederholen.

Zitronensäure

Kalk auf den Fliesen, etwa in der Küche oder im Bad, lässt sich mit Zitronensäure beseitigen. Dazu mischt man 30 Gramm Zitronensäure mit einem Liter Wasser.

Diese Mischung verteilt man mit einem Schwamm auf den Fliesen. Neben der zuverlässigen Kalkentfernung wirkt Zitronensäure auch desinfizierend - somit erhält man eine natürliche Schimmelpilz- und Bakterienvorbeugung.

Kommen wir nun zu den Grundlagen der Bodenreinigung...

Vorbereitung und Ausstattung

Wichtig bei jeder Reinigung ist, vorab für eine freie Fläche zu sorgen. Stühle und möglichst auch Tische und alle anderen stehenden Gegenstände, sollten möglichst aus dem Zimmer geräumt oder hoch gestellt werden, damit das lästige Verschieben die Putzarbeiten nicht behindert.

Der erste Arbeitsgang erfolgt bei allen Böden mit dem Staubsauger. Denken Sie daran: alle Flusen und Staubansammlungen, die Sie vorher absaugen, können sich nicht mehr in zusätzlichen Schmutz verwandeln. Alternativ - und je nach Bodenbelag - kann natürlich auch mit dem Besen gearbeitet werden.

Wichtig in Sachen Ausstattung ist - neben Besen und Kehrblech bzw. Staubsauger -

  • ein Putzeimer
  • ein Wischmop und gegebenenfalls ein Putzlappen für schwer erreichbare Ecken
  • evtl. eine Bürste bei hartnäckigen Verschmutzungen auf Fliesen
  • ein Putzmittel passend zum Bodenbelag

Generell gilt: der Boden sollte stets als letzter Putzgang in einem Raum gereinigt werden. Man beginnt am hinteren Ende und bewegt sich zur Tür, um Fußabdrücke auf dem nassen Boden zu vermeiden.

Es ist sinnvoll, vor Beginn das Fenster zu öffnen. Einerseits kann auf diese Weise gelüftet werden, zum anderen trocknet der Fußboden schneller.

Wer mit dem Wischmop bzw. einem Putzlappen reinigt, taucht diesen ins Putzwasser und wringt ihn anschließend gründlich aus. Dies sollte während des Putzvorgangs einige Male wiederholt werden. Handelt es sich allerdings um sehr stark verschmutzte Böden, sollte das Wasser zwischendurch erneuert werden.

Teppiche reinigen

Vorab: zusätzlich zum regelmäßigen Staubsaugen sollte man losen Schmutz wie zum Beispiel Kekskrümel, sofort entfernen. Anderenfalls tritt man diese nur tiefer ins Gewebe ein, was die spätere Entfernung deutlich erschwert.

Die gründliche Teppichreinigung findet meist mit einem Schaumreiniger statt. Dieser kann je nach Teppichgröße entweder mit einer Spraydose oder mit einer Teppichreinigungsmaschine aufgebracht werden.

Solche Maschinen können Sie im Fachgeschäft auch ausleihen, sie sind einfach zu bedienen. Nach dem Einwirken und Abtrocknen des Schaums wird dieser entweder mit dem Staubsauger oder der Reinigungsmaschine wieder aufgesaugt.

Manche Systeme saugen auch den feuchten Schaum aus dem Teppich. Mit dem Schaum verschwindet auch der ganze Schmutz. Wichtig ist es, den Teppich anschließend komplett abtrocknen zu lassen, bevor er wieder betreten wird.

Wer einen Fleck entdeckt, kann diesen auch mit einer Mischung aus lauwarmem Wasser und ein wenig Waschmittel entfernen. Diese Lauge tupft man auf den Fleck (von außen nach innen) und reibt bei Bedarf etwas nach.

Nun spült man das Ganze mit etwas klarem Wasser nach. Mit einem Tuch wird getrocknet.

Teppiche richtig reinigen

  • Staubsauger hinterlässt auf grauem Teppich eine helle Reinigungsspur

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  • Frau reinigt hellen Teppich mit gelben Putzhandschuhen, Lappen und Sprühflasche

    © Syda Productions - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme Staubsauger auf hellem Teppich

    © Aga & Miko Materne - www.fotolia.de

  • Entfernung eines Kaffeeflecks auf hellem Teppich mit orangenem Schwamm und Reinigungsmittel

    © 1dbrf10 - www.fotolia.de

Laminat, Parkett und Fliesen

Sehr viel einfacher und schneller dagegen ist die Reinigung von harten Böden. Sie können feucht abgewischt werden. Dazu verwendet man am besten ein dünn konzentriertes Seifenwasser mit einem Spezialreiniger. Achtung: Für jede Art von Bodenbelag gibt es einen eigenen Spezialreiniger.

Laminat sollte nach dem feuchten Wischen noch abgetrocknet werden, da sich sonst hässliche Wasserflecken bilden können. Auf scheuernde Putzmittel sowie Bleichmittel ist bei der Reinigung von Laminat unbedingt zu verzichten, da diese die Oberfläche schädigen können.

Ein Fleck kann auch einfach mit einem Laminatreiniger und trockenem Tuch entfernt werden. Wichtig ist, das Mittel auf das Tuch zu geben und dann die entsprechende Stelle zu bearbeiten; der Reiniger sollte hingegen niemals direkt auf den Bodenbelag gegeben werden.

Gilt es, Verkrustungen loszuwerden, arbeitet man am besten mit einem Ceranfeldschaber. Blei- oder Buntstiftinien, die etwa dann entstehen, wenn der Nachwuchs auf dem Boden gemalt hat und das Papier nicht groß genug war, oder aber Spuren von schwarzen Schuhsolen, lassen sich mithilfe eines Radiergummis entfernen.

Auch das Parkett sollte nicht lange der Feuchtigkeit ausgesetzt sein, da es sonst an den Brettkanten aufquellen kann. Achten Sie vor allem bei der Reinigung des Parketts darauf, dass Sie nur mit einem feuchten, nicht aber mit einem richtig nassen Tuch oder Wischer arbeiten. Arbeiten Sie nur mit weichen Gegenständen, um Kratzer und Abrieb zu vermeiden - selbst Microfasertücher können ganz feiner Kratzer hinterlassen.

Fliesen dagegen sind unempfindlich gegen Nässe. Hartnäckige Flecken können hier schon einmal gut eingeweicht und anschließend mit einer harten Bürste bearbeitet werden. Treffen Sie jedoch Sicherheitsvorkehrungen, damit niemand auf den nassen Fliesen ausrutschen und stürzen kann.