Das Zahl-Symbol-System

Zu den wichtigsten Methoden der Mnemotechnik zählt das Zahl-Symbol-System, auch bekannt als Zahl-Form-System, Bildersystem, Bildtafel oder Zahlensymbole. Dabei ordnet man jeder Zahl ein bestimmtes Bild zu. Ziel ist, auf diese Weise den Begriffen eine bestimmte Reihenfolge zu geben. Dies gelingt dadurch, dass die Bilder in ihrer Form mit den jeweiligen Zahlen in Verbindung gebracht werden können. Lesen Sie hier, wodurch sich das Zahl-Symbol-System auszeichnet.

Von Jens Hirseland

Zahl-Symbol-System als Grundlage der Mnemotechnik

Das Zahl-Symbol-System trägt auch die Bezeichnungen

  • Zahl-Form-System
  • Bildtafel
  • Zahlensymbole
  • Bildersystem
  • Hilfsbildreihe
  • Bilderraster oder
  • Bildersystem.

International ist die Bezeichnung Pegword System üblich. Grundlage dieser Mnemotechnik sind Zahlen und Symbole.

So ordnet man jeder Zahl ein bestimmtes Symbol bzw. Bild zu. Diese Symbole dienen dazu, die Begriffe, die es sich zu merken gilt, in einer bestimmten Reihenfolge einzuordnen. Dabei greift man auf Symbole zurück, deren Form in einer erinnerbaren Beziehung zur jeweiligen Zahl steht.

Symbole

Dazu gehören

  • die Kerze für die 1
  • der Schwan für die 2
  • der Dreizack für die 3
  • das vierblättrige Kleeblatt für die 4
  • die menschliche Hand für die 5
  • der Elefant wegen seiner sechs Gliedmaßen für die 6
  • eine wehende Fahne für die 7
  • die Sanduhr für die 8
  • ein umgekehrter Golfschläger für die 9 sowie
  • zwei Füße für die 10.

Allerdings können die Symbole je nach Anleitungsbuch voneinander abweichen.

Welches Bild sich der Anwender merkt, ist letztlich zweitrangig. Wichtiger ist dagegen, dass er sich das Bild gut merken kann und es ihm individuell liegt.

Außerdem muss er sich für ein bestimmtes Bild entscheiden, dass ihm bei Bedarf auch immer wieder einfällt. Hat er dagegen Probleme mit einer bestimmten Zahl, sollte er ein anderes Symbol zum Merken auswählen.

Bei Problemen mit einer bestimmten Zahl, sollte man ein anderes Symbol wählen
Bei Problemen mit einer bestimmten Zahl, sollte man ein anderes Symbol wählen

Beispiel

Beherrscht der Anwender das System, kann er sich damit bis zu 20 Wörter merken. Diese Wörter setzt man in möglichst lebendige und farbige Bilder um.

Dabei muss der Inhalt nicht unbedingt einen Sinn ergeben. Um beispielsweise eine Einkaufsliste auswendig zu lernen, schreibt man zehn Dinge, die man einkaufen möchte, auf und nummeriert sie von 1 bis 10. Anschließend wird im Geiste ein Bild geformt.

Ordnet man der Zahl 10 Weintrauben zu und hat dabei die zwei Füße im Sinn, kann man sich vorstellen wie die Trauben von den Füßen zertreten werden. Später im Supermarkt erinnert sich der Anwender an dieses Bild und weiß wieder, dass er Weintrauben einkaufen wollte.

Etwas komplizierter ist das Merken von abstrakten oder schwierigeren Wörtern wie zum Beispiel Relativitätstheorie. In diesem Fall kann es hilfreich sein, sich Albert Einstein vorzustellen, wie er in eine saure Zitrone beißt und dabei sein Gesicht verzerrt. Ein solch lebendiges Bild lässt sich nur schwer wieder vergessen, denn das menschliche Gehirn kann sich lebendige Bilder gut merken.

In der folgenden Tabelle erhalten Sie weitere Beispiele.

Beispielliste Zahl-Symbol-System
ZahlÄhnliche FormAssoziation
1Kerze, Baum1 Auge: Zyklop
2Ente, Gans2 Funktionen: Lichtschalter
3Dreizack, Hügel3 Beine: Hocker
4Sessel, Kleeblatt4 Reifen: Auto
5Haken5 Finger: Hand
6Kirsche6 Seiten: Würfel
7Bumerang7 Zwerge
8Brezel8 Beine: Spinne
9Kaulquappe9 Leben: Katze
10Baseball mit Ball10 Gebote: Bibel
112 Spaghettinudeln11 Spieler: Fußball
12Wecker (12 Uhr)12 Uhr: Mittagessen
13KatzeFreitag, der 13.
142 Blitze14.2.: Herz
15Angel15. Jahrh.: Ritter
16Peitsche16 Jahre: Teenager
17Geodreieck17 und 4: Kartenspiel
18Vogelhaus18 Uhr: Stau
19Luftballon19 Uhr: Abendessen
20Nikolausschlitten20 Uhr: Nachrichten