Pelzbienen und Holzbienen

Pelzbienen haben ihre Bezeichnung der dichten Behaarung zu verdanken, welche ihnen eine große Ähnlichkeit mit Hummeln verleiht. Die Tiere leben solitär und nisten im Holz oder im Boden. Holzbienen legen ihre Nester ausschließlich im Holz an, mancherorts werden sie deswegen als Schädlinge bekämpft.

Von Jens Hirseland

Pelzbienen

Zu den Pelzbienen gehören die Arten der Gattungen Anthophora und Amegilla. Die Tiere sind in der Lage, ihre Larven staatenlos aufzuziehen, sie leben solitär. Besonders auffallend sind ihre gedrungene Gestalt sowie die starke Behaarung, die ihnen eine große Ähnlichkeit mit Hummeln verleiht. Als Niststätten werden je nach Art sandige bis lehmige Böden beziehungsweise morsche Hölzer bevorzugt.

Die Gemeine Pelzbiene

In Deutschland ist vorwiegend die Gemeine Pelzbiene beheimatet, die ungefähr 1,5 Zentimeter lang wird. Die Weibchen können eine braune, graue oder schwarze Behaarung aufweisen. Die Männchen besitzen eine graue Färbung und zusätzlich eine hellere Zeichnung auf dem Kopf.

Die weiblichen Tiere sammeln den Pollen mittels einer roten Sammelbürste, die sich an ihren Hinterbeinen befindet. Die Männchen besitzen so genannte Federfüße, dies sind besonders lange und weiche Haare.

Flugverhalten und Nahrungsquellen

Pelzbienen fliegen je nach Art relativ zeitig im Jahr, die Gemeine Pelzbiene ist bereits ab März unterwegs. Sie fliegt besonders schnell; dieses Flugverhalten distanziert sie im Gegensatz zu ihrem Aussehen von der Hummel.

Als Nahrungsquellen werden unterschiedliche Pflanzen angenommen, bevorzugt werden Frühblüher wie die Taubnessel oder das Lungenkraut.

Nestbau

Die Gemeine Pelzbiene gräbt ihre Gänge in lehmige Steilwände. Die ansonsten als Einzeltiere lebenden Bienen schließen sich dabei in Gruppen zusammen. Jedes Nest kann eine oder mehrere Brutzellen enthalten.

Die Larve ernährt sich nach dem Schlüpfen aus einem flüssigen Brei, der aus Nektar und Pollen besteht. Sie schlüpft während der Sommermonate, überwintert aber bis zum kommenden Frühjahr in der Brutzelle.

Holzbienen

Holzbienen gehören zur Familie der Echten Bienen. In Europa sind acht verschiedene Arten beheimatet. Ihren Namen haben die Holzbienen der Vorliebe zu verdanken, dass sie ihre Nester in Hölzern anlegen. In den Vereinigten Staaten, wo viele Wohnhäuser aus Holz bestehen, werden sie aus diesem Grunde als Schädlinge bekämpft.

Holzbiene

Anatomische Besonderheiten

Die Holzbiene wird zwischen 1,4 und 2,8 Zentimeter groß. Sie besitzt einen gedrungenen Körper und eine schwarze Behaarung. Auch ihre Flügel sind schwarz gefärbt. Typisch sind außerdem eine ausgeprägte Haarbürste im Bauchbereich sowie Haarbürsten an den Schienen und Füßen.

Flugverhalten und Nahrungsquellen

Die Holzbiene ist weltweit verbreitet, besonders häufig tritt sie aufgrund der vorherrschenden Temperaturen in tropischen und subtropischen Regionen auf. In Deutschland kann sie in den Monaten von April bis August beobachtet werden.

Als Nahrung wird Nektar bevorzugt, dennoch dienen die Haarbürsten der Beförderung von Pollen, welcher außerdem im Kropf transportiert werden kann. Nahrungsquellen können Schmetterlings- und Lippenblütler, aber auch andere Pflanzen sein.

Nestbau

Holzbienen nisten in Hölzern. Die Gänge für den Nestbau graben sie mit ihren Mundwerkzeugen allein. Teilweise können sich die genagten Gänge verzweigen. Nach der Versorgung der Brutzellen werden diese verschlossen, im Gegensatz zu anderen Bienennestern bleiben die Nesteingänge offen.

Nach spätestens zwei Monaten haben sich die Larven verpuppt. Sie bilden keinen Kokon. Die jungen Tiere fliegen noch im alten Jahr, überwintern in den Nestern oder in Erdlöchern. Erst im folgenden Jahr verpaaren sie sich.