Feldstudie und Laborstudie

Bei einer Feldstudie handelt es sich um eine wissenschaftliche Beobachtung unter natürlichen Bedingungen. Sie wird vor allem in der Medizin sowie der Biologie erstellt. Eine Laborstudie erfolgt dagegen in einem Laboratorium. Zahlreiche Faktoren lassen sich auf diese Weise besser beobachten, als bei einer Feldstudie. Informieren Sie sich hier über die Merkmale und Anwendungsgebiete einer Feld- und Laborstudie.

Von Jens Hirseland

Feldstudie

Unter einer Feldstudie versteht man eine systematische wissenschaftliche Beobachtung, die unter natürlichen Bedingungen stattfindet. Man nennt sie auch Freilandstudie, weil sie außerhalb eines Labors erfolgt.

Anwendung von Feldstudien

Feldstudien werden vor allem in den Bereichen der Medizin und der Biologie erstellt. Eine Feldstudie kann beschreibend sein, sich aber auch auf die Beobachtung beschränken. Manchmal dient sie zum Überprüfen von Forschungsergebnissen, die man im Rahmen einer Laborstudie gewonnen hat. Auch Kombinationen mit manipulativen Experimenten sind möglich. Erstellt werden Feldstudien unter anderem in

  • der Psychologie
  • der Verhaltensbiologie
  • der Reproduktionsbiologie
  • der Klimatologie
  • der Populationsökologie und
  • der Materialkunde.

Merkmale einer Feldstudie

Wichtig ist, dass die Feldstudie ein spezifisches und relevantes Ziel verfolgt. Außerdem müssen bereits durchgeführte Untersuchungen, die ähnliche Themen oder Fragestellungen aufweisen, Berücksichtigung finden. Sämtliche Überlegungen sowie die Auswahl der Studienobjekte oder Testpersonen sind präzise zu dokumentieren.

Das Gleiche gilt für die zur Anwendung kommenden Handlungen, Methoden und Bewertungen. Einflussnahme der Studienersteller auf die Studienobjekte sollte unterbleiben. Am Ende der Feldstudie wird eine genaue Analyse der Studienresultate durchgeführt.

Vor- und Nachteile

Zu den Vorteilen der Feldstudie zählt:

  • das Forschungsergebnis kann man in die Anwendungssituation übertragen
  • die Untersuchung kann in der Regel ohne Kenntnis der Testperson stattfinden
  • die Reaktivität der teilnehmenden Person ist geirnger als bei einer Laborstudie

Zu den Nachteilen gehört:

  • es kann aufgrund des Datenschutzes zu einigen bürokratischen Hürden kommen
  • es kann zu Störungen kommen, die das Ergebnis beeinflussen
  • die Kontrolle dieser Störfaktoren ist mit hohen Kosten verbunden

Laborstudie

Im Unterschied zu einer Feldstudie findet eine Laborstudie unter exakt kontrollierten Bedingungen, also unter Laborbedingungen, statt. Dabei werden in einem Laboratorium Experimente vorgenommen, die dazu dienen, bestimmte Hypothesen zu testen.

Zu diesem Zweck schafft man in einem Labor künstliche Bedingungen, die speziell für die Studie entwickelt werden. Die Studienersteller beobachten die Studienobjekte bzw. Testpersonen in einem abgeschlossenen Umfeld.

Ein typisches Testfeld für Laborstudien ist das Schlaflabor. In dieser Einrichtung untersucht man in einer künstlichen Umgebung den Schlaf von Testpersonen.

Im Labor herrschen exakt kontrollierte Bedingungen
Im Labor herrschen exakt kontrollierte Bedingungen

Vor- und Nachteile von Laborstudien

Laborstudien haben gegenüber Feldstudien den Vorteil, dass sich zahlreiche Faktoren in einem Laboratorium besser beobachten lassen als in einem nicht dafür ausgestatteten Umfeld. Zu diesen zählen beispielsweise

  • Blickverlauf
  • Gehirnaktivitäten
  • komplexe Befragungen
  • Hautleitwiderstand

Außerdem kann auf mögliche Störungen schneller reagiert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Tests durch die klaren Vorgaben einfacher wiederholen kann.

Ein Nachteil ist allerdings, dass es nicht immer möglich ist, Resultate, die in einem Labor zustande kommen, exakt auf äußere Situationen zu übertragen. Bei Laboruntersuchungen an Menschen kann schon der alleinige Aufenthalt in einem Laboratorium Auswirkungen auf das Verhalten der Probanden haben.